Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie befragt: Wirtschaftliche Lage robust wie seit Jahren nicht mehr

Im laufenden Jahr haben bereits 64 Prozent der befragten Metallunternehmen Neueinstellungen vorgenommen.
Im laufenden Jahr haben bereits 64 Prozent der befragten Metallunternehmen Neueinstellungen vorgenommen.

Der Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V. hat die bei ihm organisierten und angeschlossenen Mitgliedsunternehmen zur Jahreshälfte über die konjunkturellen Lage und den wirtschaftlichen Erwartungen für 2018 befragt. Die wirtschaftliche Lage der Metall- und Elektroindustrieunternehmen der Region sei robust wie seit Jahren nicht mehr.

Gesteigerte Umsätze trotz leicht rückläufigen Auftragseingängen aus dem In- und Ausland

Peter Brasse ist Geschäftsführer des Unternehmensverbandes der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V..
Peter Brasse ist Geschäftsführer des Verbandes der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung.

„Die Metall- und Elektroindustrie der Region verzeichnet ein sehr gutes 1. Halbjahr 2018“, so Ernst-Peter Brasse, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes. „Der positive Trend hat sich trotz des schwierigen politischen internationalen Umfeldes fortgesetzt.“

Im Vergleich zum Vorjahr mit 70 Prozent bezeichnen 82 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als befriedigend bis gut. Bei 91 Prozent der befragten Unternehmen hat sich die Geschäftslage im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2017 verbessert. 

Trotz leichter rückläufiger Auftragseingänge aus dem In- und Ausland im ersten Halbjahr 2018 liegen die Positivmeldungen zu den Umsätzen mit 64 Prozent ganze vier Prozent und die Ertragslage mit 72 Prozent bei zwei Prozent über dem Vorjahresniveau. 36 Prozent der befragten Unternehmen gaben an ihre Investitionstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr gesteigert zu haben. 

Insgesamt hinkt die Metall- und Elektroindustrie der gesamtwirtschaftlichen konjunkturellen Entwicklung weiter hinterher, doch regional konnte Boden gutgemacht werden. 82 Prozent Positivmeldungen bei der aktuellen Geschäftslage markiert einen Bestwert der letzten Jahre. 

Kurzarbeit kein Thema mehr – gestiegene Zahl an Ausbildungsplätzen in 2018

Im laufenden Jahr haben bereits 64 Prozent der befragten Metallunternehmen Neueinstellungen vorgenommen. Dies stellt eine deutliche Steigerung zum Vorjahr mit 30 Prozent da. Auch diese Zahl stellt einen Bestwert dar und unterstreicht die momentan stabile Konjunkturlage. 

Auch die Auslastung der Metall- und Elektroindustrieunternehmen ist gut. Im Gegensatz zum Vorjahr ist Kurzarbeit kein Thema mehr. 15 Prozent der befragten Unternehmen benötigen Mehrarbeit, um die vorhandenen Aufträge abarbeiten zu können. Im Vorjahr lag der wert noch bei sieben Prozent. 

Unverändert hoch ist das Engagement der Unternehmen im Bereich der Ausbildung. 10% der befragten Unternehmen haben die Zahl ihrer Auszubildenden im Befragungszeitraum erhöht. 

Positive Prognose trotz Zoll- und Handelskonflikten: Gut ein Drittel der Unternehmen plant Neueinstellungen 

Die heimischen Unternehmen suchen weiter Fachkräfte - viele stellen auch ein.
Die heimischen Unternehmen suchen weiter Fachkräfte – viele stellen neu ein. Fotos: Verband

Trotz der immer unübersichtlich werdenden internationalen politischen Lage und heraufziehender in ihren Auswirkungen kaum beherrschbarer Zoll- und Handelskonflikte, blicken die Metall- und Elektrounternehmen zumindest für die nächsten sechs Monate noch positiv in die Zukunft.

27 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine verbesserte Auslandsnachfrage und immerhin 18 Prozent erwarten eine verbesserte Inlandsnachfrage im zweiten Halbjahr. Ca. die Hälfte der Unternehmen geht von steigenden Umsätzen aus. Verhaltener zeigen sich die Unternehmen bei den Geschäftserwartungen.

27 Prozent der UnternehmerInnen gehen davon aus, dass die Geschäftslage sich zukünftig eintrüben wird. Unverändert hoch ist die Bereitschaft in den Firmen, weiter zu investieren. 63 Prozent planen weiter hohe oder noch steigende Investitionen zu tätigen. 

Gut ein Drittel der Unternehmen plant, in diesem Jahr noch Neueinstellungen vorzunehmen. Entlassungen sind bei den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie derzeit nicht geplant. 

 Unternehmen nutzen die gute Lage, um ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern

Die regionalen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie profitieren von der anhaltend guten Konjunktur im In- und Ausland. Zumindest kurzfristig ist keine Änderung der wirtschaftlichen Lage zu erwarten. „Trotz der guten Lage müssen wir uns allerdings immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wirtschaftliche Entwicklungen Zyklen unterliegen, und die gute Lage sich nicht dauerhaft fortsetzen wird“ so Brasse.

„Ich bin mir sicher, dass unsere Unternehmen die momentane gute Lage nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit durch weitere Digitalisierungsmaßnahmen und Umstrukturierungen zu verbessern. Es erscheint jedoch zweifelhaft, ob die sich abzeichnenden Handelsauseinandersetzungen zwischen China, Europa, Russland und den USA früher oder später nicht doch Auswirkungen auf die heimischen Unternehmen haben werden“, betont der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes.

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