Verspäteter Start der Saison für Eichenprozessionsspinner – Stadt Dortmund führt neuen Online-Raupenmelder ein

Auch vier Trupps des Tiefbauamtes sind mit dem Absaugen der Eichenprozessionsspinner beschäftigt. Foto: Frank Dartsch
Trupps des Tiefbauamtes werden sich um die Nester der Eichenprozessionsspinner kümmern. Foto: Frank Dartsch

Wenn im Mai Büsche und Bäume wieder richtig grün sind, dann muss jederzeit mit ihnen gerechnet werden: mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS). Die Raupen des Falters beginnen im dritten Larvenstadium gefährliche Brennhaare auszubilden. In diesem Jahr sind sie aufgrund der Wetterlage offenbar später dran als erwartet. Dem Grünflächenamt liegen nun neun aktuelle EPS-Sichtungen vor, die zurzeit noch geprüft werden – acht davon sind von Bürger*innen gemeldet worden. Für das kommende Wochenende sind die Wetterprognosen nun aber so gut, dass es so weit sein könnte, dass die Tiere deutlich häufiger entdeckt werden.

Witterung sorgte für verspätetes Auftreten

„Langanhaltende Trockenheit und ein milder Frühling hatten noch im vergangenen Jahr das deutlich frühere Auftreten und die Ausbreitung der problematischen Raupen stark begünstigt“, erklärt Dezernent Arnulf Rybicki. „In diesem Jahr waren es vermutlich die sehr kalten Nächte des Aprils und die insgesamt kälteren Wochen, die für die Verspätung der Raupen gesorgt haben.

Hinzu kommt: die Raupen sind bei kühler, feuchter Witterung weniger aktiv und zeigen eine geringere Fraß-Aktivität, was auch entsprechende längere Raupenstadien nach sich zieht“, so Rybicki. Die Raupen sind fast nur zu entdecken, wenn sie bereits das dritte Stadium (mit den ausgebildeten Brennhaaren) erreicht haben.

Dortmunder*innen sollen die Raupen weiterhin melden

Spezialfirmen entfernen die Nester des Eichenprozessionsspinnern - hier eine Raupe.
Spezialfirmen entfernen die Nester des Eichenprozessionsspinnern – hier eine Raupe.

Um die Gefahren möglichst schnell beseitigen zu können, ist es wichtig nicht nur gut ausgerüstet und personell richtig aufgestellt zu sein. Ebenso wichtig ist, dass die Bürger*innen mithelfen, indem sie eigene Beobachtungen von Raupenprozessionen oder zufällig entdeckten Nestern im öffentlichen Raum melden. Die Dortmunder*innen kennen die EPS-Raupen inzwischen gut und so haben sie in den vergangenen Jahren zunehmend von bewährten Meldewegen Gebrauch gemacht: über die Hotline oder die Mailadresse.

Um die zahlreichen Hinweise aufmerksamer Bürger*innen rasch bearbeiten zu können, wurde das Grünflächenamt im letzten Jahr durch das Zentrum für Ausbildung und Kompetenzen (ZAK) des Personalamtes bei der Annahme und Vorab-Prüfung der Meldungen erfolgreich unterstützt. Dort wurden sowohl die Hotline als auch die E-Mail-Eingänge der Meldungen durch die Auszubildenden vorbildlich betreut und bearbeitet.

Zwar ist noch nicht abzusehen, ob angesichts der anhaltend kühlen Witterung in diesem Jahr mit einer ähnlich hohen Anzahl von EPS-Nestern wie in 2020 gerechnet werden muss. Aber mit Blick auf das Pandemiegeschehen ist es dem Grünflächenamt wichtig, Bereiche in Grün- und Parkanlagen sowie Rasenflächen oder Spielplätze möglichst nicht sperren zu müssen. Die EPS-Nester sollen so schnell und effizient wie möglich beseitigt werden, damit das Dortmunder Grün den Bürger*innen und deren Kindern weiterhin die Möglichkeit bietet, dem Corona-Alltag ein wenig zu entfliehen. Deshalb soll auch in diesem Jahr die gelungene Zusammenarbeit mit dem ZAK fortgesetzt werden.

Neuer zusätzlicher Online-Meldeweg zu Telefon-Hotline und E-Mail-Kontakt

„Das Tempo spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Entfernung der Raupen und ihrer Nester geht, denn die Prozessionen können schnell an andere Stellen wandern und wenn sie auf Nachbarbäumen oder hoch oben in den Kronen unterwegs sind, kann man sie kaum entdecken. Die Bürger*innen erwarten völlig zurecht, dass wir hier schnell und professionell reagieren“, steht für Rybicki fest. Aus diesem Grunde wurde jetzt in Zusammenarbeit mit dem Vermessungsamt die Meldekette im Hintergrund weiter verbessert.

Rechtzeitig an Start gehen kann auch ein zusätzlicher Meldeweg:  Künftig können Sichtungen der EPS-Raupen nicht nur telefonisch (Raupenmelder-Hotline: montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr 50-16320) oder per klassischer E-Mail (raupenmelder@dortmund.de) mitgeteilt werden, sondern zusätzlich auch online über ein Online-Tool, ein spezielles Kontaktformular, das dabei hilft, möglichst präzise und standortscharfe Angaben zu machen. Fotos können direkt hochgeladen und weitere Hinweise eingetragen und übermittelt werden. Das Tool findet ist schnell über den neuen Kurzlink www.dortmund.de/raupenmelder zu finden.

In Zusammenarbeit mit dem Vermessungs- und Katasteramt wurde die Website so konzipiert, dass auch mobil über jedes Endgerät der Standort eines Raupen-Nestes in einer Karte genau markiert und gemeldet werden kann. Ferner wird für Nutzer*innen erkennbar sein, ob ein EPS-Nest bereits gemeldet wurde. Die Online-Meldungen werden anschließend automatisch durch das System anhand verschiedener Kriterien geprüft.

So ist sofort erkennbar, ob beispielsweise ein Spielplatz oder eine Schule betroffen ist. Dies bedeutet eine enorme Vereinfachung und Beschleunigung der Abläufe im Hintergrund. Auf Wunsch erhalten die Hinweisgebenden nach der Beseitigung eines EPS-Nestes eine Rückmeldung – dies kann innerhalb des Tools als Option angegeben werden.

Stadt blickt zuversichtlich auf den Saisonbeginn – Info-Flyer liegen an vielen Stellen aus

Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem ZAK sowie des Knowhows des Vermessung- und Katasteramtes blickt sich das Grünflächenamt zuversichtlich auf den Saisonbeginn mit dem Eichenprozessionsspinner, freut sich auf die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und hofft auf eine gute Resonanz bei den Dortmunder*innen für den neuen zusätzlichen Online-Meldeweg.

In vielen städtischen Dienststellen mit Publikumsverkehr (je nach Corona-Situation) liegen wieder Info-Flyer zum Eichenprozessionsspinner zur kostenlosen Mitnahme bereit. Den Flyer zum Download, aber auch darüber hinaus gehende ausführliche Informationen (z.B. häufige Fragen & Antworten) bietet das Grünflächenamt auch im Internet an unter der aus den Vorjahren bekannten Adresse: www.raupeninfo.dortmund.de.

 

Weitere Informationen:

Mehr zum Thema bei Nordstadtblogger.de:

Der Fredenbaumpark muss gesperrt werden – Starker Befall mit dem Eichenprozessionsspinner in Dortmund

Der Fredenbaumpark muss gesperrt werden – Starker Befall mit dem Eichenprozessionsspinner in Dortmund

Der Fredenbaumpark muss gesperrt werden – Starker Befall mit dem Eichenprozessionsspinner in Dortmund

Der Fredenbaumpark muss gesperrt werden – Starker Befall mit dem Eichenprozessionsspinner in Dortmund

Der Fredenbaumpark muss gesperrt werden – Starker Befall mit dem Eichenprozessionsspinner in Dortmund

Der Fredenbaumpark muss gesperrt werden – Starker Befall mit dem Eichenprozessionsspinner in Dortmund

 

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Arbeiten rund um die Haltestelle »Buschstraße« zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners am 20. Juni (PM DSW21)

    Arbeiten rund um die Haltestelle »Buschstraße« zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners am 20. Juni

    DSW21 wird am Sonntag, den 20. Juni, frühmorgens Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner an Bäumen im Bereich der Haltstelle »Buschstraße« der Linie U47 (Westerfilde – Aplerbeck) durchführen.

    Die Arbeiten finden statt, um eine Gesundheitsgefährdung der Anwohner*innen zu minimieren. Hierzu gehört auch eine Kindertagesstätte in der unmittelbaren Nachbarschaft, die in der aktuellen Situation in besonderem Maß auf eine Nutzung der Außenanlagen und die Möglichkeit der Fensteröffnung angewiesen ist. Die Anwohner*innen sowie die Kindertagesstätte wurden im Vorfeld informiert.

    Da die bisher ergriffenen Maßnahmen an den Bäumen, für die DSW21 zuständig ist, nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, hat man sich für eine Sprühbehandlung mit einem Bakterium (Bacillus thuringiensis) entschieden. Hierbei wird das aufgesprühte Wirkstoffprotein durch das Abfressen der Blätter von der Raupe aufgenommen. Andere Nützlinge und Bienen nehmen bei der Behandlung keinen Schaden, für Menschen und Tiere ist die Behandlung unschädlich.

  2. Eichenprozessionsspinner: Rund 20 Bäume im Westfalenpark befallen – Säuberung ab morgen (PM)

    Eichenprozessionsspinner: Rund 20 Bäume im Westfalenpark befallen – Säuberung ab morgen

    Im Westfalenpark sind heute an rund 20 Bäumen Nester des Eichenprozessionsspinners (EPS) entdeckt worden. Die Brennhaare der Raupen dieses Falters können allergische Reaktionen auslösen. Die betroffenen Eichen wurden und werden nun mit Warnhinweisen versehen und abgesperrt, auch einige Wege im Park müssen vorsichtshalber gesperrt werden. Der Westfalenpark bittet Besucher*innen, sich an die Absperrungen zu halten. Eine Schließung des gesamten Parks ist nicht erforderlich. Die Nester im Westfalenpark werden ab morgen (Freitag) abgesaugt.

    Wer im Stadtgebiet EPS-Raupen sichtet, kann diese auf mehreren Wegen melden:

    Raupenmelder-Hotline: montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr unter (0231) 50-16320,
    per E-Mail: raupenmelder@dortmund.de oder
    über das Online-Tool unter dortmund.de/raupenmelder.
    In vielen städtischen Dienststellen mit Publikumsverkehr liegen auch kostenlose Info-Flyer zum Eichenprozessionsspinner aus. Weitere Infos: raupeninfo.dortmund.de

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert