Der Ruhrbergbau im Nationalsozialismus: Neues Quellenheft des Westfälischen Wirtschaftsarchivs ist jetzt online

Seit über zehn Jahren beschäftigt sich das Westfälische Wirtschaftsarchiv (WWA) in Dortmund systematisch mit archivdidaktischen Themen und bereitet historische Quellen für den Schulunterricht auf. „Wenn Schülerinnen und Schüler Lernangebote selbst recherchieren, handeln und gestalten lassen, dann ist dies modellhaft für ein demokratisches Geschichtslernen,“ sagt Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, über das Erscheinen des Heftes.

Kritische Aufarbeitung der politischen Instrumentalisierung des Ruhrbergbaus

„Festtag der Arbeit“, Werkszeitschrift der Harpener Bergbau-A.G., Heft 11, Mai 1936
„Festtag der Arbeit“, Werkszeitschrift der Harpener Bergbau-A.G., Heft 11, Mai 1936

„Durch die identitätsstiftende Beschäftigung mit der Wirtschaftsgeschichte vor Ort kann die Vermittlung von Wirtschaftswissen im Schulalltag fest verankert werden,“ ergänzt Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Direktor des Westfälischen Wirtschaftsarchivs und Herausgeber der Reihe. „Ohne wirtschaftliche Grundkenntnisse ist unsere moderne Welt kaum mehr erklärbar und zu verstehen.“

Die kritische Aufarbeitung der politischen Instrumentalisierung des Ruhrbergbaus, im 20. Jahrhundert die prägende wirtschaftliche Branche des Ruhrgebiets, kann seiner Meinung nach der heranwachsenden Generation nicht nur wichtige Orientierungshilfen bei der Aneignung von Wirtschaftswissen vermitteln, sondern auch zur politischen Meinungsbildung und damit auch zur Festigung unseres Demokratieverständnisses beitragen.

„Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler dazu befähigt werden, die Wirtschaft unserer Gesellschaft auf demokratische Weise mitzugestalten. Indem diese Publikation die antidemokratischen Merkmale einer gleichgeschalteten Wirtschaft offenlegt, leistet sie dazu einen wertvollen Beitrag. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses großartige Angebot des Westfälischen Wirtschaftsarchivs rege genutzt wird“, ergänzt Ministerin Gebauer.

Das 72-seitige Heft steht auch als kostenloser Download zur Verfügung

Das im Münsteraner Aschendorff Verlag erschienene Heft steht auch als kostenloser Download zur Verfügung, um den Schulen auch während der Corona-Pandemie die Arbeit mit Archivquellen des WWA zu ermöglichen.

Das Heft umfasst 72 Seiten und enthält neben der für den Schulunterricht aufbereiteten Quellenauswahl fachkundige Einführungsbeiträge, ein Glossar sowie eine Auswahlbibliografie. Es wurde bearbeitet von Gabriele Unverferth und Viktoria Heppe.

Die Drucklegung wurde durch die finanzielle Förderung der RAG-Stiftung ermöglicht. Das Heft kann über die Homepage des WWA runtergeladen werden: archive.nrw.de/westfaelisches-wirtschaftsarchiv-dortmund

 

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Reaktionen

  1. Michael Patzwahl

    „Das Heft kann über die Homepage des WWA runtergeladen werden: archive.nrw.de/westfaelisches-wirtschaftsarchiv-dortmund“

    Aber wo?!

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