Roxy, sweetSixteen und Schauburg in Dortmund sind mit dem Kinoprogrammpreis NRW 2019 ausgezeichnet worden

Insgesamt wurden die Programme der Schauburg in der Brückstraße (Foto), des Roxy-Kinos in der Münsterstraße und des sweetSixteen-Kinos in der Immermannstraße mit 20.000 Euro prämiert. Foto: Alex Völkel

Zum 29. Mal wurde im November 2019 der Kinoprogrammpreis NRW der Film- und Medienstiftung NRW verliehen. In diesem Jahr verteilten sich die Preise in einer Gesamthöhe von 450.000 Euro auf insgesamt 64 Filmtheater aus 39 Städten Nordrhein-Westfalens. In Dortmund dürfen sich gleich drei Kinos über den Preis und die damit verbundene Siegesprämie freuen. Mit dem Roxy-Kino in der Münsterstraße und dem sweetsixteen im Kulturort Depot, dem gerade erst der BKM (Beauftragter der Bundesregierung für Kunst und Medien) Programmkinopreis 2019 verliehen wurde (wir berichteten bereits, siehe Anhang des Artikels) gehen gleich zwei Auszeichnungen in die Nordstadt und auch die Schauburg in der Innenstadt wurde für ihr Angebot geehrt.

Insgesamt satte 10.000 Euro gehen an das sweetSixteen-Kino im Kulturort Depot

v.l.: die Paten Leon Seidel, Regisseurin Hermine Huntgeburth, Kinobetreiberin Susanne Solbach (sweetSixteen), Schauspieler Detlev Buck und Kinobetreiber Moustafa El Mesaoudi aus Wuppertal. Foto: Ralph Sondermann / Hojabr Riahi / Film- und Medienstiftung NRW

Das sweetSixteen-Kino im Kulturort Depot in der Nordstadt gelegen, wurde bereits zum neunten Mal von der Film- und Medienstiftung NRW ausgezeichnet. In diesem Jahr erhalten die BetreiberInnen eine Programmprämie in Höhe von 9.000 Euro sowie weitere 1.000 Euro Prämie für das Kinder- und Jugendprogramm.

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Das sweetSixteen-Kino ist zwar das jüngste freie Dortmunder Filmkunsttheater wurde aber dennoch bereits nach der ersten Bewerbung mit seinem Jahresfilmprogramm bei dem jährlich von der Film- und Medienstiftung NRW vergebenen Kinoprogrammpreis ausgezeichnet für sein „herausragendes“ Filmprogramm. Das ist ziemlich besonders, denn eigentlich werden dort vor allem renommierte und alteingesessene Filmtheater mit langer Tradition prämiert.

Seit 2016 gehört das sweetSixteen außerdem zu den zehn am höchsten dotierten Kinos in ganz NRW, seit 2017 sogar zu den besten sechs. Und auch auf Bundesebene erhält das Kino vom Staatsministerium für Kultur und Medien jährlich seit 2012 Auszeichnungen für seine Programmauswahl und Kinokulturarbeit – übrigens bis heute (2019) als bisher einziges Dortmunder Kino. Kinobetreiberin Suse Solbach nahm stellvertretend für das Team die Preisurkunde für das sweetSixteen entgegen.

Das Roxy-Kino in der Nordstadt erhält eine Programmprämie in Höhe von 4.000 Euro

Das Roxy Kino in der Münsterstraße, Foto: Klaus Hartmann/nordstadtblogger.de
Das Roxy Kino in der Münsterstraße, Foto: Klaus Hartmann

Das Roxy-Kino in der Münsterstraße kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken.1932 erbaut, 1943 durch eine Bombe beschädigt und 1950 schließlich wiedereröffnet, ist der Name „Roxy“ für mehrere Generationen von DortmunderInnen ein Synonym für die Faszination bewegter Bilder auf der großen Leinwand.

Lange Jahre war das Roxy eine von vielen Abspielstätten für Hollywoodfilme und deutsche Großproduktionen, ehe sich 1979 der Programmschwerpunkt grundlegend verlagerte: Mit einem für Dortmund damals noch ungewöhnlichen Programmkino-Konzept begann eine neue und äußerst erfolgreiche Kino-Ära, in der sich das Roxy zu einem der angesehensten Filmkunsthäuser des Ruhrgebiets entwickelte.

Damals wie heute wird auf der Leinwand des Roxy Kinos täglich Anspruchsvolles, Unterhaltsames, Kurioses, Intelligentes oder Experimentelles aus aller Welt präsentiert, aktuell und in der Regel zum Bundesstart. Das Roxy erhält von der Stiftung im Rahmen des Kinoprogrammpreis 2019 eine Programmprämie in Höhe von 4.000 Euro. Regisseur Dominik Wessely überreichte als Pate Holga Rosen, einer der GeschäftsführerInnen des Roxy-Kinos, die Preisurkunde im Gloria Theater in Köln. Etwa 400 Gäste waren zur Preisverleihung erschienen.

6.000 Euro für das Lichtspiel und Kunsttheater Schauburg in der Brückstraße

Die Schauburg ist das älteste Dortmunder Kino. Foto: Schauburg
Die Schauburg ist das älteste Dortmunder Kino. Foto: Schauburg

Und auch das Lichtspiel & Kunsttheater Schauburg in der Brückstraße in der Dortmunder Innenstadt, welches ebenfalls auf eine lange Tradition in der Stadt zurückblicken kann, wurde ausgezeichnet. 

Die Schauburg feierte bereits im Oktober 2012 ihren 100. Geburtstag. Das Haus machte sich ein besonderes Geschenk mit Unterstützung der Filmförderungsanstalt FFA, des bereits erwähnten BKM und des Europäischen Förderprogramms EFRE: Am 5. und 06. Dezember 2012 wurden die beiden Vorstellungssäle mit zwei neuen Digitalprojektoren der Firma Sony ausgestattet.

Der Jugendschutzbeauftragte der Schauburg, Erwin Rajkovcanin, nahm die Urkunde über eine Programmprämie in Höhe von 5.000 Euro und weitere 1.000 Euro für das Kinder-und Jugendprogramm entgegen. 

Kapitalismuskritik und Einblicke in berufliche Integration im November im sweetSixteen

Der Migrationsfachdienst des AWO Unterbezirks Dortmund lädt am 13. November 2019 ab 19 Uhr herzlich zu einer Vorführung des Films „Bleibeperspektive – eine machtvolle Praxis“ ins Kino sweetSixteen im Depot in Dortmund ein.

Der Film ist eine Dokumentation über die berufliche Integration von (Neu-)Zugewanderten aus rassismuskritischer Perspektive.In dem Dokumentarfilm wird anhand der Erfahrungen von (Neu-)Zugewanderten sowie Interviews mit Entscheidungsträgern der beruflichen Integration und ExpertInnen beschrieben, welche Einflussmöglichkeiten und Auswirkungen die jeweilige Bleibeperspektive von (Neu-)Zugewanderten auf deren berufliche Integration hat und welche Herausforderung für AkteurInnen der beruflichen Integration damit verbunden ist.

Der Film dient zur Information und Auseinandersetzung für die berufliche Integrations-, Migrations-und Antidiskriminierungsarbeit. Der Eintritt ist frei. Am 15. November präsentiert das sweetSixteen den Dokumentarfilm „System Error“. Der zweifache Grimme-Preisträger Florian Opitz macht sich auf die Suche nach einer Erklärung für einen der großen Widersprüche unserer Zeit: Warum sind wir so besessen vom Wirtschaftswachstum, obwohl wir wissen, dass es uns schadet? Für seinen Film portraitiert er unterschiedliche Akteure wie Hedgefonds-Eigentümer, Chefinvestoren, Konzernchefs, Ökonomen und Wachstumskritiker.

Der in Bonn ansässige Westdeutsche Förderkreis der internationalen Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit zeigt den Film in Kooperation mit IZ3W Dortmund im sweetSixteen Programmkino Dortmund. Florian Opitz wird bei der Filmvorführung anwesend sein und im Anschluss mit dem Publikum über aktuelle Entwicklungen und Alternativen zum bestehenden Finanzsystem diskutieren.

Vordiplomfilme der WAM-Medienakademie im Roxy am 15. November 2019

Am 15. November präsentieren Studierende der WAM-Medienakademie Dortmund ihre Vordiplomfilme im Roxy-Kino in der Münsterstraße. Die drei 15-Minüter wurden im Rahmen des Vordiploms an der WAM im Fachbereich Film produziert. Der Film „Licht und Schatten“ von Regisseur Fabian Güte handelt von Amalie, die nach einem missglückten Selbstmordversuch im Krankenhaus wieder aufwacht.

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WAM-Medienakademe an der Bornstraße. Foto: Alex Völkel

Sie besucht eine Selbsthilfegruppe, wo sie Paul kennen lernt, der ihr hilft, wieder ins Leben zurück zu finden. Doch wie kann sie ein normales Leben führen, wenn ihre Mutter jeden Aspekt davon kontrolliert? Die Produktionsleitung übernahm Nils Dreischhoff, für Kamera, Schnitt und Musik war Tim Klotz zuständig.

Der Film „Hotel Mélomanie“ erzählt die Geschichte von Janosch, der im wahrsten Sinne des Wortes von seiner Vergangenheit verfolgt wird und in besagtem Hotel logiert. Eingepackt sind mitunter ein Plattenspieler und Rasierklinge. Doch dann scheint ein frisches, aber altbekanntes Gesicht die Geister von damals zu vertreiben. Regie führte Denis Sasulin, die Kameraarbeit übernahm Melissa Sadowski, für die Produktionsleitung war Hannes Kappler verantwortlich und für den Schnitt Joey Gerome Porner.

Der dritte Film trägt den Titel „Vor 50 Jahren ging die Welt unter“. Noelle ist Sammlerin in einer der letzten Sippen, die sich nach einer weltweiten nuklearen Katastrophe aus den wenigen Überlebenden geformt haben. Als ihr Vater erkrankt, muss sie ihr sicheres Lager verlassen, um ein Heilmittel für ihn zu finden. Auf ihrer Reise begegnet sie dem gefährlichen Fallensteller Krom, der ein Geheimnis birgt, welches ihren Vater retten könnte. Regisseur Martin J. Lorenz arbeitet mit Produktionsleiter Jonas Woldt und Kameramann Levi Stute zusammen. Den Schnitt übernahm Louis Blythe. Die Vorstellungen beginnen am 15. November um 18 Uhr. Tickets kosten sieben Euro an der Abendkasse.

Italienische Kurzfilm-Matinee im Roxy am 24. November um 11 Uhr

Der Italienverein, der in der Dortmunder Nordstadt beheimatet ist, zeigt bei der Kurzfilm-Matinee sieben Kurzfilme, die alles andere als „La Dolce Vita“ in Italien zeigen. Der Eintritt ist frei.Die sieben Kurzfilme vermitteln Gedanken und Themen junger italienischer Filmemacher und erzählen authentisch Geschichten aus dem aktuellen italienischen Alltag.

Neben Liebe und Fußball geht es bei den Arbeiten mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, aber auch Ironie und schwarzem Humor um das Hochzeitskleid, das vor allem der Brautmutter gefällt, um finanzielle Nöte oder die erste nach Italien geflüchtete Ziege. Die kurzweilige Auswahl der Filme haben Mitglieder des Italienvereins getroffen. Irene Gallerani, die Präsidentin des Italienvereins moderiert die Veranstaltung. Alle Filme haben englische oder deutsche Untertitel.

Die Untertitel für den Film „Il Mondiale in piazza“ von Vito Palmieri wurden im Italienverein im Rahmen eines Workshops unter Leitung von Dr. Paola Barbon erstellt, sie kommen bei der Kurzfilm-Matinee das erste Mal zum Einsatz. Es wird für die Teilnehmer des Workshops ein besonderer Moment sein: Wird die Message verstanden? kommt der Untertitel zeitlich richtig? Ist die Länge der Texte passend, um in der Kürze der Zeit alles zu erfassen? „Wenn das Publikum an den richtigen Stellen lacht, dann haben die Untertitel gesessen“, sagt Workshop-Leiterin Dr. Paola Barbon. 

Über das Übersetzen und seine Schwierigkeiten haben die Teilnehmer mit dieser praktischen Übung viel gelernt, denn Ironie oder kulturell konnotierte Sprache sind nicht so einfach zu übersetzen. Im Workshop haben die TeilnehmerInnen deutscher und italienischer Muttersprache an vier Abenden gemeinsam darüber diskutiert, welcher Ausdruck im Deutschen an welcher Stelle der richtige sei.

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Reaktionen

  1. Junge Humanisten Dortmund

    Mehr Licht – Filme zum 30. Jahrestag der UN Kinderrechtskonvention

    Filmfestival zu Kinderrechten im sweetSixteen – Start am 20. November.

    Seit 1989 ist die UN-Kinderrechtskonvention ein besonderes Dokument, dass die Rechte von Kindern deutlich beschreibt und somit weltweit deutlich macht, dass Kinder eigene Rechte besitze und das Kinder ein Recht auf Schutz, Förderung und Beteiligung haben.

    Die Jungen Humanisten in Dortmund haben zusammen mit den Falken in Dortmund und in Kooperation mit dem Kinderrechte Projekt „Kids Courage“ eine Filmreihe initiiert, bei der Filme für Kinder und Jugendliche gezeigt werden, die sich mit den Rechten von Kindern beschäftigen.

    Vom 20. November bis zum 11. Dezember werden im sweetSixteen, dem ausgezeichneten Programmkino im Depot, verschiedene Filme für Kinder und Jugendliche gezeigt. Eröffnet wird das Filmfest am 20. November dem Internationalem Tag der Kinderrechte. Um 18 Uhr wird der Film das „Weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte“ gezeigt. Dieser Film wurde 2009 mit der goldenen Palme ausgezeichnet.

    An den darauffolgenden Sonntagen beginnend am 24. November.2019 jeweils ab 15 Uhr gibt es weitere Filmvorführungen. Am 24. November der Animationsfilm „Mein Leben als Zucchini“. Am 1. Dezember der Film „Mustang“. Mit „Bekas“ werden die Filmvorführungen am Sonntag den 8. Dezember beendet.

    Zu allen Filmen gibt es altersgemäße Einführungen sowie die Möglichkeit sich im Anschluss spielerisch weiter mit den Kinderrechten zu beschäftigen.Neben den Filmvorführungen am Sontag gibt es auch drei Vorführungen für Schulklassen. Diese finden jeweils Mittwochsvormittags ab 9 Uhr statt. Am 27. November der Animationsfilm „Mein Leben als Zucchini“, am 4. Dezember der Dokumentationsfilm über Kindersoldaten „Wrong Elements“ und am 11. Dezember den Film über ein Mädchen in Saudi-Arabien „Das Mädchen Wadjda“.

    Für die Schulvorführungen bieten die MitarbeiterInnen des Kinderrechte Projektes „Kids Courage“ jeweils eigene spielerische Einführungen zu den Kinderrechten an. Für die Schulvorführungen sind telefonische Voranmeldungen unter 0231 527248 oder per Email an: mail@hvd-nrw.de notwendig.

    Der Eintritt zu den Filmvorführungen kostet lediglich einen Euro.
    Nähere Informationen zu den Filmen finden sich unter http://www.sweetsixteen-kino.de oder unter http://www.hvd-nrw.de.

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