Es tut sich was im Hafen Dortmund: So könnten Promenade, Santa-Monika-Park und Speicherstraße aussehen

Ende Januar 2020 begannen die Abrissarbeiten in der südlichen Speicherstraße. Nun sollen die Planungen für den öffentlichen Raum umgesetzt werden. Nach Zustimmung des Stadtrates kann es losgehen. Foto: Karsten Wickern

Mit der „Gestaltung des öffentlichen Raumes Speicherstraße – Hafen“ wird eine Entwicklung angestoßen, die den Hafen näher an die (Nord-) Stadt rücken lässt, weg von der reinen Industrienutzung, hin zum multifunktionellen Quartier am Wasser. Das Vorhaben ist gemeinsam mit dem Projekt Heimathafen ein wesentlicher Impulsgeber für die kleinteilige Entwicklung der Speicherstraße in Dortmund und soll eine derzeitige Brache wieder vitalisieren. 

Promenade am Wasser soll einladendes Herzstück des Quartiers werden

Von der Gastronomie „Umschlagplatz“ bis an den Raiffeisen-Turm reicht das künftige Hafenforum heran. Foto: Alex Völkel
Die wasserseitige Promenade soll zum Herzstück des Quartiers werden. Foto: Alex Völkel

Das Amt für Stadterneuerung und das Tiefbauamt haben zwischenzeitlich die Ausführungsplanung vorgelegt und vom Verwaltungsvorstand dafür grünes Licht für die Realisierung bekommen. Nach der Entscheidung des Rates kann mit der baulichen Umsetzung des Projektes begonnen werden. 

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Neben der Umgestaltung und Aufwertung der Speicherstraße wird die wasserseitige Promenade mit den angrenzenden Platzsituationen künftig das Herzstück des Quartiers bilden. Der zentrale Platz und die Promenade sollen zukünftig Möglichkeiten für einen qualitätsvollen Aufenthalt, für Veranstaltungen sowie für gastronomische Angebote bieten.

Durch die Planung sollen ganz neue Bereiche entstehen: ein multifunktional nutzbarer Platz im Bereich des Santa-Monika-Anlegers (Santa Monika Park), ein zentraler Platz zwischen den Speichergebäuden Speicherstraße 2/2a und Speicherstraße 10-12 (Speicherplatz), eine wasserseitige Promenade, sowie Grünbereiche entlang der Mallinckrodtstraße/OWIIIA und der Lagerhausstraße. Hier entsteht eine Wildblumenwiese, die durch Baumpflanzungen ergänzt wird. 

Hafencharakter und Nordstadt-Charme sollen erhalten bleiben

Das Gebiet soll zukünftig eine regionale Identität mit Bedeutung und Anziehungskraft vermitteln und sich als gelungenes Beispiel zur Steigerung der Lebensqualität innerhalb der Nordstadt entwickeln. Insgesamt wird das Quartier so für die Bewohner*innen der Nordstadt geöffnet und unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit, unter ökologischen Gesichtspunkten sowie dem Erhalt des hafentypischen Charmes neu gestaltet. 

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rund 5,3 Millionen Euro von denen 90 Prozent durch EU, Land und Bund gefördert werden. Im folgenden die besonderen Ankerpunkte der Planung – bei den einzelnen Bezeichnungen handelt es sich nicht um endgültige Namen, sondern um Arbeitsbegriffe:

Grünes Klassenzimmer als Mittelpunkt für „Santa-Monika-Park“ geplant

Auf der Visualisierung gut zu erkennen: Der „Santa-Monika-Park“ und das Grüne Klassenzimmer.

Der „Santa Monika Park“ wird als Aufenthaltsbereich ausgestaltet. Er findet seinen eigentlichen Rahmen durch zwei Bereiche, die in ihrer Form auf die umgebende Bebauung reagieren und als Sonnendeck (niedrig bepflanzt) und Schattendeck (mit Bäumen bepflanzt) ausgestaltet sind. 

Zusätzlich sollen beide Decks als Hochbeet und somit in Sitzhöhe ausgestaltet werden. Mittelpunkt des Santa Monika Parks soll ein grünes Klassenzimmer werden, das mit Sitzstufen sowohl in seiner eigentlichen Funktion als Ort der Bildung aber auch zum entspannten Aufenthalt genutzt werden kann. 

Ergänzend mit Blick auf die „echte Industrie“ entsteht ein zentraler Ort, der Speicherplatz, zwischen den Speichergebäuden. Eingefasst mit zwei Baumreihen, öffnet er sich zum Wasser und zur Speicherstraße und dient so als verbindendes Element zwischen Speicherstraße und Promenade sowie zum Aufenthalt. Zusätzlich kann der Platz für Veranstaltungen und als Multifunktionsfläche genutzt werden. 

„Hafen-Promenade“ soll als Blickfang zum Verweilen einladen

Das eigentliche Herzstück des Quartiers bildet die wasserseitige Promenade, die eine Entwicklung mit verschiedenen gastronomischen Angeboten vorsieht und die spannende Einblicke in alte und neue Nutzungen erlaubt.

So könnte die neue Hafenpromenade am Schmiedinghafen aussehen. Entwurf: Gerber
So könnte die neue Hafenpromenade aussehen. Entwurf: Gerber Architekten/ Archiv

Die Promenade wird in ihrer Gestaltung an den ursprünglichen Verlauf der Schienen erinnern und soll durch ihre Materialität in Großplatten barrierefrei gestaltet werden. Die hochgestellte Schiene Richtung Wasserkante bleibt erhalten und fungiert im Bereich der Promenade als taktiles Leitsystem. 

Darüber hinaus soll wasserbegleitend eine Mauer in Sitzhöhe entstehen, die einerseits als Sicherheit zur Abgrenzung zum Wasser dienen und andererseits zum Aufenthalt in der ersten Reihe am Wasser einladen soll. Auf der gegenüberliegenden Seite der Promenade werden in unregelmäßigen Abständen größere Pflanzbeete angelegt, die entsprechend des Charakters einer stillgelegten Industriefläche mit Pioniergehölzen bepflanzt werden. 

Die gesamte Möblierung der Promenade und der Speicherstraße ist schlicht und im hafentypischen Design gehalten. Ergänzt wird der industrielle Charme durch die Rückführung und Aufarbeitung der Portaldrehkräne in ihren ursprünglichen Wirkungskreis an die Promenade. Darüber hinaus dienen Spielmöglichkeiten für Kinder in Hafencontainer-Design sowie Sitzmöglichkeiten auf Bahnwaggons als zusätzliche gestalterische Elemente auf der Promenade. Die Hafenpromenade soll später entlang des Beckens der nördlichen Speicherstraße fortgeführt werden. 

„Speicherstraße“: Neben Natursteinpflaster Element aus Betonsteinen für die Barrierefreiheit

In der Speicherstraße haben die Kanalbauarbeiten begonnen.
Neben der Wiederverwendung des Natursteins, ist auch an die Barrierefreiheit gedacht worden. Foto: Alex Völkel/Archiv

Die Gestaltung der östlichen Speicherstraße ist durch den Wiedereinbau des Natursteinpflasters geprägt, das auch ursprünglich in der Speicherstraße verlegt war. So ist eine authentische Gestaltung gewährleistet, die den Hafencharakter unterstützt. 

Da sich das Hafenquartier noch im Wandel befindet und gleichzeitig eine Vielzahl von Privatinvestitionen im hochbaulichen Bereich entlang der Speicherstraße erfolgen, wird nördlich und südlich der Speicherstraße ein Streifen von der finalen Verlegung mit Natursteinpflaster ausgenommen, um mögliche Anpassungsmaßnahmen sowie Beschädigungen so gering wie möglich zu halten. 

Um trotz des Natursteinpflasters eine barrierefreie Erschließung der Speicherstraße zu gewährleisten, ist straßenbegleitend ein Element aus Betonsteinen mit einem taktilen Leitsystem vorgesehen. Dieser Betonstreifen ist mit Eisenanteilen (Rost-Optik) versetzt, um auch hier in der Gestaltsprache des Quartiers zu bleiben. Zum Speicherplatz ergänzen Querungshilfen über die Speicherstraße das „Eisenband“. 

Die östliche Speicherstraße soll Fußgängerzone werden

Die Speicherstraße bekommt eine Vielzahl an Fahrradständern, um den nicht motorisierten Individualverkehr zu fördern. 

Der östliche Teil der südlichen Speicherstraße soll als Fußgängerzone ausgewiesen werden, um den gesamten Bereich von motorisiertem Verkehr freizuhalten, um so die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie den nicht motorisierten Individualverkehr zu erhöhen. Zudem werden Be- und Entladezeiträume definiert und der Fahrradverkehr (in Schrittgeschwindigkeit) frei gegeben. 

Im Bereich des westlichen Teils der südlichen Speicherstraße erfolgt lediglich eine Erneuerung des Oberbaus aus Asphalt. Außerdem werden Leuchten-Standorte und fünf Behindertenstellplätze ergänzt. 

 

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Reaktionen

  1. Digitaler Bürgerdialog Hafenquartier Speicherstraße am 22.06.2020 (Einladung Wirtschaftsförderung)

    Digitaler Bürgerdialog Hafenquartier Speicherstraße am 22.06.2020 (Einladung Wirtschaftsförderung)

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    vor einiger Zeit hatten wir bereits zu unserem Bürgerdialog zur Entwicklung des Hafenquartiers Speicherstraße am 22.06.2020 um 18:00 Uhr eingeladen. Die Corona-Ereignisse der letzten Monate verhindern bzw. erschweren die Durchführung von Veranstaltung deutlich. Dennoch möchten wir gerne weiter mit Ihnen im Gespräch bleiben und haben uns daher entschieden, diesen Bürgerdialog in digitaler Form durchzuführen.

    Bürgerdialog als Zoom-Meeting am 22. Juni 2020 um 18:00 Uhr

    Registrieren Sie sich bitte für die Veranstaltung unter folgendem Link:

    https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZYkceGgqTkjG9U01krOeeL5iR_qaeBc2gzY

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