Zwischen den Mythen: statt No-Go-Area oder Stadtteil der Vielfalt – konkret: „Blücherpark bunt machen!“

In der Dortmunder Nordstadt haben Parks oder Plätze wegen der sozialen Spannungen eine besondere Bedeutung. In der Bebauungsdichte entlastet Öffentlichkeit mit vielen Blicken und Stimmen als Freiraum und schafft Gemeinschaft. „Koop:Lab“ hat sich zum Ziel gesetzt, eine Fläche im Blücherpark gemeinsam mit Anwohner*innen zu entwickeln. Letztendlich geht es beim Feldversuch um Hilfe zur Selbsthilfe. Auf dass sich die Projektidee durch kooperative Eigeninitiative aus dem Quartier verselbstständige. Das heißt: Wenn die Sozialarbeiter*innen abziehen werden, weil die Finanzierung ausläuft, sollten sich idealtypisch innere Quartiersgemeinschaften gebildet haben, die ihrer nicht mehr bedürfen.

Zwischen ähnlich bornierten Bildern: No-Go-Area und Hort der Vielfalt: Hauptsache, da ist Konkret-Positives

Zwischenschritt in besagtem Projekt auf der Fläche Blücherstraße/Ecke Lessingstraße – denn es wird Herbst: Blumenzwiebeln pflanzen! „Habt ihr Lust darauf, dass der Blücherpark bunter und vielfältiger wird?“, heißt es in dem Aufruf der Akteure. Denn auch in den Restriktionszeiten wegen der Pandemie geht es weiter. Das Wohnumfeld soll gemeinsam verschönert werden. „Zusammen“, das ist der Schwerpunkt. Etwas kooperativ im Quartier mit wenig schaffen.

Es ist nur eine Kleinigkeit, begrenzte Projektmittel und Haushalte sprechen ohnehin eine eigene Sprache. KoopLab stellt in Kooperation mit dem Grünflächenamt der Stadt Dortmund kostenfrei Blumenzwiebeln und kleine Pflanzschaufeln zur Verfügung, das war’s. Damit die Anwohner*innen selbstständig im herbstlichen Blücherpark gärtnern können.

„Im Frühjahr bestaunen wir dann gemeinsam das farbenfrohe Ergebnis!“ – es klingt fast anmutig. Doch was sind wirksame Alternativen im Mikrokosmos des – mit verwandtschaftlicher Borniertheit – zur No-Go-Area wie zum Hort der Vielfalt stilisierten Stadtteils? ___STEADY_PAYWALL___

Es verbleiben konkrete Angebote für eine bessere Welt, hier und jetzt, vor Ort: „In den kommenden Wochen könnt ihr euch an jedem Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10.00 – 16.00 Uhr (erster Termin: Donnerstag, 19.11.) in der Integrationsagentur des Planerladen e.V. in der Schützenstr. 42 einen Beutel mit Blumenzwiebeln und Pflanzschaufel sowie einer kleinen Gebrauchsanleitung abholen.“

Pandemie selbstverständlich eingerechnet, immerhin ist das Projekt staatsfinanziert (BMBF): „Wir übergeben euch kontaktlos fertig gepackte Beutel – ihr haltet beim Pflanzen die geltenden Kontakt- und Hygieneregeln ein. Danach kann es auf eigene Faust losgehen! Wir freuen uns, wenn ihr uns von der Pflanzaktion ein Foto schickt!“

Weitere Informationen:

  • Koop:Lab ist ein Projektverbund aus folgenden Partnern: Planerladen e.V., Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS), Stadt Dortmund (nordwärts), Büro Freiraum- und Quartiersprojekte.
  • „Normalerweise findet jeden Dienstag um 16.00 Uhr (in der Winterzeit – im Frühjahr/Sommer erst ab 16.30Uhr!) die Gartenzeit statt, bei der wir uns gemeinsam um unsere Fläche im Park kümmern. Leider findet die Gartenzeit derzeit aufgrund der seit Anfang November geltenden Corona-Regeln bis mindestens Ende des Monats nicht statt. Wir informieren euch, sobald es weitergeht!“, so die Akteure.

 

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