Eine Delegation aus 19 Dortmunder:innen hat die ukrainische Stadt Schytomyr besucht. Die Stadt Dortmund plant, Schytomyr als nächste Städtepartnerin zu gewinnen und unterstützt sie bereits intensiv.
Teilnahme an einer Gedenkfeier für im russischen Angriffskrieg verstorbene Kinder
Seit Februar 2023 besteht eine Solidaritätspartnerschaft zwischen Dortmund und Schytomyr. Seitdem haben viele Spenden aus Dortmund die 120 Kilometer westlich von Kiew gelegene Stadt erreicht.
Die Delegation, angeführt von Bürgermeisterin Barbara Brunsing, wollte sich vor Ort ein Bild davon machen, wie die Spenden eingesetzt wurden und was weiterhin benötigt wird.
Die 19-köpfige Delegation aus Dortmund wollte vor allem Solidarität zeigen und das Netzwerk zwischen beiden Städten festigen und erweitern.
Zu den Teilnehmer:innen gehörten Vertreter:innen des Rates und der Stadtverwaltung, des städtischen Klinikums, der Diakonie, der Auslandsgesellschaft. de, des Vereins Grenzenlose Wärme, des Jugendrings sowie der Jüdischen Kultusgemeinde in Dortmund.
Sie nahmen unter anderem an einer Gedenkfeier für im russischen Angriffskrieg verstorbene Kinder teil und legten Blumen an Kriegsgräbern nieder.
Herausforderungen im Krieg – fachlicher Austausch und Kooperationen
Nach über zwei Jahren Krieg steht das Leben in Schytomyr weiterhin vor großen Herausforderungen, unter anderem durch ständigen Luftalarm. Trotzdem bemüht sich die Stadt mit 260.000 Einwohner:innen, den Alltag für alle Generationen aufrechtzuerhalten.
Die Dortmunder Delegation besichtigte ein Verwaltungsgebäude, in dem die Bevölkerung alle kommunalen Dienstleistungen erhält. Auch ukrainische Geflüchtete, die in Schytomyr Schutz gefunden haben, erhalten dort Unterstützung. Für sie entsteht derzeit ein eigenes Gebäude.
Die Stadt Schytomyr und das Team Internationale Beziehungen der Stadt Dortmund organisierten Gespräche und Besichtigungen für verschiedene Fachgebiete.
Vertreter:innen des Klinikums Dortmund tauschten sich mit dem kommunalen Krankenhaus in Schytomyr über Kooperationsmöglichkeiten und Hilfslieferungen aus.
Andreas Grosse-Holz, Leiter der Städtischen Immobilienwirtschaft, stellte die Modulbauweise vor, die in Schytomyr dringend benötigte Kindertagesstätten ermöglichen könnte.
Dr. Stefan Mühlhofer, geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe, initiierte eine Kooperation der Musikschulen. FABIDO-Geschäftsführer Daniel Kunstleben sieht großes Potenzial in der Ausbildung von Fachkräften. Geflüchtete Ukrainer*innen könnten sich in Dortmund für die Arbeit im frühkindlichen Bereich qualifizieren und ihr Wissen später in der Ukraine nutzen.
Weitere Hilfslieferungen und Spenden – Jugendaustausch geplant
Die Delegation brachte weitere Spenden mit, darunter Rettungsdienstkleidung für die Stadtverwaltung und eine WILO-Pumpe für die Wasserversorgung von Hochhäusern.
Zur Freude der jungen Fußballer:innen gab es zudem BVB-Artikel für die Jugend- und Mädchenmannschaften der dortigen Fußballakademie.
Bereits zuvor hatten Feuerwehrfahrzeuge aus Dortmund, Wohnungsausstattungen für Geflüchtete und ein Bus von DSW21 Schytomyr erreicht. Mit diesem Bus absolvierte die Delegation ihr Programm.
Noch in diesem Jahr sollen Jugendliche aus Schytomyr, die besonders vom Krieg betroffen sind, Dortmund besuchen. Beide Städte sind sich einig, dass die Partnerschaft im nächsten Jahr offiziell eingegangen werden kann. Die Reise wurde von Engagement Global mit Mitteln des BMZ gefördert.
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