AfA fordert Auszahlung der Coronaprämie für ServiceDO-Beschäftigte und Aufnahme von Tarifverhandlungen

Die Beschäftigten der Klinikum-Tochter „ServiceDO“ fordern auch die 600 Euro Corona-Prämie.
Systemrelevant? – Die Beschäftigten der Klinikum-Tochter „ServiceDO“ fordern auch die 600 Euro Coronaprämie.

Für alle tariflich Beschäftigten wurde im Dezember 2020 bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst eine sogenannte Coronaprämie vereinbart. Doch während die Beschäftigten im Klinikum diese Prämie pünktlich erhielten, gingen die ServiceDo-Beschäftigten leer aus. Und zwar deshalb, weil das Klinikum den Beschäftigten bei „ServiceDo“ seit langer Zeit einen Tarifvertrag verweigert.

„ServiceDo“-Beschäftigte wurden als systemrelevant beklatscht – doch mehr als Applaus war nicht drin

Die „ServiceDo“-Beschäftigten sind für Reinigung, Sterilisation, Catering und Logistik zuständig. Foto: Alex Völkel
„ServiceDo“ ist für Reinigung, Sterilisation, Catering und Logistik zuständig. Foto: Alex Völkel

Mitarbeiter*innen von „ServiceDo“ haben daher am Freitag die Aufsichtsratssitzung des Klinikum Dortmund begleitet. Ihre Forderung: Auszahlung der im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst verhandelten 600 Euro Coronaprämie auch für die „ServiceDo“-Beschäftigten.

Hierzu lag dem Aufsichtsrat ein Antrag vor. Die Entscheidung darüber fiel in nicht-öffentlicher Sitzung und ist bisher nicht bekannt.

Immerhin wurden die „ServiceDo“-Beschäftigten im letzten Jahr gemeinsam mit den tarifbeschäftigten Pfleger*innen als systemrelevant beklatscht, denn ohne Reinigung, Sterilisation, Catering und Logistik funktioniert auch ein Klinikum nicht. Mehr als Klatschen passierte aber nicht. Wertschätzung und Anerkennung geht anders. Für die hauptsächlich im Niedriglohnbereich über 600 Beschäftigten wäre die freiwillige Auszahlung besagter Prämie hingegen eine wirkliche Anerkennung gewesen.

AfA kritisiert die Stadt, weil sie die Klinikum-Tochter tariflich stiefmütterlich behandelt

Ulrich Piechota, Vorsitzender der AfA Dortmund

Ansonsten bleibt nur heiße Luft. „Die Forderung der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD ist eindeutig: Freiwillige Auszahlung der Prämie sofort und Aufnahme der Verhandlungen mit ver.di über einen Tarifvertrag“ so Ulrich Piechota, Vorsitzender der AfA Dortmund und Mitglied des AfA-Bundesvorstandes.

„Eine Stadt die durchaus vorbildlich bei der Vergabe von Aufträgen auf tarifliche Vergütung achtet, behandelt ihr Tochterunternehmen eher stiefmütterlich, das sollte schnellst möglich beendet werden. Wir erwarten von den politisch Verantwortlichen ein eindeutiges Signal in Richtung Klinikum“, fordert Piechota weiter.

„Tarifverträge schützen nicht nur die Beschäftigten, sie nutzen auch den Betrieben und dienen dem Gemeinwohl“, macht der erfahrene Gewerkschafter unmissverständlich klar. Bleibt abzuwarten, ob der Aufsichtsrat von ServiceDo das genauso sieht.

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