Lassen Sie sich inspirieren: Kreative Stadt-Azubis präsentieren mitten in der City das „Gartenparadies Reinoldikirchplatz“

Bei der Eröffnung des „Gartenparadies Reinoldikirche“ bedankten sich Vertreter*innen der Kirche und der Stadt bei den Auszubildenden für ihre Arbeit. Fotos (3): Roland Gorecki

Von Thea Ressemann

Die Auszubildenden des Grünflächenamtes kennen die Grünflächen der Dortmunder Innenstadt wie ihre Westentasche. Bei ihrem neusten Projekt haben sie nun auf der Südseite der Reinoldikirche eine weitere Grünanlage hinzugefügt: Das „Gartenparadies Reinoldikirchplatz“. Bis Anfang September lädt der Pop-Up-Garten zum Verweilen ein. Dabei können sich die Dortmunder*innen zum Selber-Gärtnern inspirieren lassen.

Viele verschiedene Garten-Typen sind auf dem Reinoldikirchplatz aufgebaut

Von Schottergarten bis Bachlauf – die gärtnerische Vielfalt wird dargestellt.

Das Besondere am Projekt ist die gezeigte Vielfalt. Auf mehreren Hundert Quadratmetern kann man über einen Rundweg die Themengärten „Schottergärten“, „New German Style“, „Duft- und Rosengärten“, „Schattengärten“ und „Urban Gardening“ erleben.

„Schön für mich als Auszubildender ist, dass wir hier auf kleinstem Raum das ganze Spektrum, das wir im Gartenbau haben, abbilden. Wir konnten alles machen. Das ist sonst nicht der Normalfall auf einer Bausstelle“, erklärt der gewählte „Klassensprecher“ der Azubis, Lennart Bürrig, begeistert. Für ihn ist das „Gartenparadies Reinoldikirche“ das erste große Projekt in seiner Ausbildung.

Obwohl die einzelnen Gärten so unterschiedlich sind, ergeben sie ein hübsches Gesamtbild. Einzig der Schottergarten sticht heraus. Der Ausbildungsleiter Sebastian Porzybot bekräftigt, dass dieser Teil des Gartens der „Abschreckung“ diene. Die Anlage wirbt für grünere Gärten.

Die bepflanzten Gärten zeigen, dass egal, wie die Startvoraussetzungen sind, ein schöner Garten oder Balkon allen Bürger*innen gelingen können. „Den Schattengarten würde ich mir zuhause hinstellen, auch wenn ich zuhause keinen Schatten habe“, antwortet der Ausbildungsleiter amüsiert auf die Frage, welchen der Gärten er mit nach Hause nehmen würde. Das zeigt: Sogar wer mit viel Schatten im Garten zu kämpfen hat, muss nicht verzweifeln. Man muss nur einen Ausflug zum Reinoldikirchenplatz machen.

Auszubildende des Grünflächenamtes planten und gestalteten das Gartenparadies selbst

Auf dem Reinoldikirchplatz haben die Auszubildenden des Grünflächenamtes eine grüne Oase geschaffen. Foto: Thea Ressemann

Nach zweieinhalb Wochen Pflanzen, Pflastern und Installieren haben die 14 Auszubildenden es geschafft: Das „Gartenparadies Reinoldikirchplatz“ blüht und ist bereit für Besucher*innen. Lennart Bürrig berichtet über die Bauphase:

„Pläne machen ist das eine, das vor Ort Ausführen läuft dann aber doch anders als erhofft“. Das Wichtigste bei der Umsetzung der Pläne war schnell „umzudenken und umzubauen“.

Das größte Problem war der Platz. Da das Projekt vor Ort in der Fußgängerzone aufgebaut wurde, musste auf die Passant*innen Rücksicht genommen werden. Die großen Gerätschaften konnten nicht genutzt werden. Viel Handarbeit war die einzige Lösung.

Und dabei war die Zeit sowieso schon knapp bemessen. Besonders der künstlich angelegte Bachlauf nahm viel Zeit in Anspruch. Viel Vorsicht war beim Verlegen der Steine auf die Teichfolie geboten.

Problematisch waren auch die ortsbedingten Eigenheiten der zu bepflanzenden Fläche. Der Garten wurde auf dem gepflasterten Kirchplatz aufgebaut. Dafür wurde ein Holzrahmen mit Filz unterspannt. Die auf der Fläche stehenden Bäume mussten auch integriert werden. Für eine Neuauflage des Projekts wünschen sich nicht nur die Azubis, sondern auch ihr Leiter mehr Platz. „Einfach eine weiterentwickelte Version von diesem Projekt“, lacht Azubi Bürrig. Der Ausbildungsleiter Porzybot hat auch schon ein Wunsch-Element: Ein kleiner Schwimmteich mit einer Filterzone bestehend aus Pflanzen.

Pocket-Parks als die zukunftsweisenden Grünflächen im urbanen Raum

Die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von Gärten sind im Gartenparadies dargestellt.

Eine Neuauflage wird es geben, wenn das Grünflächenamt und seine Auszubildenden viel positives Feedback bekommen: „Wir haben Ideen, die werden wir auch durchziehen, aber erst einmal müssen uns die Bürger*innen das Signal dafür geben“, versichert Porzybot. Dafür kann sich an gruenflaechenamt@dortmund.de gewendet werden.

Auf lange Sicht sollen solche Gärten bei positivem Feedback der Bevölkerung in der ganzen Innenstadt entstehen und für ein besseres Stadtklima und eine einladende Atmosphäre sorgen. Umweltschutz und das Grüner-Werden von Großstädten sind wichtige Themen der Zeit. Das Projekt der Auszubildenden des Grünflächenamts ist also zukunftsweisend.

Pocket-Parks wie der nun Entstandene tragen zu mehr Grün in dichtbesiedelten Gebieten bei. Ihre Funktionsmöglichkeiten können dabei sehr variieren. Manche sind als Spielraum gedacht, andere als Gartenersatz. Es gibt aber auch Pocket-Parks, die zur Lebensmittelerzeugung genutzt werden können. Die Gestalter*innen der Mini-Gärten können also ihre Kreativität voll ausleben. Dadurch wird auch das urbane Umfeld einladender gestaltet.

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Reaktionen

  1. Eine Sommer-Andachtsoase in der Offenen Kirche am Westenhellweg – Kirche mal anders: ‚Wiesengrün‘ in St. Petri (PM)

    Kirche mal anders: ‚Wiesengrün‘ in St. Petri in Dortmund
    Eine Sommer-Andachtsoase in der Offenen Kirche am Westenhellweg

    Die Stadtkirche St. Petri präsentiert sich im Sommer auf ungewöhnliche Weise. Sie verwandelt ihren Kirchenraum in eine grüne Andachts- und Wohlfühl-Oase. Offene Kirche ‚Wiesengrün‘ ist der Name der Aktion. Sie wird eröffnet am Mittwoch, 21. Juli um 17 Uhr und lädt bis weit in den August hinein zum Besuch ein.
    Wer die grüne Wiese in der Kirche genießen möchte, kann das zu den üblichen Öffnungszeiten tun, dienstags bis freitags von 11 – 17 Uhr, samstags von 10-16 Uhr und sonntags zu den Gottesdienstzeiten.

    Neben den Andachten unter dem Motto ‚Wiesen und Worte‘, die jeweils am Mittwoch um 17 Uhr stattfinden, wartet ‚Wiesengrün‘ mit einem Programm für die jeweilige Woche auf. Dazu gehört beispielsweise das Angebot von christlichen Körperübungen auf dem Rasen, eine Spirituelle Candybar, in der man neben Süßem auch einen Segensspruch zur Stärkung finden kann, und ein kleiner, interaktiver Pilgerweg, der in der Kirche zu spannenden Stationen führt.

    Immer donnerstags ist Familienzeit. Von 15-17 Uhr sind dann besonders Familien zum kleinen Picknick in der Kirche eingeladen, bei dem sie in aller Ruhe die Zeit miteinander genießen können. Der Donnerstagabend bietet ein zusätzliches Highlight. Dann kann man bei ‚Wiesengrün‘ Klang und Raum genießen: St. Petri lädt dann zu verschiedenen Singer-Songwriter-Konzerten ein. Der Eintritt ist wie zu allen Zeiten kostenfrei.

    Am Freitagabend schließlich bieten Stadtkirchenpfarrerin Christel Schürmann und ihr Team anregende Seminarabende für Neugierige und Interessierte auf dem Wiesengrün. Unter dem Titel ‚Sinn und Glauben‘ ist an drei Terminen jeweils freitags von 18 – 19.30 Uhr Gelegenheit, sich über eigene Erfahrungen und Gedanken auszutauschen.

    Alle Infos ab Eröffnung am 21. Juli sind im Detail zu finden auf http://www.stpetrido.de.

  2. Das „Gartenparadies Reinoldikirchplatz“ verabschiedet sich für dieses Jahr mit Musik – Minikonzert im Pop-Up-Grün (PM)

    Eigentlich war die grüne Oase zu Füßen der Reinoldikirche nur für den Zeitraum Ende Mai bis Anfang September vorgesehen. Weil die Resonanz so groß war und der kleine Garten so gut ankam, ging das Projekt dann in die Verlängerung. Doch jetzt heißt es Abschied nehmen vom ersten Pop-Up-Grün-Projekt in der City.

    Der Abbau ist für Mittwoch, den 29. September 2021 terminiert. Am selben Tag wird es aber kurz vorher noch ein Abschlusskonzert geben. Eine fünfköpfige Band aus Musikschüler*innen und Lehrenden der gegenüberliegenden Musikschule (MUSIKBOX) laden ein zu einem Streifzug durch den Pop-, Rock- und Jazzbereich. Passenderweise ist das Minikonzert unter das Motto „Here comes the sun“, einem Songtitel der Beatles, gestellt worden. Das Konzert startet um 13 Uhr und dauert circa eine Stunde.

    Ein letztes Mal stehen an diesem Tag – parallel zum Konzert – auch Mitarbeiter*innen des Grünflächenamtes am Garten bereit, um interessierten Bürger*innen Tipps und Ideen für ihre privaten Garten- und Balkonparadiese an die Hand zu geben.

    Da das Interesse an der temporären Gartenanlage nach wie vor ungebrochen hoch ist, ist der Hinweis angebracht, sich zu beeilen, wenn man noch einmal eine kleine Runde durch die Anlage drehen möchte.

    Direkt nach Konzertende startet der Abbau der Gartenoase. Dafür sind mehrere Tage vorgesehen. Die Auszubildenenden des Grünflächenamtes werden auch diese Aufgabe wieder übernehmen, sie waren bereits mit der Planung und dem Aufbau des Gartens betraut.

    Ein großer Teil der Pflanzen, die nicht einjährig sind, werden vorsichtig entnommen und umgehend in verschiedenen Grünanlagen in Dortmund wieder eingepflanzt. Stauden, Gehölze und auch die kleinen Bäume bekommen im Fredenbaumpark ihr endgültiges Zuhause. „Im Grünflächenamt wird der Nachhaltigkeitsgedanke mit besonderer Intensität verfolgt und umgesetzt“, betont Ulrich Finger, der Leiter des Grünflächenamtes.

    Baumaterialien wie Holzeinfassungen, Hochbeete, Platten und Pflaster werden auf dem städtischen Betriebshof zwischengelagert.

    Es gibt bereits erste Ideen wie das Gartenparadies im nächsten Jahr aussehen könnte, dann noch größer und schöner – aber natürlich nur, wenn Stadtgesellschaft und Politik sich dies wieder wünschen.

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