Schleusen-Instandsetzung verläuft nach Plan: Dortmund ist wieder an das Wasserstraßennetz angeschlossen

Die gegenwärtig für den Schiffsverkehr gesperrte Schleuse Henrichenburg Foto: Dortmunder Hafen AG
Sechs Wochen lang war die Schleuse Henrichenburg ganz für den Schiffsverkehr gesperrt. Foto: Dortmunder Hafen AG

Dortmund ist wieder an das Wasserstraßennetz angeschlossen – die Schleusen-Instandsetzung in Henrichenburg verläuft nach Plan. Vom planmäßigen Verlauf der Grundinstandsetzungsarbeiten überzeugten sich Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, die SPD-Landtagsabgeordneten Nadja Lüders und Armin Jahl sowie VertreterInnen aus Wirtschaft und Politik.

Der Dortmunder Hafen war sechs Wochen ganz vom Wasserstraßennetz abgeschnitten

Das Schiffshebewerk Henrichenburg wird repariert. Foto: Klaus Hartmann

Die Schleuse in Henrichenburg ist für Binnenschiffe die einzige Möglichkeit, in den Dortmund-Ems-Kanal und damit auch in den Dortmunder Hafen zu gelangen. Wegen der Instandsetzungsarbeiten war die vom Bund betriebene Schleuse vom 15. Juni bis zum 31. Juli 2019 abermals für den Schiffsverkehr komplett gesperrt.

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Bis zum 18. September erfolgt nun ein „Sonderbetrieb“. Dies bedeutet, dass die Schleusung wegen laufender Grundinstandsetzungsarbeiten nur von sonntags bis freitags in der Zeit von 19 Uhr bis 02.45 Uhr möglich ist.

Über den Sachstand der Instandsetzung  informierte Marcel Mülle, Leiter der Fachstelle für Maschinenwesen West beim Wasserstraßen-Neubauamt Datteln.

In der Zeit der Vollsperrung wurde u.a. die Antriebs- und Steuerungstechnik der Schleuse erneuert. Zusätzlich wurden die Stahltore mit einem neuen Korrosionsschutz versehen. Auch die Anlagenteile zum Befüllen und Entleeren der Schleusenkammer wurden instandgesetzt.

„Wir sind erleichtert, dass nach sechs Wochen Vollsperrung seit gestern Abend wieder Binnenschiffe in den Dortmunder Hafen einlaufen“, unterstrich Hafen-Chef Uwe Büscher beim Ortstermin.

„Dass der jetzt gestartete Sonderbetrieb der Schleuse auf unser Betreiben hin deutlich verkürzt werden konnte, zeigt, was möglich ist, wenn die betroffenen Unternehmen zusammenstehen und Rückenwind aus der Politik erhalten“, so Büscher.

Forderung nach einer zweiten Schleuse wird von Politik und Wirtschaft unterstützt

Die Schleuse am Schiffshebewerk in Waltrop-Henrichenburg muss erneut gesperrt werden. Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich
Die Schleuse am Schiffshebewerk in Waltrop-Henrichenburg ist der einzige Zugang zum Kanal und zum Dortmunder Hafen. Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich

An der Forderung nach einer zusätzlichen Schleuse wird die Dortmunder Hafen AG weiter festhalten. Aus betrieblichen Gründen bekräftigte auch Mülle die Sinnhaftigkeit einer zusätzlichen Schleusungsmöglichkeit.

„Es kann nicht sein, dass der größte Kanalhafen Europas mit seinen rund 5.000 Beschäftigten regelmäßig vom Bundeswasserstraßennetz abgekoppelt wird. Hier braucht es dringend eine zweite Schleusungsmöglichkeit, die Wirtschaft und Umwelt im östlichen Ruhrgebiet gleichermaßen zugutekommen wird“, betonte Büscher.

Nachdem der Rat der Stadt Dortmund sich in diesem Jahr bereits für den Bau einer zusätzlichen Schleuse ausgesprochen hatte, beschäftigt das Thema inzwischen auch den nordrhein-westfälischen Landtag. So beraten aktuell die Landtagsausschüsse für Verkehr sowie für Wirtschaft, Energie und Landesplanung unter anderem darüber, den Bundesverkehrsminister zum Bau einer zusätzlichen Schleuse aufzufordern.

Am 4. September erfolgt im Landtag außerdem eine Anhörung, bei der Uwe Büscher als Vorstand der Dortmunder Hafen AG Stellung zum Zustand der nordrhein-westfälischen Wasserstraßeninfrastruktur beziehen wird. Auch hier will der Dortmunder Hafen-Chef die Schleuse Henrichenburg zur Sprache bringen.

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Reaktionen

  1. SPD-Fraktion (Pressemitteilung)

    SPD-Ratsfraktion besucht die Schleuse Henrichenburg

    Im Rahmen eines Termins der Dortmunder Hafen AG hatten die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion die Möglichkeit für einen Besuch der Schleuse Henrichenburg. Die Schleuse Henrichenburg war in den vergangenen Wochen aufgrund von Instandhaltungsarbeiten gesperrt, so dass kein Container-Schiff den Dortmunder Hafen erreichen konnte.

    Die Arbeiten, die eine Vollsperrung der Schleuse erforderten, sind mit dem 31.07.2019 abgeschlossen worden. Bis zum 18.09.2019 erfolgen nun weitere Arbeiten, bei denen die Schleuse im Sonderbetrieb betrieben werden kann, wobei Schiffe von und zum Dortmunder Hafen nur nachts die Schleuse nutzen können. Anschließend soll die Schleuse wieder im Regelbetrieb arbeiten.

    Die Ratsmitglieder hatten am ersten Werktag nach der Vollsperrung die Möglichkeit sich über die erfolgreichen Arbeiten und die noch ausstehenden Arbeiten an der Schleuse vor Ort zu informieren. Hierbei wurde auch noch einmal deutlich, dass die reparaturanfällige Schleuse Henrichenburg eine weitere Schleusenkammer benötigt, damit der Schiffsverkehr zum Dortmunder Hafen und den dort ansässigen Unternehmen dauerhaft gesichert ist. Die Forderung nach einer weiteren Schleusenkammer unterstützt die SPD-Ratsfraktion.

  2. Hoesch-Museum Dortmund (Pressemitteilung)

    Museumsgespräch im Hoesch-Museum beleuchtet das Schiffshebewerk Henrichenburg

    Das Schiffshebewerk Henrichenburg und der Schleusenpark Waltrop stehen im Mittelpunkt des nächsten Museumsgesprächs im Hoesch-Museum. Dr. Arnulf Siebeneicker, Leiter des LWL-Industriemuseums Waltrop, ist am Donnerstag, 5. September, 18 Uhr zu Gast im Hoesch-Museum (Eberhardstr. 12) und gibt einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart des Schiffshebewerks. Der Eintritt ist frei.

    Seit 1899 bilden die Schiffshebewerke und Schleusen in Waltrop das Eingangstor zum Dortmunder Hafen. Das zuerst eröffnete Schiffshebewerk Henrichenburg ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch ein ästhetisch ansprechender Werbeträger für den Bauherrn, den preußischen Staat.

    Wegen des zunehmenden Schiffsverkehrs kamen im Laufe der Jahrzehnte zwei Schleusen und ein weiteres Hebewerk hinzu. Dennoch mussten die Schiffsführer in der Hochzeit des „Wirtschaftswunders“ um 1955 manchmal bis zu fünf Tage warten, bevor sie dieses Nadelöhr passieren konnten. Heute kommt ein Großteil der Fracht per Lkw und Bahn in den Dortmunder Hafen, aber für die Wirtschaft der Region sind die Kanäle immer noch von großer Bedeutung.

    Das Museumsgespräch gehört zum Programm rund um die Ausstellung „HOESCH MARITIM. Von Stahlprodukten, Wasserwegen und Schiffsbau“, die noch bis 27. Oktober 2019 im Hoesch-Museum zu sehen ist.

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