„Die Neuen“ des BBK Westfalen e. V.  stellen in der „BIG gallery“ aus

Von zarten Zeichengespinsten und Großformat-Malerei bis zu Fotografie und Mixmedia

Anette Göke (2. Vorsitzende), Christoph Mandera (Geschäftsführer) und Karl-Ulrich Peisker (Kurator, Grafik Katalog) in der Ausstellung.
Anette Göke (2. Vorsitzende), Christoph Mandera (Geschäftsführer) und Karl-Ulrich Peisker (Kurator, Grafik Katalog). Foto: Rita-Maria Schwalgin

„Die Neuen“ des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler Westfalen e.V. (BBK) präsentieren sich ab kommenden Sonntag (17. Oktober 2021) in der „BIG gallery“ direkt neben dem Dortmunder-U. Im lichtdurchfluteten ca. 900 Quadratmeter großen Foyer wird endlich wieder eine spannende Kunstausstellung gezeigt – und so Kunst wieder sicht- und erlebbar.

27 bekannte Künstler:innen sind dem Aufruf gefolgt

Beklemmend aktuell und politisch brisant die schon 2012 in Bethlehem entstandenen Bilder aus der Serie „Wall“ von Eva Horstick,
Beklemmend aktuell und politisch brisant die schon 2012 in Bethlehem entstandenen Bilder aus der Serie „Wall“ von Eva Horstick, Foto: Eva-Maria Horstick

Der Ausstellungstitel „Die Neuen“ ist zugleich Programm: Der BBK freut sich, seine neuen Mitglieder der letzten vier Jahre mit ihren Arbeiten präsentieren zu können.

27 zum Teil weit über NRW hinaus bekannte Künstler:innen sind dem Aufruf gefolgt und hatten Arbeiten eingereicht. Zu sehen sind jeweils zwei Werke von 21 Künstlerinnen und sechs Künstlern aus 16 Städten.

Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll die große Bandbreite künstlerischen Schaffens in Westfalen. Thematisch wurden keine Vorgaben gemacht.

Arbeit von Lars Lämmle Foto: Rita-Maria Schwalgin

Erwünscht war die typische, individuelle, künstlerische Ausdrucksform. So kontrastieren filigrane, eher ästhetische bis hin zu politischen Arbeiten. Die Werke umfassen die Bereiche Malerei, Grafik, Fotografie, Plastik, Skulptur und Video.

Beklemmend aktuell und politisch brisant die schon 2012 in Bethlehem entstandenen Bilder aus der Serie „Wall“ von Eva Horstick, wo sie Fotos von Kriegsgeschehen mit Popart und Zeichnungen mit Mangamotiven überlagert um ein Plädoyer für Freiheit und Toleranz zu geben.

Direkt kontrastierend daneben farbstarke Menschengruppen von Anette Göke mit der Botschaft „Vielfalt macht bunt“. Angelockt durch ein scheinbar widersprüchliches Verhältnis von Bild und Rahmen erschließt sich bei Klaus Pfeiffer erst mit dem nebenstehenden Text aus der Fabel „Der Blick vom Turm“ von Günter Anders die -fast- surreale Botschaft.

Hohe Professionalität hiesiger Künstler:innen wird sichtbar

„Casa Blu“ von Cristina Zanotti
„Casa Blu“ von Cristina Zanotti Foto: Wilhelm Gunkel

Beachtenswert die verschiedenen Skulpturengruppen: Ruhig und ästhetisch klar wirkende Plastiken aus Messing und Kirschbaumholz von Wiebke Bader. Schlanke, in sich gedreht wirkende Skulpturen von Karina Cooper oder die zart geflochtenen Gebilde von Sylvia Jäger. Spannend der Materialmix bei Christina Zanotti sowie die Porzellanarbeiten von Nadia Pereira Benavente.

Großformatige Malerei, zarte Zeichnungsgespinste bis hin zu Fotografie und Mixmedia verdeutlichen die hohe Professionalität hiesiger Künstler:innen.

In dem informativen Katalog sind alle Werke abgebildet, die spannenden Lebensläufe inklusive der vielfältigen Ausstellungstätigkeiten dargestellt. Die Kunsthistorikerin Anke Schmich hat sich intensiv mit der künstlerischen Arbeitsweise sowie dem jeweiligen Werk beschäftigt und so erschließen sich auch eher „sperrige“ Werke dem lesenden Betrachter. Auf der Vernissage wird sie dazu einen Impulsvortrag geben.

Im Anschluss freuen sich die anwesenden Künstler:innen auf einen spannenden Dialog, denn -Corona bedingt- war Kunst weder erleb- noch sichtbar. Und so hatten, last but not least, viele Kunstschaffende mit ihrer finanziellen Situation zu kämpfen. Ausstellungen wurden abgesagt oder verschoben, ein Austausch mit Kunstinteressierten war fast unmöglich.

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