„Anders wohnen – anders leben“: Sechs Dortmunder Wohninitiativen lassen fremde Gäste ins Haus

Der Beginenhof ist eins von sechs Wohnprojekten, der die Türen öffnet.
Der Beginenhof ist eins von sechs Wohnprojekten, der die Türen öffnet.

Von Susanne Schulte

Die einen möchten nur mit Frauen in der Nachbarschaft wohnen, die anderen nur mit Gleichaltrigen beiderlei Geschlechts. Eltern, deren Kinder mit einer Beeinträchtigung leben, wollen sich zusammentun. Und immer mehr Menschen bevorzugen das so genannte Mehrgenerationen-Haus.

So um die 20 Projekte dieser genannten Wohnformen – zur Miete wie auch im Eigentum – gibt es wohl in Dortmund oder sind in der Gründung. „Wobei ich glaube, dass wir noch nicht mal alle kennen“, sagte Birgit Hoffmann, Mitarbeiterin des Service-Teams „Anders wohnen – anders leben“, angesiedelt beim Wohnungsamt der Stadt Dortmund, die mitgeholfen hat, den 1. Dortmunder Tag des offenen Wohnprojekts für den 23. August zu organisieren. Sechs dieser Projekte laden sich an diesem Tag Gäste ein.

Wohndezernent Wilde hofft auf weiteren Wohnprojekte in Neubaugebieten

Stadtrat Ludger Wilde, der Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen, möchte diese Vielfältigkeit des Wohnens weiter vorantreiben. Während des Pressegesprächs zu diesem genannten Tag erzählte er, dass sowohl im Kronprinzenviertel, wie man das künftige Baugebiet auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs Süd nennt, wie auch auf der ehemaligen Hoesch-Fläche östlich der Eisenbahnlinie parallel zur Dürener Straße, Gemeinschafts-Wohnprojekte entstehen sollen. Entsprechende Flächen habe man sich reservieren lassen.

Die sechs Wohnprojekte, die am 23. August besichtigt werden können, sind das Mehrgenerationen-Wohnen „Wir auf Phoenix“ mit der Adresse Lange Hecke 49 in Hörde, das Projekt Generation 50 plus an der Tulpenstraße 71 in Sölderholz, die Genossenschaft FörderTurmWohn eG an der Middelmannstraße 1 – 15 Ecke Mechthildstraße 2 in Kirchlinde, sowie der Beginenhof an der Gut-Heil-Straße 18 in der Nordstadt.

Wer schnell ist, kann sich alle sechs Initiativen hintereinander anschauen

Noch nichts zu besichtigen, aber viel zu hören gibt es in der Rudolf-Steiner-Schule an der Mergelteichstraße 51 in Hombruch. Hier erzählen die Eltern von Kindern mit Behinderung, wie weit sie mit ihren Plänen des Zusammenwohnens sind und wie sie sich das vorstellen.

Jeweils zwei Stunden Zeit nehmen sich die Mitglieder der jeweiligen Wohngemeinschaften, um den BesucherInnen die Häuser zu zeigen und ihre Art des Zusammenlebens zu erläutern. Wer eine Rundreise zu allen sechs Orten machen möchte, kann das – zeitlich gesehen – durchaus schaffen.

Um 10 Uhr empfängt das Projekt „Wir auf Phoenix“ die ersten Gäste, um 11 Uhr werden die Besucher/innen an der Tulpenstraße erwartet, um 13 Uhr in Kirchlinde, um 14 Uhr beginnt die Veranstaltung in der Rudolf-Steiner-Schule und um 15 Uhr warten die Beginen auf Neugierige.

Wer ohne Auto oder Fahrrad unterwegs ist, – aber auch alle anderen DortmunderInnen -, kann sich bei der Stadt den entsprechenden Handzettel abholen. Dort werden die Bus- und Bahnlinien genannt, die einen so nah wie möglich an die Adressen bringen. Auch die Projekte werden noch ein wenig ausführlicher vorgestellt. Wer will, holt sich diese Information aus dem Internet: www.wohnungsamt.dortmund.de

Reaktionen

  1. Wie lässt sich gemeinschaftliches Wohnen finanzieren? Erfahrene Wohnprojektler*innen und Interessierte treffen sich am 11. Juni im Rathaus (PM)

    Anders wohnen, im Wohnprojekt mit mehr Gemeinschaft oder mit mehreren Generationen – das möchten immer mehr Menschen. Etwa alle zwei Monate treffen sich Interessierte und erfahrene Wohnprojektler*innen zum Austausch. Am Mittwoch, 11. Juni, geht es um das liebe Geld.

    Die Finanzierung und mögliche Fördermittel sind die wichtigsten Bausteine zur Realisierung von Wohnprojekten und ihrem Erfog. Beim nächsten Wohnprojekt-Netzwerktreffen wird das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Dazu hat das Amt für Wohnen verschiedene Referent*innen eingeladen:

    Die GLS Bank aus Bochum verfügt über langjährige Erfahrung und umfangreiches Know-How bei der Finanzierung von Wohnprojekten und Baugruppen. Mit verschiedenen Förderbausteinen unterstützt das Land NRW sowohl Miet- und Genossenschaftprojekte als auch Wohnprojekte im Eigentum.

    Welche Besonderheiten und Herausforderungen bei der Realisierung von Wohngemeinschaften mit Unterstützungsbedarf zu bewältigen sind, erläutert die Elterninitiative Zusammenspiel-Phoenix e.V.

    Initiativen und Projektgruppen berichten außerdem über Neuigkeiten aus ihren Gruppen. Besucher*innen sind mit ihren Anregungen, Fragen und Diskussionsbeiträgen herzlich willkommen.

    Der Termin ist am Mittwoch, 11. Juni, 18 bis 20 Uhr im Rathaus, Friedensplatz 1, Saal Westfalia (barrierefrei erreichbar).

    Die Netzwerkabende gibt es in regelmäßigen Abständen etwa alle zwei Monate. Das Amt für Wohnen bietet sie in Kooperation mit der Wohnprojektentwicklerin und Moderatorin Birgit Pohlmann an. Die Veranstaltungen richten sich an Einzelinteressierte, Gruppen in der Entstehung, aber auch bestehende Wohnprojekte, die sich weiterentwickeln möchten. Es geht ums Netzwerken, um Erfahrungsaustausch aber auch um weiterführendes fachliches Wissen rund ums gemeinschaftliche Bauen und Wohnen sowie um die Gruppenfindung und -bindung.

    Bandbreite von Wohninitiativen und Wohnformen in Dortmund

    Die Vielfalt der Wohnprojekte in Dortmund ist beeindruckend. Sie reicht von Projekten zur Miete und in Genossenschaftsmodellen bis hin zu Eigentums- und Kooperationsformen mit privaten Investor*innen. Darunter gibt es Neubauvorhaben und ebenso Umnutzungen von Bestandsimmobilien. Innovative Wohnprojekte stellen sich mutig den Herausforderungen und finden Antworten auf den gesellschaftlichen Wandel. Sie schaffen bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum, bauen stabile Nachbarschaften auf, die Bewohner*innen unterstützen sich gegenseitig und wirken somit der Vereinsamung entgegen.

    dortmund.de/wohnprojekte

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