Überbelegung: Für die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Dortmund gilt erneut ein Aufnahmestopp

Die Glückaufsegenstraße ist geschlossen. Nur Anlieger werden durchgelassen.
Die Glückaufsegenstraße ist erneut geschlossen. Nur Anlieger werden durchgelassen.

Die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes für Flüchtlinge (EAE) in Hacheney ist seit dem heutigen Donnerstag um 16 Uhr erneut wegen Überfüllung geschlossen. Es ist die zweite Schließung binnen von zehn Tagen. Der eigens für die EAE einberufene  Krisenstab unter der Leitung von Rechtsdezernentin Diane Jägers zieht damit erneut die Reißleine.

Absehbare Überbelegung mit mehr als 450 Menschen führt zu Schließung

Die Glückaufsegenstraße ist geschlossen. Nur Anlieger werden durchgelassen.
Die Stadt hat die EAE in Hacheney erneut geschlossen. Archivbilder. Alex Völkel

Die Stadt will nicht mehr hinnehmen, dass die von ihr im Auftrag des Landes betriebene Einrichtung erneut völlig überbelegt ist. Eigentlich hat sie nur eine Betriebserlaubnis für 350 Plätze (inklusive Reserve). Ab 450 Hilfesuchenden will die Stadt das Risiko nicht mehr tragen.

In der Einrichtung befanden sich um 0 Uhr 570 Personen. Bis 16 Uhr waren 320 Menschen hinzu gekommen. Es konnten bisher nur 157 Menschen in andere Einrichtungen gebracht werden. Es standen aktuell (Stand: 16 Uhr) noch 282 Personentransfere aus. Damit beträgt die Belegung in der EAE 451 Personen.

Aufgrund der Erfahrungswerte ist ein Zugang von ca. 180 Personen noch zu erwarten. Damit liegt die kalkulierte Belegung für heute, 24 Uhr, bei 631 Personen. Deshalb muss der Notfallplan der Stadt Dortmund aktiviert werden.

Ankommende Flüchtlinge werden zur Weiterreise zu anderen Einrichtungen aufgefordert

Die Glückaufsegenstraße ist geschlossen - die gestrandeten Flüchtlinge werden abgewiesen.
Auch heute werden wieder viele Flüchtlinge in Dortmund stranden und müssen weiterreisen.

Die in Dortmund ankommenden Flüchtlinge werden zur Weiterreise in andere Aufnahmeeinrichtungen aufgefordert. Der Aufnahmestopp gilt vorerst bis auf weiteres. Sollten inzwischen allerdings durch das Land NRW Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen bereit gestellt werden, wird der Aufnahmestopp sukzessive zurückgefahren.

Eine Akutversorgung besonders schutzbedürftiger Menschen wird sichergestellt, jedoch ebenfalls verbunden mit der Aufforderung zur Weiterreise in andere Einrichtungen.

Zum Hintergrund: 

Der Krisenstab hatte beschlossen, dass zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner der Flüchtlingseinrichtung ein Aufnahmestopp immer dann verfügt wird, wenn sich, erstens: um Mitternacht mehr als 400 Menschen in der Einrichtung aufgehalten haben und, zweitens: bis zum Mittag absehbar ist, dass das Land NRW nicht ausreichend Unterbringungsplätze in anderen Städten zur Verfügung stellen kann und somit in der folgenden Nacht mehr als 400 Personen in der EAE Hacheney sein werden.

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Reaktionen

  1. Nordstadtblogger-Redaktion

    Der Aufnahmestopp für Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund-Hacheney konnte heute Nacht um 0 Uhr wieder aufgehoben werden. Eine erneute Schließung ist allerdings wieder jederzeit möglich, wenn die Überbelegung erneut zunimmt.

  2. Stadt Dortmund (Pressestelle)

    Nach erneutem Aufnahmestopp konnte Dortmunder Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge um 0.00 Uhr wieder öffnen​​

    In der Zeit zwischen 16 und 17 Uhr befanden sich am gestrigen Montag noch 783 Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung im Dortmunder Stadtteil Hacheney. Bei einer Prognose weiterer Zugänge in Höhe von rund 300 Personen aktivierte die Leiterin des Ordnungsamtes den Notfallplan der Stadt und schloss die Einrichtung.

    Im Laufe des frühen Abends wurden von der Bezirksregierung knapp 600 Transferplätze in Oberhausen, Gelsenkirchen, Aachen, Mönchengladbach und Herne zur Verfügung gestellt. Da diese Transfers im Rahmen einer logistischen Meisterleistung in den Abendstunden des gestrigen Tages noch funktionierten, konnte der Aufnahmestopp um 0.00 Uhr wieder aufgehoben werden.

  3. Stadt Dortmund

    Für die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Dortmund-Hacheney gilt erneut Aufnahmestopp

    Für die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (EAE) in Dortmund-Hacheney gilt seit dem 10.08.2015 um 19.30 Uhr erneut ein Aufnahmestopp. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsvorstandes wird die EAE ab sofort geschlossen, wenn die in der Betriebserlaubnis vorgesehene Maximalbelegung von 350 Personen inklusive 50 Reserveplätze erreicht und keine Entlastung seitens des Landes durch Tranfers in andere Einrichtungen absehbar ist.
    In der Einrichtung befinden sich zurzeit 528 Personen, darunter 150 unbegleitete Jugendliche.

    Aufgrund von Erfahrungswerten ist heute noch ein weiterer Zugang von 432 Personen zu erwarten. Da zugesagte Transfers seitens des Landes kurzfristig von den Einrichtungen abgesagt wurden, liegt die kalkulierte Belegung bei 571 Personen und damit um 221 Personen über der Maximalkapazität von 350.

    Die in Dortmund ankommenden Flüchtlinge werden zur Weiterreise in andere Aufnahmeeinrichtungen aufgefordert. Der Aufnahmestopp gilt vorerst bis auf weiteres. Sobald durch das Land NRW Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen in dem erforderlichen Umfang bereit gestellt werden, wird der Aufnahmestopp sukzessive zurückgefahren.

    Eine Akutversorgung besonders schutzbedürftiger Menschen wird sichergestellt, jedoch ebenfalls verbunden mit der Aufforderung zur Weiterreise in andere Einrichtungen.

    Der Notfallplan der Stadt Dortmund wegen massiver Überbelegung der EAE wird heute zum fünften Mal aktiviert.

  4. Stadt Dortmund

    Aufnahmestopp in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) ist wieder aufgehoben

    Nachdem die Bezirksregierung dem Ordnungsamt eine auseichende Anzahl freier Plätze in Zwischenunterbringungseinrichtungen (ZUE) zugewiesen hat (insgesamt bislang 650 Plätze) konnte der Aufnahmestopp in der EAE heute um 15 Uhr wieder aufgehoben werden.

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