Auf dem Eberplatz in der Dortmunder Nordstadt: Neuer Kirmespark „FreDOlino“ startet an diesem Freitag!

Die Schausteller*innen können endlich wieder ihre Fahrgeschäfte ausloten. Foto: Alex Völkel
Die Schausteller*innen können endlich wieder ihre Fahrgeschäfte ausloten. Foto: Alex Völkel

Aufatmen für die Schausteller*innen in Dortmund: Nach teils 20-monatigem coronabedingten „Berufsverbot“ startet am Freitag (2. Juli 2021) die erste kirmes-ähnliche Veranstaltung in Dortmund: Auf dem sanierten Festplatz Eberstraße findet bis zum 25. Juli der Kirmespark Dortmund statt. Der Name: „FreDOlino“. 40 Schaustellerbetriebe sind dabei und können – entsprechend der Corona-Richtlinien – bis zu 2000 Menschen gleichzeitig in der Nordstadt empfangen.

2000 Menschen können gleichzeitig auf das Gelände – normal wären bis zu 8000

Schausteller Patrick Arens.
Schausteller Patrick Arens.

Nachdem die Dortmunder Schausteller*innen mit „funDOmio“ im vergangenen Jahr Pionierarbeit geleistet und den ersten temporären Freizeitpark Deutschlands an den Westfalenhallen auf die Beine gestellt haben, kehren sie nun zu ihren Wurzeln zurück – „auf den traditionellen Festplatz im Norden, wo wir hingehören“, freut sich Mitorganisator Patrick Arens. 

Der Festplatz – Eberplatz – ist seit mehr als zwei Jahren saniert – doch „FreDOlino“ wird die erste kirmes-ähnliche Veranstaltung sein, die dort stattfindet. Wieso „kirmes-ähnlich“? Wegen der Corona-Pandemie muss der Kirmespark auf einem abgezäunten Gelände stattfinden, um einen geregelten Ein- und Auslass zu gewährleisten. Zudem sind die Fahrgeschäfte und gastronomischen Angebote deutlich „luftiger“ gestellt, so dass es weniger Gedränge und Schlangen geben wird.

Das Kirmespark-Konzept stellt die Schausteller*innen auch vor wirtschaftliche Herausforderungen: Denn so können „nur“ 2000 Menschen gleichzeitig auf das Gelände – auf einer „normalen“ Osterkirmes an gleicher Stelle waren an den Haupttagen zwischen 7000 und 8000 Menschen gleichzeitig auf dem Festplatz an der Eberstraße. Der Eintritt jedenfalls dürfte keinen Menschen abhalten: Nur ein Euro „Hygienepauschale“ wird erhoben – es ist mehr ein symbolischer Beitrag, der zum Regeln des Einlasses dient.

Anders als bei „funDOmio“ gibt es kein „Flatrate-Ticket“ – Besuch nur für „3G“ möglich

Doch die Schausteller*innen sind froh, dass überhaupt wieder eine Großveranstaltung möglich ist. „Nachdem es im Frühjahr noch aussah, als wenn gar nichts möglich wäre, sind wir froh, dass wir hier durchstarten konnten“, freut sich Patrick Arens. „Nun endlich können wir uns unserer Aufgabe widmen und etwas Freude in die Stadt bringen.“

nur Geimpfte, Getestete und Genesene auf das Gelände. Am Eingang bit es ein Testzentrum.
Nur Geimpfte, Getestete und Genesene dürfen auf das Gelände. Am Eingang bit es ein Testzentrum.

Anders als beim temporären Freizeitpark im vergangenen Jahr gibt es hier kein vergleichsweise teures „Flatrate-Ticket“, mit dem dann alle Fahrgeschäfte kostenlos benutzt werden können. 

Es läuft wie auf einer regulären Kirmes mit Einzeltickets an den Fahrgeschäften und Angeboten. Doch (lange) Warteschlangen sollten sich trotzdem nicht bilden: Die Fahrgeschäfte haben eine Kapazität von rund 1000 Plätzen. Dazu gibt es in den Gastrobereichen 600 Plätze. Entsprechend wenig Menschen müssten sich auf dem Gelände drängen. Die Schausteller*innen haben Wert darauf gelingt, attraktiv gestaltete Verweilbereiche zu schaffen, um ein Wohlfühl-Ambiente zu bieten. 

Obwohl sie nun wieder loslegen dürfen, haben die Organisator*innen einen „dicken Hals“ auf die Landespolitik: Denn anders als in anderen Bundesländern und fast allen anderen Branchen dürfen nur Geimpfte, Getestete und Genesene auf das Gelände. Damit fühlen sich die Schausteller*innen benachteiligt. Denn anders als in Zoo, Westfalenpark, Spielcasinos, Wettbüros oder der Gastronomie braucht man für den Kirmesbesuch die „3G“. Daher wird es auch ein Testzentrum für kostenlose Tests geben, damit kein Gast wieder gehen muss, wenn er dies vorher nicht gewusst hat.

Dortmund statt Oktoberfest: Die Hauptattraktion ist die große Wildwasserbahn „Poseidon“

Die Hauptattraktion ist die große Wildwasserbahn „Poseidon“, die vor Corona unter anderem auf dem Oktoberfest in München zu erleben war. 
Die Hauptattraktion ist die große Wildwasserbahn „Poseidon“, die vor Corona unter anderem auf dem Oktoberfest in München zu erleben war.

„Die Gäste erwartet eine schöne Mischung an Karussells – wie bei „funDOmio“ haben wir den Kirmespark familienfreundlich ausgestaltet“, verspricht Mitorganisator Rudi Isken. Die Hauptattraktion ist die große Wildwasserbahn „Poseidon“, die vor Corona unter anderem auf dem Oktoberfest in München zu erleben war. 

Aber auch auch andere große Fahrgeschäfte – Autoscooter, die Schaukel „Rocket“, der Musikexpress „Love-Express“, der Twister, der große „Break-Dance“ und der „Super-Hopser“ machen in Dortmund Station. Der Gleichgewichtssinn wird im Laufgeschäft „Krumm + Schiefbau“ auf die Probe gestellt. Einzig das beliebte Riesenrad ist kurzfristig nicht verfügbar gewesen.  Insgesamt mehr als 40 Geschäfte umfasst der Kirmespark – inklusive der Gastronomie- und Spielbetriebe. 

Interesse hatten noch mehr Betriebe – aber wegen der Abstandsregelungen haben die Organisator*innen nicht mehr zugelassen. Daher gibt es von bestimmten Gastro-Angeboten auch nur jeweils zwei statt drei oder vier wie sonst auf einer Osterkirmes. Damit soll den Betreiber*innen geholfen werden, trotz der um auf ein Viertel – also 2000 Besucher*innen – gedeckelten Gästezahl doch noch wirtschaftlich zu agieren. Aber das funktioniert nur, wenn die Auslastung bei mindestens 70 Prozent liegt. 

40 Schaustellerfamilien sowie 160 Beschäftigte hängen direkt vom Kirmespark ab

Denn wieder arbeiten zu können, ist nach bis zu 20 Monaten Stillstand im Schausteller-Gewerbe mittlerweile existenziell. Daran hängen nicht nur die 40 Schausteller-Familien, sondern auch noch 160 Angestellte mit ihren Familien. „Viele sind seit 20 Monaten ohne reguläre Einkünfte und nur auf Hilfen angewiesen“, macht Arens die riesigen Probleme deutlich. Viele Schausteller*innen sind über die Corona-Lockdown krank geworden. 

Schausteller Rudi Isken
Schausteller Rudi Isken

„Es gab zwar Unterstützungen, aber die generieren keine Umsätze. Corona hat katastrophale emotionale Auswirkungen. Wir haben viele Leute, die nervlich nicht mehr können und sehr krank geworden sind“, macht der Vorsitzende des Schaustellerverbandes „Rote Erde 1897 e.V.“ deutlich.

Bislang hatte man alle Coronamaßnahmen mitgetragen – aber die jetzige Ungleichbehandlung durch die NRW-Landesregierung macht sie wütend: „Wir sind zum ersten Mal sauer – sonst haben wir immer alles mitgetragen“, kritisiert er die Restriktionen für seine Branche. 

„Wir machen ja keine Party-Kirmes. Wir können das jetzt nicht mehr nachzuvollziehen und haben beim Wirtschafts- und Gesundheitsministerium und beim Ministerpräsidenten unseren Unmut kund getan“, so Arens. Ihn wurmt, dass bei der jüngsten Pressekonferenz zu Corona im Hintergrund ein Volksfest gezeigt wurde. „Reguläre Volksfeste gab es aber seit 19 Monaten nicht mehr. Wir sind keine Pandemietreiber!“ 

Schausteller*innen leiden seit 20 Monaten – Sorgen um das Abwandern von Beschäftigten

Schaustellerin Verena Winkelhaus
Schaustellerin Verena Winkelhaus

Die Schausteller wurmt, dass nur über Fußballstadien gesprochen werde. „Was in den Städten los ist, darüber spricht aber keiner“, sagte Arens mit Blick auf das bunte und kontrollierte Treiben. Auch europaweite Reisen seien offenbar möglich – aber Schausteller*innen würden weiterhin Hürden in den Weg gelegt. „Uns braucht man offenbar nicht mehr“, ärgert sich Arens.

Dabei seien Kirmes und andere Volksfest-Formate wichtig für breite Bevölkerungsteile. „Die Menschen brauchen diese Forum von Unterhaltung. Wir sind ja für den kleinen Mann da, nicht nur für die Menschen mit Geld, die sich Urlaubsreisen leisten können“, betont Schaustellerin Verena Winkelhaus. „Wir bieten Spaß fürs kleine Geld und die ganze Familie.“

Apropos Familie: Die Schausteller*innen haben versucht, trotz der unklaren Lage ihre Beschäftigten in Lohn und Brot zu halten. „Sie hätten sich sonst umorientiert. Schließlich müssen sie auch ihre Familien durchbringen“, zeigt Rudi Isken die schwierige Lage auf. Doch nicht alle Betriebe hätten dies geschafft. „Sie stehen jetzt teilweise ohne Personal da“, erklärt seine Kollegin Carola Schütz. Ein Problem, das auch Gastronomie, Hotellerie, Veranstaltungsbranche, teils auch der Handel kennen.

„Es geht ja auch um unsere Grundrechte – unser Grundrecht der Berufsausübung“

An solchen Veranstaltungen hängen zudem viele andere Branchen und Gewerke – Handwerker*innen, Sicherheitsdienst, Lieferant*innen, Erzeuger*innen. „Da hängen deutschlandweit zehntausende Jobs dran. Daher machen wir uns viele Gedanken, was Corona für den Herbst bedeutet. Die Delta-Variante ist für uns ein Riesenthema“, machen die Schausteller*innen deutlich. 

Schaustellerin Carola Schütz
Schaustellerin Carola Schütz

Ob Großveranstaltungen wie die Kirmes Lütgendortmund, der Hansemarkt oder die Weihnachtsstadt zumindest in diesem Jahr stattfinden können, ist noch überhaupt nicht absehbar. Daher fordern die Schausteller*innen landauf und landab von Bund und Ländern, Klarheit zu schaffen. Denn wenn allen Menschen ein Impfangebot gemacht werden konnte, müssten Volksfeste wieder stattfinden dürfen. Denn auch der Kirmespark sei kein Ersatz für reguläre Veranstaltungen wie die Cranger Kirmes.

„Es geht ja auch um unsere Grundrechte – unser Grundrecht der Berufsausübung“, macht Patrick Arens deutlich. Geimpfte seien geschützt. Und wer sich nicht impfen lassen wolle, mache das auf eigenes Risiko. „Es geht um Eigenverantwortung!“, ergänzt Rudi Isken. „Wenn ein Impfangebot da ist und wir könnten den Weihnachtsmarkt nicht machen, wüsste ich nicht, wann es überhaupt mal weitergehen könnte. Das wäre sonst ganz aussichtslos.“

Doch nun hoffen sie erst mal, dass der neue Kirmespark in der Nordstadt gut angenommen wird. Los geht es am heutigen Freitag (2. Juli). Der Park soll bis zum 25. Juli geöffnet bleiben. Die Öffnungszeiten sind wie folgt geplant: Mittwochs und donnerstags von 14 bis 22 Uhr, freitags und samstags von 14 bis 23 Uhr und sonntags von 13 bis 22 Uhr. Montags und dienstags bleibt der Park geschlossen.

 

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Reaktionen

  1. Der Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute (BSM) fordert die Aufhebung der allgemeinen Corona-Beschränkungen (PM)

    Der Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute (BSM)
    fordert die Aufhebung der allgemeinen Corona-Beschränkungen

    Namhafte Stimmen aus Politik und Wissenschaft fordern zu Recht einen
    Ausstiegsfahrplan angesichts der steigenden Impfquote und nachlassendem
    Ansteckungsrisikos. Der BSM schließt sich diesem Appell an und verweist auf
    das Versprechen der Bundeskanzlerin, wonach bis zum 21. September alle
    Personen ein Impfangebot erhalten werden. Die erheblichen Eingriffe in
    Verfassungsrechte haben dann weder eine gesetzliche noch medizinisch
    gerechtfertigte Grundlage, zumal die erhoffte Schutzwirkung für geimpfte
    Personen selbst wie auch ein Ansteckungsschutz Dritter zu verzeichnen ist.

    Folglich sind die Volksfeste, Märkte und Zirkusse betreffenden Verbote
    ersatzlos zu streichen. Eventuell erforderliche Maßnahmen im Einzelfall
    sind auf eine solide Rechtsgrundlage unter strikter Wahrung des
    Verhältnismäßigkeitsprinzips zu stellen. Das Auftauchen der Delta-Variante
    oder anderer Nachfolgemodelle des Corona-Virus darf nicht zu einer
    unendlichen Geschichte der Verbote und Beschränkungen ausarten. Die
    Menschheit wird mit dem Virus leben müssen und kann das auch.

  2. „Ohne Kirmes und Zirkus wäre unser Alltag ärmer“ – Sommergespräche: Präses Annette Kurschus zu Besuch bei Schaustellern im Dortmunder Kirmespark „freDOLino 2021“ (PM)

    „Ohne Kirmes und Zirkus wäre unser Alltag ärmer“ – Sommergespräche: Präses Annette Kurschus zu Besuch bei Schaustellern im Dortmunder Kirmespark „freDOLino 2021“

    Dortmund/Westfalen. Autoscooter und Raupe sind trockene Plätze im Dortmunder Kirmespark. Bei strömendem Regen drehen dort Kinder ihre Runden. Auch die Betreiber sehen das Wetter gelassen, denn von Überschwemmungen wie andernorts sind sie zum Glück verschont geblieben. „Schlechtes Wetter gehört zu den ganz normalen Problemen, die man als Schausteller hat“, sagt Patrick Arens, der zu einer alteingesessenen Dortmunder Schaustellerfamilie gehört. Die Corona-Pandemie und die monatelange Unsicherheit während des Lockdowns haben ihn und seine Branche stärker getroffen, aber auch für manch kreative Idee gesorgt.

    Riesenräder wurden zu Aussichtpunkten an touristisch interessanten Orten, einzelne Kirmesbuden bereicherten die Innenstädte und gebrannte Mandeln gab es zu Weihnachten als Lieferservice. Bei ihrem zweiten Sommergespräch informierte sich Präses Annette Kurschus am Donnerstagnachmittag (14. Juli) im Dortmunder Kirmespark „FreDolino 2021“ über die aktuelle Situation und knüpfte damit an ihr Lockdown-Gespräch mit Schaustellern und Zirkusleuten vom Winter an. „Ohne Kirmes und Zirkus wäre unser Alltag ärmer“, sagt die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). „Wir leben nicht allein von dem, was unmittelbar sinnvoll und nützlich ist. Das Leben braucht auch Glanz und Freude. Das haben wir während der vergangenen Monate deutlicher denn je gespürt.“

    Allein in Dortmund gibt es 70 Schaustellerbetriebe, berichtet Arens, Vorsitzender des örtlichen Schaustellervereins Rote Erde und Vizepräsident des Bundesverbands für Schausteller und Marktkaufleute (BSM). Er hat den Lockdown genutzt, um mit seinen Kolleginnen und Kollegen auf die besondere Situation einer Branche aufmerksam zu machen, die oft zuerst von Absagen und Schließungen betroffen ist. Sie haben Gespräche mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz und NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart geführt, aber in der Krise auch an andere gedacht: Mit den Dortmunder Kollegen hat Arens einen Fahrdienst für die Tafel organisiert und mit Kirmesorgeln vor Altenheimen gespielt. „Wir wollten die Menschlichkeit in den Vordergrund stellen“, berichtet er.

    „Bestehende Ungleichheiten sind in der Pandemie noch viel deutlicher hervorgetreten, manche haben sich erheblich verstärkt. Das beschäftigt mich sehr“, sagte die Präses beim Gespräch mit den Schaustellern, an dem auch die Dortmunder Superintendentin Heike Proske und Pfarrer Ralf Radix teilnahmen, der als Referent im Fachbereich Seelsorge der EKvW unter anderem für die Schaustellerseelsorge zuständig ist.

    Die Dortmunder Schausteller wissen es zu schätzen, dass die meisten von ihnen – anders als kleine Zirkusbetriebe – ein festes Winterquartier haben, in dem sie den Lockdown verbringen und ihre Fahrgeschäfte und Buden auf Vordermann bringen konnten. „Es ist viel wert, wenn man weiß, wo man hin kann“, sagt Schausteller Rudi Isken.

    Der Kirmespark „FreDOlino“ ist ein Schritt zurück in die Normalität: Vier Wochen lang stehen die Betreiber wieder auf ihrem angestammten Platz im Dortmunder Norden, mit einem Hygienekonzept für das umzäunte Gelände, viel Abstand und klaren Regeln für die Kirmesgäste. Patrick Arens hat viel Erfahrungen mit der Organisation von Veranstaltungen aller Art. „Das Organisationskomitee des Dortmunder Kirchentags ist zuerst zu mir gekommen“, erzählt er im Gespräch mit der Präses. Für den Kirchentag selbst hatte er sich vier Tage frei genommen: „So ein Spirit wie 2019 in unserer Stadt ist faszinierend.“

    Seelsorger als Bindeglied zum normalen Leben
    Im Alltag brauchen die Kirmesleute eine Pfarrerin oder einen Pfarrer, der ihnen hinterher reist. „Sie finden hier ein dankbares Publikum. Die Meisten sind sehr gläubig in unseren Kreisen“, berichtet Arens. Auch nach einer langen Kirmesnacht sei der Zeltgottesdienst stets gut besucht. „Die Seelsorger sind für viele von uns ein Bindeglied zum normalen Leben“, so der 54-jährige Dortmunder. „Es ist für uns ein ganz tolles Zeichen, dass die Präses heute hier ist.“

    Kirche und Kirmes gehören traditionell zusammen: Viele Termine von Jahrmärkten und Volksfesten orientieren sich am Kirchenjahr oder gehen auf die Kirchweihe zurück. Oster- und Pfingstkirmes muss in diesem Jahr an vielen Orten schon zum zweiten Mal ausfallen. „Den Weihnachtsmarkt planen wir ganz normal“, berichtet Patrick Arens. Schausteller seien immer optimistisch, bestätigt sein Kollege Rudi Isken.

    Sommergespräche
    Mit den Sommergesprächen knüpft Präses Annette Kurschus an ihre Lockdown-Gespräche aus dem vergangenen Winter an. Sie hatte sich bei sechs digitalen Terminen mit Betroffenen aus verschiedenen Berufsgruppen und gesellschaftlichen Bereichen über die Auswirkungen der Corona-Schutzmaßnahmen ausgetauscht. Lockerungen und niedrige Inzidenzwerte ermöglichen jetzt Besuche und Gespräche vor Ort: zuerst in einem Konfi-Camp, jetzt bei Schaustellern und in der kommenden Woche in einem Pflegeheim.

  3. Bartholomäus-Kirmes fällt Corona-bedingt aus (PM Stadt Dortmund)

    Bartholomäus-Kirmes fällt Corona-bedingt aus

    Angesichts der aktuellen Corona-Lage muss auch in diesem Jahr die Bartholomäus-Kirmes in Lütgendortmund leider abgesagt werden. Aufgrund der Bestimmungen der Coronaschutzverordnung war zunächst eine Verschiebung der Kirmes in den September angedacht. Mit Erreichen der Landesinzidenzstufe 1 wurde nunmehr entschieden, dass die Kirmes auch in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Dem veranstaltenden Ordnungsamt der Stadt Dortmund und allen weiteren Beteiligten fällt diese Absage schwer, da man weiß, wie sehr sich vor allem die Kinder und Jugendlichen in Lütgendortmund auf diese Veranstaltung gefreut haben.

    Zugangskontrollen nicht realisierbar

    Die aktuelle Coronaschutzverordnung räumt für den Fall, dass sich die Stadt und das Land in der Inzidenzstufe 0 befinden, die Möglichkeit stichprobenartiger Kontrollen der Negativtestnachweise (bzw. Impf- oder Genesenennachweise) ein. Andernfalls ist eine Zugangskontrolle erforderlich, die bei der Bartholomäus-Kirmes, die sich über den gesamten Ortskern von Lütgendortmund zieht, wie bei den meisten offenen Straßen- und Stadtteilfesten, nicht realisierbar ist.

    Steigende Inzidenzen

    Das Land NRW befindet sich seit dem 26. Juli bereits in der Inzidenzstufe 1 und auch in Dortmund steigen die Inzidenzwerte aktuell wieder. Eine verlässliche Planung ist für das Ordnungsamt, die Schausteller, die Gewerbetreibenden und alle weiteren Beteiligten der Kirmes aufgrund der nicht absehbaren Entwicklung des Infektionsgeschehens, insbesondere im Hinblick auf die Delta-Variante und der aktuell steigenden Inzidenzen, vor diesem Hintergrund nicht möglich.

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