„Pocketpark“ statt Schandfleck auf städtischem Grund: Aufwertung des ehemaligen Schrottplatzes an der Bornstraße

So soll das Gelände hergerichtet werden. Die Arbeiten haben bereits begonnen.
So soll das Gelände hergerichtet werden. Die Arbeiten haben bereits begonnen.

Das Projekt „nordwärts“ hat gemeinsam mit dem städtischen Tiefbauamt (Abteilung Stadtgrün) und der Interessengemeinschaft Bornviertel das Projekt „Pocketpark an der Bornstraße“ entwickelt. Damit wird der seit Jahren als Schandfleck beklagte Zustand des verwahrlosten Schrottplatzes endgültig abgestellt. Nachdem die Stadt Dortmund festgestellt hatte, dass sie selbst im Besitz der Fläche war, kam Bewegung in das Vorhaben.

Industriebrache soll temporär als Bienen- und Insektenweide genutzt werden

Verlassene Schrottplätze wie dieser geben der Bornstraße ein wenig attraktives Erscheinungsbild.
Die Fläche des verlassenen Schrottplatzes auf städtischem Grund wird neu hergerichtet.

Die Interessengemeinschaft Bornviertel wurde 2016 unter Initiative einiger ortsansässiger Unternehmerinnen und Unternehmer sowie der Koordinierungsstelle „nordwärts“ gegründet und verfolgt das Ziel, das Gebiet rund um die Bornstraße zu stärken und weiterzuentwickeln.

Ein Pocketpark („Taschenpark“) ist eine kleine gärtnerisch gestaltete Fläche, die zuvor ungenutzt war. So soll an der Bornstraße gegenüber der WAM-Medienakademie eine ehemalige Industriebrache sinnstiftend und gewinnbringend temporär als Bienen- und Insektenweide genutzt werden. Die Kosten für die Herrichtung belaufen sich auf 15.000 Euro. Die Fläche soll drei Jahre genutzt werden, bevor sie vermarktet wird. Es gibt bereits mehrere Interessenten – darunter auch den benachbarten Junkyard.

„Zusammen decken wir den Tisch und schaffen ein reichhaltiges Buffet für Bienen und Insekten mitten in der Stadt“, sagt Michaela Bonan, Leiterin der Koordinierungsstelle „nordwärts“. Die Umgestaltung schafft Aufenthaltsqualität, stärkt die Biodiversität und wirkt dem Insektensterben entgegen. Zudem wird durch das Projekt die Magistrale Bornstraße aufgewertet.

Realisierung des Pocketparks als Beschäftigung- und Qualifizierungsangebot

Bus wird am Junkyard über die Mauer gehoben
Der Bus wurde vom Schrottplatz in den Junkyard nebenan gehoben und neu genutzt.

Der Pocketpark soll das bereits bestehende Projekt „Parks machen Schule“ ergänzen, um Kindern und Jugendlichen das Thema Umweltbildung näher zu bringen und zu erklären.

Der Pocketpark dient den Anwohnerinnen und Anwohnern als Verweilort und Nachbarschaftstreff und stärkt damit den Zusammenhalt der Anlieger. Aber auch die dort ansässigen Unternehmen sind sich einig, dass schönes und gepflegtes Grün geschäftsfördernd ist.

Realisiert wird das durch Bürgerbeteiligung entwickelte „nordwärts“-Projekt durch die Unterstützung des städtischen Tiefbauamtes  und der Firma Grünbau GmbH. Mit ersten Arbeiten wurde schon begonnen. Die Grünbau GmbH bietet Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote für Arbeitslose, was den Pocketpark auch zu einem sozial integrativen Projekt macht.

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Reaktionen

  1. Cornelia Wimmer

    Kreise lassen sich bekanntlich leicht in Quadrate verwandeln. – Eine kleine verwahrloste Fläche wird für überschaubare 15.000 Euro gärtnerisch bearbeitet. Heraus kommt ein Ort, der alles hat und kann, was in der Nordstadt fehlt: Nahrungsangebot für Bienen und Hummeln, außerschulischer Lernort, Verweilplatz für den lärmgestressten Bornstraßen-Flaneur, Nachbarschaftstreff. – Wo? Bornstraße, der ehemalige Schrottplatz gegenüber der Medienakademie. Dauerhaft? Nee. 3 Jahre, dann ist Schluss. Dann müssen sich die Bienen und Hummeln anderswo ihr Futter suchen. Verweilplatz? Eh zu laut. Nachbarschaftstreff? Entwarnung, kein Wohngebiet.
    Nix gegen Taschen-, sorry: Pocketparks. Das mag ein charmantes neues Format für verdichtete Innenstädte sein. Nur in die Tasche lügen sollte man sich und uns denn doch nicht. 3 Jahre lang ein paar Blümchen mehr und dann Sense. Der Nordstadt ist damit nun wirklich nicht gedient.

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