Refugees Welcome: Benefiz-Show im Fritz-Henßler-Haus erlöst über 4650 Euro für die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl 

Die Poetry Salär engagierten sich für Pro Asyl.

Die Poetry Slammer engagierten sich für Pro Asyl. Fotos: Leonie Krzistezko

Von Leonie Krzistezko

Organisator und Moderator Sebastian 23.
Organisator und Moderator Sebastian 23.

„Ich halte gerade den Zettel in der Hand, auf dem steht, wie viel wir heute alleine durch den Eintritt eingenommen haben.

Es sind 4650 Euro, die wir an die Organisation Pro Asyl spenden können“, sagte Sebastian 23 und freute sich sehr.

Benefiz-Show spendet Einnahmen an Flüchtlingsorganisation Pro Asyl

Er ist einer der bekanntesten Poetry-Slammer Deutschlands und Organisator und Moderator der gestrigen Benefiz-Show im Dortmunder Fritz Henßler Haus.

Das Konzept der Show war Unterhaltung für einen guten Zweck. Die Künstlerinnen und Künstler des Abends traten ohne Gagen auf.

So wurden alle Einnahmen des Abends ausschließlich an die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl gespendet.

Das Engagement Dortmunds fasziniert auch die internationale Presse

Marc-Uwe Kling
Marc-Uwe Kling

Zu Beginn der Show richtete der Dortmunder Stadtdirektor Jörg Stüdemann seinen Dank an alle Gäste der Show für ihre Spenden.

Ein großer Dank gehe aber vor allem an alle Helfer der letzten Monate und Wochen.

„Ich bin sehr stolz auf das Engagement, das Dortmund in der Flüchtingsthematik zeigt. Mit unserer Tatkraft sind wir unter anderem sogar in die New York Times gekommen. Hierfür danke ich allen“, so Stüdemann.

Da die Veranstaltung komplett ausverkauft war, mussten einige Gäste an der Seite  des Saals sitzen und stehen.

Nach seiner Ansprache stellte sich Stüdemann zu ihnen und betrachtete das zahlreich erschienene Publikum, unter dem sich auch einige Flüchtlinge befanden.

Künstler des Abends richten sich gegen Fremdenfeindlichkeit

Ailyn Celik
Ailyn Celik

Zur Eröffnung des Programms trug Sebastian 23 selber einen Text vor, der sich gegen Rassismus und Faschismus richtete, und erhielt dafür tosenden Beifall.

„Unsere nächste Künstlerin kommt aus Düsseldorf und hat dort besonders viel Engagement in die Flüchtlinge gesteckt“, stellte Sebastian 23 Aylin Celik vor.

Sie präsentierte dem Publikum einen Text, der eine Mischung aus Singsang und Poetry Slam war. Am Ende sprachen alle im Saal den Satz: „Say it loud, say it clear – Refugees are welcome here” im Chor. Dieser Satz müsse von allen Menschen verinnerlicht werden, so Celik.

Poetry Slammer Patrick Salmen vertont seine Texte 

Von politischen Texten zu persönlichen Anekdoten ging es mit dem Poetry Slammer Patrick Salmen.

DJ Nachtfalke
DJ Nachtfalke

Seine Kurzgeschichte „Die Sprache der Wölfe“ thematisierte skurrile Bahnfahrten.

Zudem stellte er ein neues Projekt vor. Hierbei vertont er seine Texte mit DJ Nachtfalke, dem DJ des Abends. Es sei auch eine CD mit seinen Texten geplant.

Vor der Pause trat der deutsche Beatbox-Meister Kevin O’Neal auf. Er legte zahlreiche Beats übereinander und präsentierte Welt-Hits der 90er und 2000er Jahre.

Zehn Minuten lang überzeugte er das Publikum von seinem Können.

In der Pause wurde eine Spendenkasse am Eingang des FHH aufgestellt, damit der Spendenbetrag noch weiter wachsen konnte.

Slammer Sulaiman Masomi bezeichnet Nazis als „Asilanten“ 

Sulaiman Masomi
Sulaiman Masomi

Die Dortmunder Slammerin Özge Cakirbey zeigte besonders viel Initiative in den letzten Wochen.

Unter anderem arbeitete sie im Dietrich-Keuning-Haus in der Dortmunder Nordstadt, um den Flüchtlingen zu helfen.

Ihre Texte handelten davon, Initiative zu ergreifen und sich selbst zu befreien.

Auf das Thema Fremdenfeindlichkeit stürzte sich Poetry Slammer Sulaiman Masomi.

In seinem Text „Aberglaube“ betitelte er Nazis mit dem Neologismus „Asilanten“.

Tommy Finke ist der musikalische Act des Abends

Für etwas Musik sorgte der Singer -Songwriter Tommy Finke.

Wegen seiner Tätigkeit als musikalische Leitung am Schauspielhaus Dortmund tritt er zurzeit sehr selten auf, machte aber für die Benefiz-Show eine Ausnahme.

Tommy Finke
Tommy Finke

„Vielen Dank, dass ihr alle so zahlreich hier seid. Es ist wichtig, dass so viele Menschen die Initiative ergreifen und helfen“, so Finke.

Abschließend berichtete Poetry Slammer und Autor Marc-Uwe Kling von dem Alltag mit einem Känguru als Mitbewohner.

Zum Ende der Show holte Sebastian 23 alle Künstler des Abends noch einmal auf die Bühne und bedankte sich bei allen Beteiligten für ihr Engagement.

„Wir werden heute Abend die 5000 Euro anstreben, und wenn der Betrag nicht aufkommt, dann werde ich höchstpersönlich dafür sorgen“.

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