Nach fünf Jahren Pause: Gesundheitstag der Dortmunder Mitternachtsmission auf dem Nordmarkt

Bieten einen Gesundheitstag am 20. Mai auf dem Nordmarkt an: Silvia Vorhauer, Andrea Hitzke und Hanna Biskoping (v.l.) von der Mitternachtsmission. (Foto: Joachim vom Brocke)
Bieten einen Gesundheitstag auf dem Nordmarkt an: Silvia Vorhauer, Andrea Hitzke und Hanna Biskoping. (Foto: J. vom Brocke)

Von Joachim vom Brocke

Über 100 Frauen sind in den Straßen rund um den Nordmarkt auf der Suche nach Freiern, davon 70 – überwiegend deutscher Nationalität – mit zum Teil schweren Drogenproblemen. Die physischen und psychischen Auswirkungen vor allem bei den Drogenabhängigen sind enorm. Alle zusammen leben ständig leben mit der Angst, von Polizei oder Ordnungsamt erwischt und bestraft zu werden.

Viele Prostituierten sind nicht krankenversichert

Hanna Biskoping ist Sozialarbeiterin bei der Dortmunder Mitternachtsmission. Zweimal täglich ist sie in der Nordstadt unterwegs, hält Kontakt zu den Prostituierten, versucht Hilfe anzubieten. „Ein Vertrauensverhältnis“, sagt Hanna Biskoping, „ohne würde es nicht klappen“.

Durch die Schließung des Straßenstrichs an der Ravensberger Straße vor zwei Jahren hat sich die Situation „etwas entspannt“, weiß Andrea Hitzke, Leiterin der Dortmunder Mitternachtsmission: „Doch nach wie vor benötigen die Prostituierten Hilfe und Unterstützung. Sehr viele sind drogenabhängig und nicht krankenversichert.

Mitarbeiterinnen der Mitternachtsmission begleiten sie auf dem Weg zum Gesundheitsamt oder zu Ärzten bzw. ins Krankenhaus. Geben ihnen Essen, Getränke, Hygienemittel, so zum Beispiel Zahnbürsten und Zahncreme.

Silvia Vorhauer, ebenfalls Sozialarbeiterin, kümmert sich um die eher im Stadtgebiet verstreuten Clubs. Elf sind es insgesamt. Oder um die Wohnungen und Zimmer, in denen die Prostituierten zum Teil ihrem Gewerbe nachgehen. „Hier ist die Fluktuation unter den Frauen besonders hoch“, weiß Vorhauer.

Hilfsangebote rund um gesundheitliche Themen

Mit einem Gesundheitstag am Mittwoch, 20. Mai, von 11 bis 17 Uhr möchte die Mitternachtsmission das umfangreiche Hilfsangebot rund um gesundheitliche Themen gemeinsam mit Kooperationspartnern in der Nordstadt noch besser bekannt machen. Andrea Hitzke: „Den gab es 2010 schon einmal mit viel Erfolg“.

Schirmherrin ist Andrea Auras-Reiffen, stellvertretende Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund-Lünen. Das Themenspektrum ist breit: Gesundheit, Schwangerschaft, Kinder, Familie, Migration.

Viele Partner sind mit einem Infostand vertreten

Mit dabei sind der Sozialdienst katholischer Frauen aus Hörde, die Aidshilfe, die Dortmunder Tafel, DEW21, der Kinderschutzbund, die AWo, das Jugendamt der Stadt, In Via (katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit), SKM, die katholischen sozialen Dienste, das Diakonische Werk, die Verbraucherzentrale, die schwulen Beratungsstellen Neonlicht und pudelwohl, der Nordmarkt-Kiosk, die Stadtteilmütter, die Integrationsberatung Passgenau, der Nordstadt-Kindergarten Schiffskoje.

Mehr Informationen:

www.mitternachtsmission.de

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