Premiere für „Der gestiefelte Kater“ im KJT Dortmund: Weihnachtsmärchen für Kinder aus der deutschen Romantik

Der gestiefelte Kater Rainer Kleinespel Philip Pelzer Andreas Ksienzyk Ann-Kathrin Hinz
„Der gestiefelte Kater“ ist das Weihnachtsmärchen des KJT Dortmund. Fotos: Beate Hupfeld/ TheaterDO

Von Joachim vom Brocke

Ein bleibendes Erlebnis für Kinder ist wohl der erste Theaterbesuch. Das Erlebte, die Spannung, das ungewohnte Umfeld – irgendwas bleibt meist für viele Jahre fest in der Erinnerung. Nicht nur deshalb legt das Team vom Kinder- und Jugendtheater um Intendant Andreas Gruhn sehr viel Wert auf eine üppige Ausstattung und schöne Kostüme. So wird es auch in diesem Jahr wieder sein, wenn ab Freitag, 10. November, im KJT an der Sckellstraße die Premiere für das diesjährige Weihnachtsmärchen „Der gestiefelte Kater“ über die Bühne geht.

Geschichte stammt von Charles Perrault – Alles endet mit einem prächtigen Happy End

Andreas Ksienzyk Bettina Zobel Johanna Weißert Rainer Kleinespel Thorsten Schmidt
Andreas Ksienzyk, Bettina Zobel, Johanna Weißert, Rainer Kleinespel und Thorsten Schmidt sind dabei.

„Diesmal sind wird in der deutschen Romantik gelandet“, sagt Andreas Gruhn. Als Stoff hat Gruhn nicht die Geschichte der Gebrüder Grimm übernommen, sondern von Charles Perrault, der zwischen 1628 und 1703 in Paris lebte und den Märchenstoff nach Erzählungen aus jener Zeit aufgeschrieben hat. Erst später wurde es dann von den Gebrüdern Grimm weiter gesponnen. „Eigentlich“, sagt Andreas Gruhn, „ist der gestiefelte Kater ein europäisches Märchen“.

Es geht um den armen Müllerburschen Hans, der von seinem Vater nichts weiter erbte als einen Kater. Was sollte er mit dem armseligen Vieh anfangen? Das jagdfaule Tier war ein unnützer Esser mehr. Hans beschloss ihn zu schlagen und sich aus dem Fell einen schönen Muff für kältere Tage zu machen. Kater „Hinze“ hörte sein drohendes Schicksal, ersann sich einen Plan und begann mit ernster Miene zu sprechen. Hans staunte und dann noch mehr, als der Kater ihn um ein Paar Stiefel bat.

„Weißt du eigentlich“, fragte ihn Hans, „was ein paar Stiefel kosten?“ „Es soll dein Schaden nicht sein“, antwortete Hinze und so beginnt das Abenteuer der Beiden, das zum Schluss – eben märchenhaft – mit einem Happy End endet.

„Bühne hat den Charme alter Deka-Filme“ – Michael Kessler sorgt für Atmosphäre

Andreas Ksienzyk Ann-Kathrin Hinz Philip Pelzer
Andreas Ksienzyk, Ann-Kathrin Hinz und Philip Pelzer sind mit von der Partie.

So richtig aus dem Vollen schöpfen durfte Ausstatter Oliver Kostecka, der schon mehrere Inszenierungen gemeinsam mit KJT-Chef Andreas Gruhn auf die Bühne gebracht hat. Da gibt es einen alten Turm, eine Hängebrücke und viel, viel Wald zu sehen. „Es hat den Charme von alten Defa-Filmen“, meinte schmunzelnd Oliver Kostecka.

Doch er ist glücklich darüber, dass für die geplanten 83 Vorstellungen (bis zum 18. Januar) alles stehen bleiben darf und deshalb so üppig für Illusionen sorgen darf. Auf Musik brauchen die Zuschauer nicht verzichten. Michael Kessler wird live und von der Konserve zur atmosphärischen Stimmung beitragen.

Ann-Kathrin Hinz, Rainer Kleinespel, Andreas Ksienzyk, Philip Pelzer, Thorsten Schmidt, Johanna Weißert und Bettina Zobel sind auf der Bühne zu sehen. Die meisten haben bereits in früheren Inszenierungen mitgewirkt.

Für PädagogInnen wird eine Fortbildung angeboten

Thorsten Schmidt Philip Pelzer

Für MultiplikatorInnen und PädagogInnen bietet das KJT eine Fortbildung zum Weihnachtsmärchen an. Vermittelt werden inszenierungsbezogene Übungen und Spiele für den Unterricht. Die Fortbildung wird geleitet von der Theaterpädagogin des KJT, Erika Schmidt-Sulaimon, und ist kostenlos.

Der Termin: 8. November von 15.30 bis 19.30 Uhr im Kinder- und Jugendtheater an der Schnellstraße. Anmeldungen per eMail unter eschmidt@theaterdo.de (mit Angabe des Namens und er Einrichtung/Schule).

Mehr Informationen:

  • „Der gestiefelte Kater“ ist für Kinder ab 6 Jahre geeignet. Karten (Erwachsene 11 Euro, Kinder und Theatercard-Inhaber 6 Euro) gibt es im Foyer des Opernhauses dienstags bis freitags von 11 bis 18.30 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr. 
  • Die Kasse im KJT öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
  • Premiere ist am Freitag, 10. November, 19 Uhr. Fast täglich gibt es bis zum 18. Januar zwei Vorstellungen.
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