Religiöse Begegnung nach den Regeln des Sports: In Dortmund gibt es das 13. Fußballturnier der Religionen im Hoeschpark 

Erstmals findet das Fußballturnier der Religionen zeitgleich zum Hoeschpark fest statt. Foto: Roland Gorecki
Erstmals findet das Fußballturnier der Religionen zeitgleich zum Hoeschpark fest statt. Foto: Roland Gorecki

In Russland kämpfen die Mannschaften der Nationen um den Pokal – in der Nordstadt messen sich die Teams der Religionen auf dem Fussballplatz. Zum 13. Mal laden Juden, Christen und Muslime gemeinsam mit der Stadt Dortmund zum Interreligiösen Fußballturnier in den Hoeschpark ein. Erstmals findet es zeitgleich mit dem Hoeschparkfest und im Rahmen der Internationalen Woche statt. Ein sportlich friedliches Miteinander – egal, zu welcher Religion man gehört – das ist das Ziel der Veranstaltung unter dem Motto „Anstoß zum Dialog“  am 1. Juli.

Turnier ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des sozialen Friedens

„Es heißt immer, Fussball verbindet. Wir meinen: Auch Religion soll Menschen verbinden und nicht trennen“, so der Sprecher des Trägerkreises Pfarrer Friedrich Stiller. Das ist ganz im Sinne  von Stadträtin Birgit Zoerner, die an dem Tag den Schirmherrn Oberbürgermeister Sierau vertritt.

Ein „wichtiger Beitrag zum sozialen Frieden“ sei das Fußballturnier. Mit diesen Worten würdigt sie die andauernde Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften in Dortmund trotz schwieriger Grosswetterlage.

Traditionell steht im Zentrum des Turniers das Spiel evangelischer Pfarrer gegen muslimische Imame, das ein jüdischer Schiedsrichter pfeift.  Vorher gibt es ein Jugend- und ein Herrenturnier mit christlichen,  jüdischen und muslimischen Spielern.

Die Begegnung der verschiedenen Religionen steht im Vordergrund, nicht der sportliche Erfolg

Sonntag gibt es das nächste Fussballturnier der Religionen im Hoeschpark. Foto: Klaus Hartmann

Alexander Krimhand von der jüdischen Kultusgemeinde ist wichtig: „Außenpolitische Konflikte werden vielleicht unterschiedlich beurteilt – beim Fußballturnier der Religionen geht es aber um die Begegnung von DortmunderInnen verschiedener  Religionen.“

Und für die Muslime stellt ihr Vertreter Ogün Arpaci klar: „Wir bekennen uns gemeinsam zum freiheitlichen Rechtsstaat des Grundgesetzes und stehen darum gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben in Dortmund“. 

Aus diesem Grund bitten die Veranstalter auch – anders als bei der WM- auf Nationalfahnen zu verzichten. Denn hier träfen sich Gläubige verschiedener Religionen zum sportlichen Wettstreit, nicht Vertreter bestimmter Nationen. 

Erstmalige Luftballonaktion als Zeichen der Vielfalt  

Außer dem Fußballturnier auf dem Rasenplatz gibt es auf der großen Festwiese Spiel und Spaß für die ganze Familie. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm sorgt für weitere Unterhaltung.

Neuer Höhepunkt ist ein Luftballonwettbewerb. Beim Massenstart am Nachmittag werden Ballons als Zeichen der Vielfalt in alle Welt geschickt. Anpfiff für das  Hauptspiel „Pfarrer gegen Imame“ ist um 16 Uhr. Sportmoderator Johannes Hoppe  von Radio 91.2 kommentiert das Theologenspiel live.

Das Spiel im letzten Jahr endete 3:1 für die Imame, nachdem die Pfarrer ersatzgeschwächt bis wenige Minuten vor Schluss ein Unentschieden gehalten hatten. Im WM-Jahr 2006 war die Premiere des Turniers. Inzwischen  hat der DFB das Interreligiöse Fußballspiel sogar mit dem Integrationspreis ausgezeichnet.

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