bodo-Straßenmagazin für Dortmund und Bochum lockt im März mit Kochen, Cartoons und Klassenfragen

„bodo“ im März mit der Herner Fernseh- und Eventköchin Pia-Engel Nixon, dem Dortmunder Bildungsforscher Aladin El-Mafaalani, dem Cartoonisten und Kinobetreiber Holga Rosen, einem „Anti-Messie“, einer Nacht der Solidarität und einer Erinnerung an den März 1920, als das Ruhrgebiet Geschichte machte.

Leben in zwei Welten: Pia-Engel Nixon ist als Fernseh- und Eventköchin unterwegs und so bekannt für ihre kreative Küchenkunst und ein extrovertiertes Auftreten mit ausgefallenen Brillen und bunten Klamotten. Zu Hause ist sie allerdings in einem ruhigen Wohngebiet in Herne.

Der Dortmunder Bildungsforscher Aladin El-Mafaalani erklärte in seinem Bucherfolg „Das Integrationsparadox“ einem großen Publikum, „warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt“. Nun setzt der gelernte Lehrer in „Mythos Bildung“ die soziale Ungleichheit im Bildungssystem auf die Agenda. Ein Interview.

100 Jahre Ruhrkampf: Als im März 1920 reaktionäre Kräfte gegen die erste demokratische Regierung Deutschlands putschten, antwortete das Ruhrgebiet mit Generalstreik. 50.000 Arbeiter griffen zu den Waffen ‑ zur Verteidigung der Republik oder zur Vollendung der Revolution. Mit dem Einmarsch von Regierungstruppen und Freikorps endete der Aufstand blutig. Eine Zeitreise.

Holga Rosen ist Cartoonist für die Dortmunder Lokalzeitungen, Betreiber des Roxy-Kinos in der Nordstadt, Musiker, Filmemacher, bekennender Godzilla-Fan ‑ und er hat durch einen beherzten Eingriff Frieden mit seinem ungeliebten Vornamen geschlossen. Ein Porträt.

Durchgezählt: Berlin hat in einer „Nacht der Solidarität“ die Obdachlosen gezählt, die sich zählen ließen. Das Ergebnis überraschte. Trotzdem liefert es Ansätze für eine Reform der Hilfesysteme.

Johannes Koch ist Minimalist. Der 34-jährige „Anti-Messie“ besitzt ganz bewusst nur das Nötigste. Das letzte, was er vermisst hat, war eine Wäscheklammer. Die lieh er sich dann. Ein Besuch in einer äußerst überschaubaren Wohnung.

Notschlafstellen: Wer keine eigene Wohnung hat oder obdachlos ist, hat Anspruch auf eine Unterbringung. In der Realität drücken sich Kommunen häufig um diese Pflicht, zum Teil mit haarsträubenden Methoden. Das Beispiel Dortmund.

Außerdem: Ein Bett für obdachlose Frauen, Videoüberwachung, Benno Elkan auf dem Ostfriedhof, Kirchenglocken und Atomuhren, Housing Action Day, Fingerfood im Bahnhof, Verkäufergeschichten und der kommentierte Veranstaltungskalender mit vielen Verlosungen.

Die Hälfte sparen: Der bodo-Buchladen schafft Platz für die Renovierung

Der bodo-Buchladen am Schwanenwall wird im März renoviert. Foto: Sebastian Sellhorst

Die Renovierung des bodo-Buchladens am Schwanenwall rückt näher. Vom 16. bis 31. März bekommen die Räume einen neuen Look. Davor schafft das Team Platz: Bis zum 15. März, dem letzten Tag vor der Renovierung, gibt es Tausende Sach- und Fachbücher, Antiquarisches und Regionalia für die Hälfte ‑ und jede Menge Bücher auf den Aktionsflächen für 1 Euro.

Neben allerlei Sach- und Fachbüchern sowie Ratgebern können KundInnen auch bei antiquarischen Büchern richtig sparen: Sie waren bisher nicht Teil des „normalen“ Ladensortiments, sondern wurden nur über Antiquariatsportale und Onlineshops verkauft. Bis zum 15. März gibt es auch hier 50 Prozent Rabatt.

Vom 16. bis zum 31. März werden dann neue Böden verlegt, die Wände gestrichen, neue Möbel aufgestellt und umgeräumt – es wird schöner, geräumiger, neu. Die große Wiedereröffnung ist dann am Mittwoch, dem 1. April. Auch das mit einem guten Start: Vom 1. bis zum 4. April erhalten KundInnen 20 Prozent Rabatt auf das ganze Ladensortiment.

Während der Renovierung ist die Abgabe von Buchspenden leider nur eingeschränkt möglich: Am 20., 23. und 30. März von 10 bis 13 Uhr nimmt das Team Spenden entgegen. Nach Terminabsprache ist auch die Anlieferung an einem temporären Buchlager (Dortmund-Nord) möglich.

Dortmund von unten – Soziale Stadtführung mit „bodo“ am 14. März um 11 Uhr

Stadtrundgang der etwas anderen Art: aus den Augen der Obdachlosigkeit. Foto: bodo e.V.

Wie verbringen eigentlich Menschen auf der Straße ihren Tag? Wo halten sie sich auf, welche Angebote und Hilfen gibt es? Wie sieht die Stadt aus der Sicht der „Menschen am Rand“ aus? Das zeigen einmal pro Monat die sozialen Stadtführungen des bodo e.V.. Am Samstag, 14. März, geht es um 11 Uhr wieder auf Tour durch Dortmund „von unten“.

Die Stadtführer, zugleich Verkäufer des Straßenmagazins, sind Tourguides und Experten: Sie kennen die Problemlagen Wohnungsloser, offensichtliche und versteckte Nöte und wissen, welche Einrichtungen helfen und unterstützen. Gemeinsam besuchen sie mit den Teilnehmenden Tageseinrichtungen und Beratungsstellen, teilen ihr Expertenwissen, schildern eigene Erfahrungen und eröffnen so einen vielleicht bisher unbekannten Blick auf die Stadt, in der man lebt. Anmeldung vorab unter 0231 ‑ 950 978 0.

Die Stadtführung ist kostenfrei, allerdings mit dem Kauf einer aktuellen Ausgabe des Straßenmagazins „bodo“ verbunden. Individuelle Gruppenführungen (Schulklassen, Vereine etc.) können per Mail (vertrieb@bodoev.de) vereinbart werden. Weitere Veranstaltungshinweise finden Sie im Anhang des Artikels.

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Weitere Informationen:

bodo lädt ein:

Rollentausch
Das Straßenmagazin lädt an zwei Freitagen im März zu einem Experiment ein: „Werden Sie für einen Nachmittag bodo-VerkäuferIn!“ Die Experten auf der Straße ‑ die „echten“ Verkäuferinnen und Verkäufer ‑ geben Tipps, berichten von ihren Erfahrungen und teilen ihr Wissen über den öffentlichen Raum: Wer schaut hin und wer sieht weg? Woran erkennt man bodo-Leserinnen und -Leser? Wer steht oder sitzt da noch, wo alle anderen vorbeihasten?

Freitag, 13. März, 14 ‑ 17 Uhr, Bochum, Treffpunkt: Henriettenstraße 36
Freitag, 20. März, 13 ‑ 17 Uhr, Dortmund, Treffpunkt: Schwanenstraße 38

Dortmund von unten | Soziale Stadtführung
am Samstag, 14. März, 11 Uhr,
bodo-Buchladen, Schwanenwall 36 – 38, 44135 Dortmund

Räumungsverkauf, Renovierungspause, Wiedereröffnung

Das moderne Antiquariat des bodo e.V. am Dortmunder Schwanenwall baut um.

Vom 1. bis 14. März gibt es Tausende Sach- und Fachbücher zum halben Preis sowie antiquarische und wertvolle Bücher zu Sonderpreisen.

Vom 15. bis 31. März bleibt der Buchladen geschlossen.

Wiedereröffnung ist am 1. April, 10 Uhr. Bis Samstag, 4. April, gibt es 20 Prozent Rabatt auf das gesamte Ladensortiment.

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Reaktionen

  1. bodo e.V. (Pressemitteilung)

    „bodo“ stoppt Ausgabe des Straßenmagazins an VerkäuferInnen

    Mit den Maßnahmen der Landesregierung in Zusammenhang mit COVID-19 hat der bodo e.V. beschlossen, die Ausgabe des Straßenmagazins an VerkäuferInnen zu stoppen und sich auf Nothilfen zu verlegen. „Auch wir stehen in der Verantwortung, Risikogruppen zu schützen“, sagt bodo-Vertriebsleiter Oliver Philipp. Die Sozialberatung in den Anlaufstellen in Bochum und Dortmund läuft im Notbetrieb weiter.

    Rund 200 Menschen in sozialen Notlagen verkaufen das Straßenmagazin im Raum Bochum, Dortmund, Herne, Witten und Hagen. Die Maßnahmen der Landesregierung haben direkte Auswirkungen auf ihre Tätigkeit: „Ihr Arbeitsgebiet ist der öffentliche Raum“, sagt Oliver Philipp.

    Neben dem Zuverdienst ist es normalerweise der persönliche, positive Kontakt, der VerkäuferInnen stärkt und ihnen Mut macht, Krisen zu meistern. „Unter der Auflage, soziale Kontakte zu meiden, können wir zumindest vorerst nicht weiter machen. Auch viele unserer Verkaufenden gehören zu den Risikogruppen – Wohnungslose haben häufig schlechtere Abwehrkräfte und sind damit gefährdet. Ihnen und unseren LeserInnen gegenüber haben wir eine Verantwortung, der wir gerecht werden wollen.“

    Die Sozialberatung für VerkäuferInnen und Verkäufer geht aber weiter: „Wir wissen auch, wie wichtig es ist, Menschen nicht allein zu lassen, die sich nicht selbst helfen können.“ Die Anlaufstellen des Vereins in Bochum und Dortmund bleiben darum in einem Notfallbetrieb geöffnet. „Wir informieren, beraten und unterstützen Hilfesuchende, wo immer wir können und wo es erlaubt ist“, sagt Philipp. „Auch unsere aufsuchenden Angebote werden wie so lange wie möglich aufrecht erhalten.“ Dafür ist der Verein auf Hilfe angewiesen und freut sich über Spenden.

    Zugleich bedeutet der Stopp der Ausgabe Einnahmeverluste, die existenziell für Verkäuferinnen und Verkäufer sind. Der Verein setzt darum alternative Vertriebswege um: Unter http://www.bodoev.de gibt es die März-Ausgabe des Straßenmagazins jetzt als digitale Soli-Ausgabe für 5 Euro, die Einnahmen werden den Verkaufenden zu Gute kommen. „Damit kaufen LeserInnen nicht nur das Straßenmagazin, sondern unterstützen unsere VerkäuferInnen in der Krise.“

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