Zur Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) 2027:

Deusenberg im Wandel: Von der Mülldeponie zum Naherholungsgebiet zum Zukunftsgarten

Zur Steigerung der Attraktivität hatte die EDG 2008 eine Mountainbike-Arena im südlichen Plateaubereich errichtet. Foto: EDG Dortmund

Von der Mülldeponie zum Naherholungsgebiet zum Zukunftsgarten: Der Deusenberg soll für die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 (IGA) weiter aufgewertet werden. Der nächste Baustein erreicht die politischen Gremien: Über den Start der Bauarbeiten entscheidet der Rat im Februar.

Der nächste Bauabschnitt soll rund drei Millionen Euro kosten

Der Deusenberg war früher eine Mülldeponie und wurde seit der Stilllegung 1992 versiegelt und begrünt. In den vergangenen Jahren hat er sich als beliebtes Dortmunder Naherholungsziel etabliert. Gleichzeitig spielt er auch für den Arten- und Naturschutz eine bedeutende Rolle. Diese Funktionen sollen erhalten bleiben. Bis Ende 2025 sind außerdem mehrere Baumaßnahmen geplant, um den Zugang zum Deusenberg zu verbessern und ihn attraktiver zu machen.

Der Deusenberg soll künftig noch attraktiver werden.
Der Deusenberg soll künftig noch attraktiver werden. Foto: Benjamin Steiling

Anregungen hierzu kamen aus der Bürgerschaft bei Beteiligungsveranstaltungen. Der gut gesicherte Haldenkörper unter dem Erdreich wird bei den Bauarbeiten nicht angetastet. Die Planungen für den Start der erforderlichen Bauarbeiten laufen auf Hochtouren. 

Der Verwaltungsvorstand gibt dem Rat der Stadt nun die Empfehlung, dem Start der Bauarbeiten zuzustimmen. Planungs- und Umweltdezernent Stefan Szuggat hatte die Planungen vorgestellt. es ist der dritte große Abschnitt der Planungen. Die Kosten liegen bei rund drei Millionen Euro. Die Stadt rechnet mit einer 70-prozentigen Förderung durch das Land.

Von der Müllhalde zum Naherholungsziel

Die Wege auf dem Deusenberg wurden als Betriebswege für die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) angelegt. Die EDG ist auch heute für die Nachsorge der Halde verantwortlich. Die bestehenden Wege vom Südwesten auf die Haldenkuppe sollen barrierearm umgestaltet werden: Sie erhalten ein geringeres Gefälle von durchschnittlich sechs Prozent sowie eine wassergebundene, also fein geschotterte Decke.

In der Nachbarschaft entsteht die „Wolke“ – eine begehbare Spiel- und Erlebnisskulptur, bestehend aus sieben ineinander verschränkten Stahlringen mit Kletternetzen und einem Durchmesser von bis zu 27 Metern. Quelle: bbz landschaftsarchitekten/ msing officium/ julia kattinger

Zudem soll die Halde drei neue Aussichtsplattformen erhalten. Ein besonderer Anziehungspunkt werden zwei große Himmelsschaukeln an einer neuen Treppenanlage. Die Treppe führt von der Kuppe des Deusenbergs zu der neuen Brücke über die Bahngleise, die den Deusenberg mit dem künftigen Kokereipark und der Kokerei Hansa verbindet.

Mit dieser neuen direkten Verbindung für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen zwischen Deusenberg und Kokerei Hansa geht bald ein lang gehegter Wunsch insbesondere der Bevölkerung von Huckarde und Deusen in Erfüllung.

Der Umbau erfolgt unter den notwenigen ökologischen Aspekten

Auf der Kuppe des Deusenbergs befindet sich nördlich der Photovoltaik-Anlage eine Wiesenfläche, die von der geschützten Feldlerche als Revier genutzt wird. Dieser Bereich wird eingezäunt, um die Feldlerche auch während und nach der IGA 2027 möglichst wenig zu stören.

Außerdem werden auf den bestehenden Mountainbike-Strecken einige Gefahrenpunkte entschärft. Foto: EDG Dortmund

Mit heimischem Saatgut werden Bereiche der Kuppe sowie beiderseits der Treppenanlage begrünt. Gehölze, die für den Ausbau der Treppe entfernt werden müssen, werden dort als Ausgleichspflanzung wieder neu angelegt.

Auch der Weg am Fuß des Deusenbergs erhält in Teilbereichen eine verbesserte Oberfläche. Er wird zur Laufstrecke ausgebaut und bekommt naturnahe Fitnessangebote wie große Steine oder Balancierelemente. Darüber hinaus werden auch hier rund 30 Bäume neu gepflanzt. Schlussendlich werden auf den bestehenden Mountainbike-Strecken einige Gefahrenpunkte entschärft.

Die Bauarbeiten sind geplant von Spätsommer 2024 bis Ende 2025. Sie sind mit Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen sowie mit städtischen Geldern finanziert.

Hintergrund: IGA 2027

  • Die Metropole Ruhr wird im Jahr 2027 die Internationale Gartenausstellung ausrichten.
  • Von April bis Oktober 2027 wird die IGA zum Schaufenster der „Grünen Branche“ und ein großes Fest für die Besucher:innen in der Metropole Ruhr.
  • Für die Menschen in den Nachbarschaften und für die Region ist sie gleichzeitig ein langfristig angelegtes gemeinschaftliches Projekt zum Strukturwandel und zur Stadtentwicklung: Neue Parkanlagen laden zur Erholung und Freizeitgestaltung ein und schaffen Identifikation.
  • Zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, die Lebensqualität im ganzen Umfeld steigt.
  • Mit seinem „Zukunftsgarten“ ist Dortmund einer der Hauptstandorte der IGA.
  • Bis 2027 werden die Kokerei Hansa, der Deusenberg sowie das Nahverkehrsmuseum Mooskamp durch viele Maßnahmen aufgewertet und erblühen.
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Reaktionen

  1. IGA 2027: Auf dem Gelände des Dortmunder Zukunftsgartens entstehen die ersten Baustraßen – Baustellenverkehr erfordert Wegesperrungen am Deusenberg(PM)

    Für die Internationale Gartenschau 2027 (IGA) entsteht rund um die Kokerei Hansa in Huckarde der Dortmunder Zukunftsgarten. Jetzt starten dafür die nächsten Vorarbeiten: die Straßen für den Bauverkehr werden gebaut.
    Auf dem Freigelände nördlich der Kokerei Hansa gestaltet die Stadt Dortmund eine neue Grünanlage, den Kokereipark.

    Gleichzeitig entsteht dort die Brücke „Haldensprung“: Sie verbindet künftig den Kokereipark mit dem Deusenberg und bildet dann eine neue Ost-West-Achse für Fußgänger*innen und Radfahrende. Zur IGA, die 2027 im Ruhrgebiet stattfindet, verwandelt sich das gesamte Gelände zusammen mit dem Industriedenkmal Kokerei Hansa, dem Nahverkehrsmuseum Mooskamp und Teilen des Deusenbergs in einen „Zukunftsgarten“.

    Damit der Lastverkehr auf der Baustelle für den Kokereipark und für die Brücke reibungslos laufen kann, werden jetzt im ersten Schritt die Baustraßen hergestellt. Daran schließen sich – voraussichtlich ab Mai – die eigentlichen Bauarbeiten für Brücke und Park an. Die Baustraßen verlaufen weitgehend auf den Trassen der künftigen Parkwege, so dass ihr Unterbau und zum Teil auch der Oberbau weiter genutzt werden können.

    Neue Straßen für die Fahrzeuge auf der Baustelle

    Die Baufahrzeuge werden später über die Emscherallee und die Straße „Mooskamp“ auf das IGA-Gelände geführt. Auf dem Gelände beginnt der Straßenbau am 18. März im Bereich des Nahverkehrsmuseums Mooskamp, nördlich der Kokerei Hansa. Dort entsteht auch für die Dauer der Bauarbeiten eine Reifenwaschanlage für Großfahrzeuge. Denn die öffentlichen Straßen sollen von starkem Baustellen-Schmutz verschont bleiben.

    Auf der östlichen Seite der Bahngleise, die künftig mit der Brücke überwunden werden, liegt der Deusenberg. Durch die Bauarbeiten für die neue Brücke und für die Aufwertung des Deusenbergs entsteht auch dort Bauverkehr. Auch hier starten die Arbeiten für die Baustraßen am 18. März. Daher müssen die Wege im unteren südlichen und westlichen Bereich des Deusenbergs vorübergehend gesperrt werden, was je nach Baufortschritt auch danach immer wieder vorkommen kann. Der Deusenberg wird über die Ostflanke, an der Seite zur Emscher, weiterhin begehbar sein.

    Rodungen erfolgreich beendet

    Zur Vorbereitung der Bauarbeiten sind in den vergangenen Wochen bereits gezielt Bäume und Gehölze auf der Fläche des künftigen Kokereiparks entfernt worden. Die Vorgaben des Naturschutzes wurden dabei beachtet. Dieser Teil der Vorarbeiten ist inzwischen abgeschlossen.

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