Dekonstruktion der Stadt: Nordstadt-Fotografien von Alexander Hügel am Wochenende im Depot zu sehen

Fotos aus der Serie: Theatre-Of-Real-Nordstadt 2015. Foto: Alexander Hügel
Foto aus der Serie: Theatre-Of-Real-Nordstadt 2015. Fotos: Alexander Hügel

Mehrfachbelichtungen und Spiegelungen sind die Sache von Alexander Hügel. Der Fotografiestudent dekonstruiert die Stadt und setzt sie in seinen Fotografien neu zusammen. Wie zuletzt den Borsigplatz in seinen Semesterarbeiten „Nordstadtblues“ und „Theatre of real life“.

Verdichtung der Information durch Spiegelung und Mehrfachbelichtung

Fotos aus der Serie: Theatre-Of-Real-Nordstadt 2015. Foto: Alexander Hügel
Fotos aus der Serie: Theatre-Of-Real-Nordstadt 2015. Foto: Alexander Hügel

Die Sicht in die Schaufensterscheiben am Platz zeigt auf den Bilder durch die Spiegelungen gleichzeitig Innen- und Außenleben, jedoch so sehr miteinander verwoben, dass es dem Betrachter schwer fällt, zu erkennen was nun hinter, beziehungsweise vor der Glas passiert.

Informationsverdichtung nennt Alexander Hügel das Ergebnis. Immer ist auch ein Mensch in den Bildern erkennbar. Oft scheinen sie dem Fotografen über die Schultern zu schauen, oder laufen ohne einen Blick auf das Geschehen zu werfen, vorbei.

Der Zufall beschert dem Fotografen dieses Arrangement. „Mit der Zeit lernt man den Zufall zu kontrollieren“ sagt Hügel. „Ich möchte alle Entscheidungen selber treffen können.“

Alexander Hügel interessieren die „Spannungen“ in der Nordstadt

Alexander Hügel, Fotograf. Foto: Klaus Hartmann
Alexander Hügel. Foto: Klaus Hartmann

Warum der Borsigplatz? Weil er dort seit knapp zwei Jahren lebt! Über Wien ist der Nürnberger wegen des Studienplatzes nach Dortmund gekommen.Mit sechs Jahren ist er aus Siebenbürgen in Rumänien in die Franken-Metropole übergesiedelt.

Die Nordstadt als Wohnort hat er sich bewusst ausgesucht. „Ich möchte die Spannungen dort aufnehmen“, erklärt er seine Vorliebe für den Stadtbezirk.

In Wien hat er eine Fotodesign -Ausbildung gemacht und zwei Jahre als Lichtassistent in einem Fotostudio gearbeitet. Die Zeit als Lichtsetzer hat besonders viel zu seinem Wissen über die Fotografie beigetragen.

Der Vater hat ihm, nachdem dem Kauf einer digitalen Kamera, die alte Analoge geschenkt, so begann seine Leidenschaft für die Fotografie! Heute fotografiert er meist digital. „Weil es einfacher ist“, erklärt der 31-Jährige.

„Übrigens, dass ist das beste Alter um mit dem Studium zu beginnen“, findet er und meint dass Lebenserfahrung unbedingt in die Fototasche eines jeden guten Fotografen gehört.

Die Arbeiten des Fotokünstlers sind am Wochenende auf der Messe Kunstbox im Depot zu sehen

Foto: Der-Autor-2015. Portrait von Sascha Bisley. Bilder: Alexander Hügel
Foto: Der-Autor-2015. Portrait von Sascha Bisley. Bilder: Alexander Hügel

„Scripted Reality“ heißt eine weitere Fotostrecke von Alexander Hügel. Die thematisiert die Praxis vieler Privatsender mit ihren Sendungen die Dokumentation realer Ereignisse vorzutäuschen.

Diese Arbeiten sind klassische Studiofotografie. Die in der Reihe fotografierten Objekte, hat er selbst konstruiert. Klassisch ist auch die Arbeitsweise eines seiner nächsten Projekte.Alexander Hügel hat begonnen die Stammgäste des Salon Fink am Nordmarkt in ihrem Zuhause zu porträtieren. „Das wird eine Millieustudie“, sagt er.

Die Semesterarbeiten, die rund um den Borsigplatz entstanden sind, zeigt er am kommenden Wochenende unter dem Titel „Theatre of real Nordstadt“ auf der Kunstbox im Depot. Die Kunstbox ist eine Kunstmesse für Künstlerinnen und Künstler ohne Galerie. Alexander Hügel ist einer von 34 Auserwählten aus Deutschland und den Nachbarländern, die von einer Jury bestimmt wurden.

Infos zu Alexander Hügel im Netz: Nordstadtblues, Theatre of real Life, Aktuelle Arbeiten

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