Biker*innen wehren sich gegen drohende Fahrverbote an Sonntagen: Motorrad-Demo auf dem Dortmunder Wallring

Treffpunkt war am Sonntag an den Westfalenhallen; danach ging es in die Innenstadt.

Mächtig was los war für kurze Zeit am gestrigen Sonntag in der Dortmunder Innenstadt: gegen ein – aus Lärmschutzgründen – drohendes Sonntagsfahrverbot demonstrieren an die 1.000 Biker*innen aus dem Ruhrgebiet und NRW – in voller Montur und auf ihren schweren Maschinen. Die Aktion verlief friedlich: Nach dem beeindruckenden Sammeltreffen an den Westfalenhallen und einigen Interviews geht es im Konvoi unüberhörbar runter über die Ruhrallee zum Wallring. Dort drehen die teils mit Kutten ausgestatteten Protestierenden eine Runde und machen sich alsbald auf den Rückweg.

Motorradfahrer möchte zur Demo: ohne Führerschein, mit gefälschten Kennzeichen und Drogen im Blut

Demo der besonderen Art am Sonntag auf dem Wallring: die Biker*innen wehren sich gegen drohende Sonntagsfahrverbote.

Die Dortmunder Polizei meldet: Ein 29-jähriger Motorradfahrer wollte Sonntag, den (26.7.2020) an einer Biker-Demonstration gegen Fahrverbote teilnehmen, hätte sich aber selbst nicht an den Lenker seiner Honda setzen dürfen: Er besaß keinen Führerschein, stand unter dem Einfluss von Drogen und nutzte gefälschte Kennzeichen.

Um 12.49 Uhr fiel der Fahrer auf der Ardeystraße einem Polizisten auf, dessen Dienstfahrzeug ebenfalls ein Motorrad war. Grund für die folgende Kontrolle war ein nicht zugelassener Motorradhelm, den der Biker trug.

Statt die Anhaltezeichen zu beachten, schüttelte der Honda-Fahrer den Kopf und flüchtete mit seinem Motorrad, wobei er mit seinem wackeligen Fahrstil einen unsicheren Eindruck hinterließ. Immerhin überquerte er Straßenbahnschienen.

Auf der Strobelallee gab der ebenfalls Motorrad fahrende Polizist dem Flüchtenden, der inzwischen eingeholt wurde, verbal zu verstehen, dass nun der Zeitpunkt gekommen sei, besser stehen zu bleiben.

Der Dortmunder hielt sein Motorrad vor dem Stadion an und wusste davon zu berichten, dass ihm der Führerschein bereits entzogen worden sei. Außerdem seien die Kennzeichen an seiner Honda gefälscht. Das Motorrad wurde sichergestellt und abgeschleppt, da der Verdacht bestand, dass auch technisch etwas im Argen lag.

Da ein Drogenschnelltest positiv verlief, wurde dem 29-Jährigen in der Wache eine Blutprobe entnommen.

Bei den eingeleiteten Ermittlungen der Polizei geht es um Urkundenfälschung, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Fahren unter dem Einfluss von Drogen, Kennzeichenmissbrauch und Straftaten gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz und gegen das Pflichtversicherungsgesetz.

 

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