Kostenneutrales Gaming-Angebot auch ohne eigene Ausstattung

Dortmund soll ab Herbst eine eigene eSport-Stadtmeisterschaft bekommen

Sollte der Stadtrat den Planungen zustimmen, soll es im Herbst mit einem e-Fußballturnier losgehen. Foto: Stephan Siedler / depositphotos.com

eSport ist der sportliche Wettkampf mit Video- und Computerspielen und ein fester Bestandteil der digitalen Freizeitkultur. Dortmund soll noch in diesem Jahr eine eigene eSport-Stadtmeisterschaft bekommen: Ende Oktober, Anfang November 2022 ist der erste Wettbewerb im eFootball geplant. Damit schafft die Stadt gemeinsam mit dem StadtSportBund Dortmund e.V. ein kostenneutrales Gaming-Angebot für alle Interessierten – auch ohne eigene technische Ausstattung. Der Verwaltungsvorstand gab ein entsprechendes Konzept heute zur Beratung in die politischen Gremien. Der Rat wird in seiner März-Sitzung darüber entscheiden.

Stadtrat muss den Planungen noch zustimmen

Stadtdirektor und Kämmerer Jörg Stüdemann fordert das Land auf, endlich einen Altschulden-Tilgungsfond aufzulegen.
Kulturdezernent Jörg Stüdemann fordert das Land auf, endlich einen Altschulden-Tilgungsfond aufzulegen. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

„Es hat sich vieles verändert in der Sportwelt. Als einer der letzten Bundesligisten hat der BVB ein eigenes eSportteam eingerichtet. Der TSC Eintracht, der SC Husen-Kurl und der Hombrucher SV haben bereits eSport-Abteilungen oder dementsprechende Projekte initiiert“, weiß Stadtdirektor Jörg Stüdemann zu berichten.

Das Thema „eSport“ hatte der Rat der Stadtverwaltung ins Aufgabenbuch geschrieben und 20.000 Euro dafür bereitgestellt.  Die Kulturbetriebe der Stadt sowie der Stadtsportbund hätten daheran einem Konzept für die Stadtmeisterschaft gearbeitet, das nun dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt wurde.

Sollte dieser den Planungen im März zustimmen, sollen rund 20.000 Euro für die Gaming-Stadtmeisterschaften locker gemacht werden. In die Vorbereitung und Umsetzung der Stadtmeisterschaft werden neben lokalen eSport-Vereinen auch klassische Sportvereine einbezogen. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, sich mit eSport auseinanderzusetzen und Gaming als neues Angebot auszuprobieren.

Teilnahme soll sowohl einzeln als auch im Team möglich sein

Eine Festlegung auf ein Genre gebe es bei der Stadtmeisterschaft nicht, allerdings würden Ego-Shooter sowie Spiele mit gewaltverherrlichenden und antidemokratischen Inhalten ausgeschlossen. Teilnehmen kann man sowohl einzeln als auch im Team. Die Finalveranstaltungen sollen um Vorträge, Workshops und andere Angebote ergänzt werden.

Die erste Stadtmeisterschaft ist Anfang November in einer Dortmunder Kultureinrichtung geplant. Zuvor soll es die Möglichkeit geben, sich online und offline zu qualifizieren. Im kommenden Jahr soll die Stadtmeisterschaft dann auf die Stadtbezirke ausgedehnt werden: In Kooperation mit Jugend- und Kultureinrichtungen sowie Sportvereinen werden Qualifikationsturniere über das Stadtgebiet verteilt stattfinden.

Für die Stadtmeisterschaft werden keine Geldpreise vergeben. Neben dem Titel als eSport-Stadtmeister sollen die drei Bestplatzierten einen Pokal und Sachpreise erhalten, für die teilnehmenden Teams der Sportvereine soll es Vereinspreise geben.

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Reaktionen

  1. SPD-Ratsfraktion begrüßt das Konzept der Verwaltung zur Durchführung einer eSports-Stadtmeisterschaft (PM)

    „Wir freuen uns, dass die Verwaltung den Auftrag der SPD-Fraktion zur Konzeption und Durchführung einer eSports-Stadtmeisterschaft so schnell umgesetzt hat, so dass sogar noch in diesem Jahr die erste Stadtmeisterschaft durchgeführt werden kann“, erklärt der sportpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Torsten Heymann.

    Mit dem Haushalt 2022 wurde ein SPD-Antrag beschlossen, der die Verwaltung mit der Konzeption einer eSports-Stadtmeisterschaft in Zusammenarbeit mit dem StadtSportBund Dortmund e.V. beauftragt und für die Durchführung 20.000 Euro bereitgestellt hat. Neben dem Spaß am Spielen aller Beteiligten soll durch die Stadtmeisterschaft ein weiteres Angebot rund um das Thema Gaming geschaffen und als fester Bestandteil der digitalen Freizeitkultur gefördert werden.

    „Langfristiges Ziel soll die Anerkennung des eSports als Sportart in allen relevanten Dimensionen sein. Dazu zählt die gesellschaftliche Akzeptanz genauso wie die Anerkennung durch staatliche sowie nichtstaatliche Institutionen. Mit der Ausrichtung eines regelmäßigen stadtweiten Wettbewerbs wollen wir die Szene nachhaltig stärken und sichtbarer machen. Die Stadtmeisterschaft soll daher nicht nur ein Erlebnis, sondern im Speziellen die Vernetzung lokaler Akteur*innen und Interessent*innen über die Grenzen von Vereinen hinaus bieten“, erklärt der kulturpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Dominik De Marco.

    Die eSports-Stadtmeisterschaft wird allen Dortmunder Bürger*innen offen stehen und voraussichtlich im November durchgeführt werden. Zuvor gilt es sich online wie offline hierfür zu qualifizieren. Zum Start der Stadtmeisterschaft werden diese in den Jahren 2022 und 2023 im Bereich der Sportsimulationen ausgetragen und sich auf eFootball beschränken. In den folgenden Jahren sollen weitere Genres und Titel folgen. Hierbei sollen aber das Genre Ego-Shooter und Spiele mit gewaltverherrlichenden und antidemokratischen Inhalten ausgeschlossen bleiben.

    Der zuständige Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit wird über das Konzept zur eSports-Stadtmeisterschaft nun in seiner nächsten Sitzung am 08.03.2022 beraten und der Rat der Stadt dann über die Annahme des Konzepts und die Durchführung entscheiden. „Die SPD-Fraktion wird der Verwaltungsvorlage gerne zustimmen und wir freuen uns, mit der eSports-Stadtmeisterschaft ein neues Kapitel des digitalen Wettkampfs aufschlagen zu können“, erklären Torsten Heymann und Dominik De Marco abschließend.

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