Collage aus posthumanen Denkmodellen, Identitätspolitik und Sci-Fi:

Uraufführung „The Future“ feiert Premiere im KJT

Probe zu „The Future“ mit Rainer Kleinespel, Ann-Kathrin Hinz und Thomas Ehrlichmann.
Probe zu „The Future“ mit Rainer Kleinespel, Ann-Kathrin Hinz und Thomas Ehrlichmann im KJT Dortmund. Foto: Hans-Jürgen Landes

Als nächste Premiere im Kinder- und Jugendtheater steht „The Future“ am kommenden Freitag, 29. April, um 19 Uhr auf dem Programm. Die interdisziplinäre Stückentwicklung von Annette Müller, die im europäischen Projektrahmen von PlayOn! und in Kooperation mit der Akademie für Theater und Digitalität am Theater Dortmund für ein Publikum ab 16 Jahren entsteht, beschäftigt sich mit den aktuellen Themen, die unsere Gegenwart und Zukunft prägen.

Unsere Wahrnehmung hat sich durch das Internet verändert

Eines ist klar: Unsere Gegenwart sieht düster aus. Zwischen dem Ereignis COVID-19 und dem unaufhaltsam voranschreitenden Klimawandel wird es immer schwieriger, am Prinzip Hoffnung festzuhalten. Wir befinden uns in einem Schwebezustand.

Unsere Wahrnehmung hat sich durch das Internet verändert. Wir werden von einer unglaublichen Menge an Daten überschwemmt. Zensur bedeutet längst nicht mehr, den Informationsfluss zu blockieren, sondern zu fluten. Verlieren wir den Kontakt zu dem, was wir als Realität begreifen, wenn wir uns vermehrt in Blasen und Echoräumen aufhalten?

Egal, was passiert, es wird eine Zukunft geben und wir können aktiv mitentscheiden, wie diese aussieht. Wir entscheiden, wie wir diese Welt gestalten wollen und wie wir miteinander kommunizieren. Was wir brauchen, ist Mitgefühl und Wut, Zärtlichkeit und Stärke. Doch wie schaffen wir es, den Kontakt zu unserer Mit-Welt nicht zu verlieren? Welche Strukturen und Systeme müssen wir hinter uns lassen?

Regisseurin Annette Müller hält an Hoffnung und Vision fest

Mit ihrer dritten Produktion am KJT Dortmund hält Regisseurin Annette Müller an Hoffnung und Vision fest und collagiert gemeinsam mit ihrem Team (Technik und Programming: Nils Corte, Roman Senkl; Dramaturgie: Milena Noëmi Kowalski) zeitgenössische posthumane Denkmodelle mit Konzepten der Identitätspolitik und moderner Science-Fiction. Das Internet wird in dieser forschenden Stückentwicklung zum Archiv.

Gemeinsam mit Schulklassen der Europaschule und der Geschwister-Scholl-Gesamtschule wird mit verschiedenen künstlerischen Herangehensweisen vorhandenes Material transkribiert, überschrieben, weitergedacht und in neue Kontexte gebracht.

Mit poetischer Hingabe werden Möglichkeitsräume aus Text, Bild, Video und Klang (Musik/Sounds: Michael Lohmann) geschaffen und Visionen einer positiv gestaltbaren Zukunft ausprobiert. Auf der Bühne stehen Ann-Kathrin Hinz, Thomas Ehrlichmann und Rainer Kleinespel.

Mehr Informationen:

  • Für die Uraufführung am 29. April gibt es nur noch Restkarten, die nächsten Vorstellungen sind am 3., 5., 10., 11., 13. Mai (jeweils 11 Uhr), die Abendvorstellungen sind am 6. Mai um 20 Uhr und am 15. Mai um 18 Uhr.
  • Karten für 7,- Euro gibt es an der Vorverkaufskasse im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter 0231/50-27222 und www.theaterdo.de.
  • PlayOn! Ist ein Zusammenschluss von europäischen Partnerinstitutionen und Theatern aus mehreren Ländern.
  • Die durch die EU geförderte Initiative von Theatern und Universitäten aus neun europäischen Ländern erkundet an der Schnittstelle von Kunst, Game und Wissenschaft, wie sich reale und virtuelle Welt im Theater verbinden können.
  • Gemeinsam werden interaktive Formate und immersive Technologien erforscht und für das Theater nutzbar gemacht.

 

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