Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist in Dortmund auf Rekordhoch: Statistik zählt 222.558 Menschen

Sozialversicherungspflichtige BeschäftigteZum Stichtag 31. Dezember 2015 waren in Dortmund 222.558 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der Vorjahresvergleich fällt mit einem Plus von 5.849 erneut positiv aus. Beschäftigung in Dortmund ist auf 10-Jahres Hoch. Deutlich mehr Beschäftigung bei älteren Menschen und Ausländern.

Beschäftigung liegt damit deutlich über dem Niveau von Dezember 2006

In Dortmund war die Beschäftigung zum Ende des vergangenen Jahres so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das gilt auch für das gesamte Land Nordrhein Westfalen. Zum Stichtag 31. Dezember 2015 waren in Dortmund  222.558 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Die Beschäftigung liegt damit deutlich über dem Niveau von Dezember 2006. Damals waren in Dortmund 186.346 beschäftigt. Seitdem ist die Beschäftigung auf Wachstumskurs. In den vergangenen zehn Jahren stieg sie kontinuierlich um insgesamt knapp 20 Prozent an.

Im Vergleich zum Jahresende 2014 ergibt sich bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ein Plus von 2,7 Prozent oder 5.849 Beschäftigungsverhältnissen. Die Beschäftigung in NRW steigt im Vergleich um 2,4 Prozent oder 154.074 auf 6.522.244 Personen, im Bund um 2,5 Prozent oder 746.751 auf 31.144.510 Personen.

Größter Zugewinn entfällt in Dortmund auf das Gesundheits- und Sozialwesen

Am Mittwoch hatten 1200 Streikende in der Nordstadt für eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe demonstriert. Foto: ver.di
Die Beschäftigten der der Sozial- und Erziehungsberufe haben für eine Aufwertung ihrer Arbeit gestreikt.

Der größte Zugewinn entfällt in Dortmund auf die Bereiche des Gesundheitswesen, der Heime und des Sozialwesen mit zusammengerechnet 2.119 Beschäftigungen.

Zulegen konnten auch die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 9,7 Prozent auf 16.341 Beschäftigte. Hier werden u.a. Wach- und Sicherheitsdienste, Gebäudebetreuung, Reisebüros sowie Reisveranstalter zusammengefasst.

Zugewinne im Jahr 2015 verzeichnen darüber hinaus die Bereiche Verkehr und Lagerei (+681 Beschäftigungen) sowie die öffentliche Verwaltung (+592 Beschäftigungen). Leichte Einbußen verzeichnet dagegen das verarbeitende Gewerbe.

Darunter in besonderem Maße die Metall- und Elektroindustrie mit einem Beschäftigungsrückgang um 132 Arbeitsplätze. Der Handel bleibt, trotz leichtem Rückgang der Beschäftigung, mit  31.975 Beschäftigten die stärkste Branche in Dortmund.

Vom anhaltenden Beschäftigungsaufbau im Jahr 2015 profitierten alle Personengruppen jedoch in unterschiedlichem Ausmaß. So liegt die Beschäftigung der Jüngeren (15 bis 24 Jahre) nur leicht über dem Vorjahresniveau (+0,4 Prozent auf 23.600).

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bei Ausländern steigt um 8,3 Prozent

Die große Gruppe der Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren wächst um 2,3 Prozent oder 3.618 auf 160.890 Personen. Bei den 55 – bis 65 Jährigen steigt die Beschäftigung ebenfalls um 2,3 Prozent oder 1.970 auf 36.503 Personen.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bei Ausländern steigt gegenüber dem Vorjahresstichtag um 8,3 Prozent oder 1.607 auf 20.887 (in NRW um 7,9 Prozent, in Deutschland um 12,0 Prozent).

Die Betrachtung nach Geschlechtern ergibt ein ausgeglichenes Bild. Im Bezirk der Arbeitsagentur Dortmund steigt die Beschäftigung sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern um 2,7 Prozent. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbeschäftigung beträgt damit aktuell 46,7 Prozent (103.0825 Personen). In NRW liegt der Frauenanteil bei 45,3 Prozent (in Deutschland bei 46,5 Prozent).

Bei den geringfügig Beschäftigten haben sich sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch im Vergleich zum Vorjahreswert wenig Veränderungen ergeben. Geringfügig beschäftigt waren in Dortmund zum Stichtag 31. Dezember 2015  54.623 Personen. Das sind 63 Personen weniger als im Vorquartal und 1 Person mehr als im Dezember 2014.

Die Beschäftigung am Wirtschaftsstandort Dortmund wächst kontinuierlich an

„Das Jahr 2015 war ein gutes Jahr für die Beschäftigung in Dortmund, in allen vier Quartalen zeigte die Kurve weiter nach oben. Damit hat Dortmund ein Rekordhoch erreicht, seit zehn Jahren wächst die Beschäftigung am Wirtschaftsstandort Dortmund abgesehen von saisonalen Schwankungen kontinuierlich an“, so Sandra Pawlas, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Dortmund.

„Das sind gute Signale für Dortmund und erlauben uns einen optimistischen Blick für 2016. Dabei setzen wir aber auch auf die Bereitschaft der Unternehmen sich den Personengruppen weiter zu öffnen, die bisher nicht in dem Maße profitieren konnten, wie zum Beispiel Geringqualifizierte und Schwerbehinderte. Auch die Integration der Flüchtlinge in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wird das Engagement aller Akteure am Arbeitsmarkt erfordern“, so Pawlas.

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Reaktionen

  1. Linke & Piraten

    Kritischer Blick auf die Beschäftigungszahlen

    Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN sieht die Meldungen über die angeblich positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen in Dortmund kritisch. Zum Stichtag 31. Dezember 2015 waren in Dortmund 222.558 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Jahresende 2014 ergibt sich somit ein Plus von 2,7 Prozent oder 5.849 Beschäftigungsverhältnissen.
     
    „Natürlich ist es erfreulich, wenn diese Zahl grundsätzlich zunimmt. Nur nimmt diese verstärkt in Bereichen wie dem Gesundheitswesen, den Wach- und Sicherheitsdiensten oder der Gebäudebetreuung zu, die traditionell zu den Niedriglohnsektoren gehören.

    Zudem fehlen belastbare Zahlen über das Arbeitsvolumen in Dortmund. Bundesweite Zahlen belegen, dass das Arbeitsvolumen tendenziell seit 1960 sinkt. Überträgt man diese Zahlen auf Dortmund, würde das bedeuten, dass zwar formal mehr Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, diese aber mangels höheren Arbeitsvolumen nicht mehr arbeiten und somit auch nicht mehr verdienen. Vielmehr arbeiten mehr Menschen für weniger Geld. Die Zahl auf dem Gehaltskonto ist aber mindestens so wichtig wie die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten“, erklärt Carsten Klink, der finanzpolitische Sprecher der Fraktion.
     
    Linke und Piraten weisen auch daraufhin, dass im gleichen Zeitraum die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Dortmund auf ihrem hohen Niveau verblieben ist und eben nicht gesenkt werden konnte.

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