250 Menschen demonstrieren für die Rettung des Hambacher Forstes und gegen den Braunkohle-Tagebau von RWE

Die Klima- und UmweltschützerInnen prangern den Stromkonzern RWE an. Foto: Leopold Achilles
Die Klima- und UmweltschützerInnen prangern den Stromkonzern RWE an. Foto: Leopold Achilles

Rund 250 Menschen haben am Samstag (22. September 2018) in Dortmund gegen den Braunkohleabbau von RWE und die Rodung des Hambacher Forstes demonstriert. Vor dem RWE-Tower fanden sich die Menschen ein, sammelten Unterschriften für den Stopp des Tagebauprojektes und machten mit Redebeiträgen auf die aus ihrer Sicht verfehlte Energiepolitik aufmerksam.

Abschlusskundgebung mit Blick auf das Rathaus – Stadt ist größter kommunaler RWE-Aktionär

„Im Zweifel für das Kapital, dass #Hambibleibt stand nie zur Wahl“ steht auf dem großen Transparent am Stadtgarten in Dortmund.
„Im Zweifel für das Kapital, dass #Hambibleibt stand nie zur Wahl“ steht auf dem großen Transparent.

Gemeinsam zogen sie in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. Im Stadtgarten – unweit des Rathauses – fand die Abschlusskundgebung statt.  Denn über die Dortmunder Stadtwerke DSW21 hält Dortmund 23,6 Millionen RWE-Aktien und ist damit der größte kommunale Einzelaktionär von RWE. „Die schmutzige Dortmunder Achse geht also vom RWE-Tower zum Rathaus sowie zu DSW21 und DEW21 und somit direkt in den Hambacher Forst“, betonen die DemonstrantInnen.

Aus der Beteiligung an RWE ergebe sich, dass die Stadt Dortmund bzw. ihre Töchter ein handfestes finanzielles Interesse am wirtschaftlichen Erfolg der von RWE betriebenen Kohlekraftwerke hätten. „Damit trägt auch Dortmund Verantwortung für die ungeheuren Umweltverbrechen, die von RWE im rheinischen Braunkohlerevier begangen werden, wie z.B. die Rodung des Hambacher Waldes, die Zerstörung der Landschaft und die Umsiedelung tausender Menschen.“

Kritik der UmweltschützerInnen: „Im Zweifel für das Kapital, dass #Hambibleibt stand nie zur Wahl“

Der Hambacher Wald sorgt seit Wochen für Schlagzeilen – nicht erst seit dem Tod eines Berichterstatters. Dort läuft seit dem 12. September ein gigantischer Polizeieinsatz.

Über eine Woche lang herrschte nach Ansicht der UmweltschützerInnen Ausnahmezustand, um die meisten Baumhäuser der dort seit Jahren lebenden UmweltaktivistInnen zu räumen und abzureißen. Polizeihundertschaften und das SEK waren im Einsatz – nach Schätzungen der Gewerkschaft der Polizei wird es Kosten in zweistelliger Millionenhöhe verursachen.

Deshalb wurde zum Abschluss auch ein großes Transparent gespannt:„Im Zweifel für das Kapital, dass #Hambibleibt stand nie zur Wahl“. Um auf die Räumung der Protestbaumhäuser aufmerksam zu machen, kletterten an diesem Samstag auch Menschen in Dortmund in Bäume.

Link zur Unterschriftensammlung:  aktion.campact.de/kohleaus/hambach-appell

Mehr zum Thema auf nordstadtblogger.de:

Demonstration für eine grüne Zukunft in Dortmund und der gesamten Welt: „Raus aus der Kohle! Raus aus RWE!“

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Reaktionen

  1. Greenpeace Dortmund (Pressemitteilung)

    Umweltschützer informieren in 50 Städten über kommende Großdemonstration:
    Greenpeace-Einsatz in Dortmund für Hambacher Wald

    Am 29. September 2018 um 12 Uhr geht am Platz von Netanya der friedliche Protest gegen die geplante Rodung des Hambacher Waldes und die Ausbeutung von Braunkohle weiter. Über eine Großdemonstration am 6. Oktober – eine Woche vor dem von RWE geplanten Einschlagsbeginn – informieren Greenpeace-Aktivisten am Samstag in 52 deutschen Städten. Greenpeace fordert, die Rodung auszusetzen bis die Kohlekommission in Berlin einen Kompromiss zum Ausstieg Deutschlands aus der Kohle gefunden hat.

    In Dortmund können engagierte Bürgerinnen und Bürger unter dem Motto „Kohle stoppen – Wald retten“ ein eigenes Protestbanner mitgestalten und sich an einer Petition für den Schutz des Hambacher Waldes beteiligen. Bereits rund 750.000 Menschen unterstützen die Petition von Greenpeace, Campact und BUND „Retten statt Roden“ (die Petition online: http://www.greenpeace.de/retten-statt-roden).

  2. Rekorder

    The bigger picture – vom Hambacher Forst zur weltweiten Klimagerechtigkeitsbewegung

    „Hambacher Forst ist überall“

    Donnerstag, 11.10.2018 19 Uhr im Rekorder – Gneisenaustraße 55, 44147 Dortmund

    Der Hambacher Forst ist zum Symbol der Klimagerechtigkeitsbewegung und der Forderung nach einem sofortigen Kohleausstieg geworden. Seit 2012 ist der Wald, der für den Braunkohletagebau gerodet werden soll, besetzt. Nach einer Räumung der Baumhäuser in den letzten Wochen droht nun die Rodung des größten Teils des Restwald.

    Ein Aktivist, der sich seit Ende 2012 in der Region engagiert, zeigt uns anhand eines Wimmelbildes “Verwurzelt im Widerstand- Geschichten aus dem Rheinischen Braunkohlerevier” (der Gruppe ausgeco2hlt) eine größere Perspektive rund um den Hambacher Forst. Mit Hilfe des Bildes gibt er Einblick in die Entstehung der Klimagerechtigkeitsbewegung. Dabei geben die Erzählungen aus der Vergangenheit nicht nur Anregungen für mögliche heutige Aktionen, sondern zeigen auch den Zusammenhang mit Klimawandelfolgen weltweit auf. Außerdem gibt es Information zur aktuellen Situation im Hambacher Forst und zu den Möglichkeiten selber aktiv zu werden.

    Die Poster vom Wimmelbild und „the true cost of coal“ ind an dem Abend käuflich zu erwerben. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Spenden für die Waldbesetzung abzugeben und Briefe an die Besetzenden zu schreiben Der Eintritt ist frei.

    facebook-Event: https://www.facebook.com/events/2125512897768105/

  3. Change.org (Pressemitteilung)

    Hambacher Wald: Nordrhein-Westfälische Steuerzahlerin fordert “Offenlegung der Kosten des Polizeieinsatzes und Übernahme durch RWE”

    Düsseldorf. Nach dem Ende des massiven Polizeieinsatzes fordert Susanne Krupp-Kirschke, Mutter und Steuerzahlerin aus Nordrhein-Westfalen, die “Offenlegung der Kosten des Polizeieinsatzes und Übernahme durch RWE”. Mehr als 10.000 Menschen schlossen sich ihrer Change.org-Petition mittlerweile an, minütlich werden es mehr.

    “Als Steuerzahlerin aus dem Rheinland und als Befürworterin einer nachhaltigen Politik, fordere ich, dass die Landesregierung die Kosten für den Polizeieinsatz offenlegt und dass RWE diese übernimmt. Der Einsatz ging in die Millionen. Millionen die für den Einsatz in Schulen und für andere wichtige Projekte fehlen”, so die Petitionsstarterin.

    Aktuell sei die vorherrschende Wahrnehmung, dass der Steuerzahler diesen Einsatz zahlen muss, obwohl die Räumung und Abholzung von der Mehrheit der Bürger nicht gewünscht und als unverhältnismäßig gewertet werde.

    Die Gewerkschaft der Polizei schätzte den Arbeitsaufwand auf eine Million Arbeitsstunden, Schätzungen des Journalisten Jürgen Döschner zufolge, belaufen sich die Einsatzkosten auf ca. 23 Millionen Euro, zuzüglich weiterer Kosten für die Unterbringung, Verpflegung und Logistik.

    ”Nach dem Informationsfreiheitsgesetz fordere ich als Bürgerin des Landes NRW eine unverzügliche Offenlegung der gesamten Kostenstrukturen, der Gesamt- und Teilkosten für den Polizeieinsatz im Hambacher Forst. Als Steuerzahlerin fordere ich, dass RWE die Kosten des Einsatzes übernimmt und dass die Landesregierung Gemeinwohlinteressen vor Konzerninteressen stellt”, so die Petitionsstarterin.

    Kurzlink zur Petition:
    http://www.change.org/KostenPolizeieinsatz

    Hashtag zur Petition:
    #RWEsollzahlen

    Über Change.org:
    Change.org ist die weltweit größte Kampagnenplattform. Das Team von Change.org gibt Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, positive Veränderungen herbeizuführen. In Deutschland ist Change.org ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Rund 5.4 Millionen Menschen nutzen die Online-Plattform hierzulande. Weitere Informationen zur Arbeit von Change.org e.V. finden Sie in unserem Jahresbericht 2017.

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