Luftverpestung und illegal fahrende Lkws: Brackeler Straße hat immer noch mit einigen Problemen zu kämpfen

Oft stauen sich Lkws an der Kreuzung zur Brackeler Straße: bislang scheint „kein Kraut“ dagegen gewachsen.
Oft stauen sich Lkws an der Kreuzung zur Brackeler Straße: bislang scheint „kein Kraut“ dagegen gewachsen. Fotos: Archiv

Massiv hohe Feinstaub-Werte haben die Brackeler Straße zu einer Umweltzone gemacht. Deshalb fahren unerlaubt Lkws durch das nördlich liegende Wohngebiet und kümmern sich scheinbar nicht darum, dass dies eine Anliegerzone ist. Mittlerweile ist das Thema auch in der Bezirksvertretung (BV) Innenstadt-Nord angekommen und wird zum zweiten Mal diskutiert – wenn auch eher kurz.

Ist das „Anlieger frei“ Schild wirklich das Hauptproblem auf der Brackeler Straße?

André Groß, Leiter des neuen Wohnheims der Arbeiter-Wohlfahrt (AWo)) für Behinderte an der Hirtenstraße 24 in Dortmund
André Groß, Leiter des neuen Wohnheims der AWO für Behinderte an der Hirtenstraße 24 in Dortmund

Franz Swaton vom Tiefbauamt der Stadt machte in der letzten Sitzung der BV Innenstadt-Nord besonders das „Anlieger frei“ Schild als Problem aus. „Das macht es der Polizei schwer, das Fahrverbot dort zu kontrollieren.“ Durch eine Demontage des Schildes könne eine bessere polizeiliche Kontrolle gewährleistet werden.

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Momentan steht das Schild im Bereich der Brackeler Straße östlich der Einmündung Lünener Straße. Durch den Wegfall des Zusatzschildes werden der Polizei die Kontrollen des fließenden Verkehrs erleichtert. Eine Steigerung der Schleichverkehre ist nicht zu erwarten, da das grundsätzliche Verbot für Fahrzeuge über 2,8 t ja bestehen bliebe.

André Groß, Leiter des AWO-Wohnheims an der Hirtenstraße und Initiator der Diskussion in der Bezirksvertretung, hat die Straße und die nicht rechtens fahrenden Lkws im Blick. Für ihn ist die momentane Situation nicht nachvollziehbar. „Ich kann mir nicht erklären, dass man länger über Taubenfutterstellen in der Verhandlung diskutiert als über dieses gravierende Problem“, so Groß.

Es würde einfach so in Kauf genommen, dass Menschen zu Schaden kommen, nur um Messwerte einzuhalten. „Und das ist einfach unmöglich!“ Durch die Entfernung des Schildes würde sich die Lage nur noch verschlimmern. Aber auch der Schleichverkehr stellt ein großes Problem für André Groß dar. „Es wäre besser, den Verkehr auf der Brackeler Straße fahren zu lassen, die ist dafür eher ausgelegt als das Wohngebiet.“

Feinstaub ist ein großes Problem in der Brackeler Straße – trotz Blitzer und Lkw-Fahrverbot

Genau wie André Groß sieht auch Swaton in dem Schleichverkehr ein großes Problem. „Nicht der Schwerlastverkehr ist das Problem sondern durchfahrende Fahrzeuge, die da nicht hingehören.“ Die Borsigstraße sei durchaus in der Lage, den ein oder anderen Laster mehr aufzunehmen.

Nichts geht mehr: Zahlreiche Laster nutzen die Tempo 30-Zone als Umfahrung des Borsigplatzes mit seinem Umweltblitzer.
Nichts geht mehr: Zahlreiche Laster nutzen die Tempo 30-Zone als Umfahrung des Borsigplatzes mit seinem Umweltblitzer.

Grund für das Fahrverbot war die zu hohe Feinstaubbelastung. Die Werte in der Brackeler Straße gehörten zu den höchsten in Westfalen. Um Gesundheitsschäden bei den Einwohnern vorzubeugen, wurde das Fahrverbot für Lkws initiiert. Zusätzlich bekam die Brackeler Straße auch noch ein „Anlieger frei“ Schild und einen Blitzer an der Zufahrt zum Borsigplatz.

Dieser Laser-Blitzer registriert nicht nur Temposünder, sondern auch auf alle Fahrzeuge, die über 2,8 Tonnen schwer sind und trotz des Fahrverbots durch die Straße fahren. Und genau dieses Verbot wird oft ignoriert, zum Leidwesen der EinwohnerInnen.

Zusätzlich zur Gefahr für die Einwohner stört der extreme Lärm, und auch der ausgestoßene Feinstaub gefährdet weiterhin die Gesundheit. Außerdem stellen die riskanten Wendemanöver der Laster eine große Gefahr dar, durch die Menschen und parkende Autos gefährdet seien. Somit wird das Thema Schwerlastverkehr bestimmt nicht zum letzten Mal in der Bezirksvertretung diskutiert werden.

 

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