Kulturformat „Wir haben Bock“ feiert seine fünfte Ausgabe ganz nach dem Motto: „Einfach machen“

Björn Goegge und Özge Cakirbey moderierten die Veranstaltung „Wir haben Bock“.
Björn Goegge und Özge Cakirbey moderierten die Veranstaltung „Wir haben Bock“.

Von Leonie Krzistetzko

„Wir freuen uns sehr, dass ihr alle gekommen seid,  um richtig geile Kunst auf der Bühne zu sehen“, sagte Björn Goegge. Er ist ein Poetry Slammer und moderierte  zusammen mit der Organisatorin des Abends, Özge Cakirbey, die Veranstaltung „Wir haben Bock“.

Veranstaltung vereint Kunst und soziales Engagement

Radio Bart
Radio Bart – Fotos: Leonie Krzistetzko

Schauplatz des Formats war der Partykeller des Dietrich-Keuning-Hauses in der Dortmunder Nordstadt. „Wir haben Bock“ ist eine Benefiz-Veranstaltung.

„Die Erlöse des heutigen Abends werden der Dortmunder Mitternachtsmission gespendet“, warf Özge Cakirbey ein. So ließe sich Kunst und soziales Engagement vereinen.

Vor allem die Abteilung der Mitternachtsmission, die sich mit Kinder- und Jugendprostitution beschäftige sei alleine auf Spenden angewiesen. Hier wurden im lezten Jahr 65 Kinder- und Jugendprostituierte beraten und einigen zum Ausstieg verholfen.

Zudem verwies die Organisatorin auf ein neues Projekt mit Flüchtlingen am Dortmunder Leibniz-Gymnasium, für das man sich bei „Wir haben Bock“ eintragen konnte. Cakirbey wird hierbei auch die Organisation übernehmen.

„Wir haben Bock“ präsentiert Slam und Musik

Nach der kurzen Vorstellung des Konzepts des Abends ging es auch schon ziemlich schnell mit dem Programm los. Hierbei wechselten sich Poetry-Slam und Musik stets ab.

 Björn Rosenbaum
Björn Rosenbaum

Jeder Künstler hatte insgesamt 10 Minuten auf der Bühne, um das Publikum zu unterhalten.

Opener des Abends war der Dortmunder Slammer Björn Rosenbaum. Er widmete sich mit seinem Text der Gesellschaft.

Hiernach trat das Duo „Wenn einer lügt, dann wir auf“ und spielte dem Publikum drei Lieder vor, von denen eines ein Coversong war. Sie selber bezeichneten sich selber nicht als Band und wollen auch „bitte nicht ernstgenommen werden“.

Mit „Der Fisch, der schwimmen scheiße fand“ präsentierte Slammer Sim Panse einen Text, der, nicht zuletzt, das menschliche eingreifen in die Natur kritisierte.

Die Band Gerry and the Peacemakers, die sich selbst als “ unglaublich gut aussehende Boygroup” bezeichneten, stellten dem Publikum zwei ihrer Lieder vor.

Poetry-Slammerin fragt nach der Menschlichkeit

Slammerin Theresa Sperling
Slammerin Theresa Sperling

Der letzte Act vor der Pause war Poetry Slammerin Fatima Talalini, die das Publikum mit ihrer Geschichte fragte, wo die Menschlichkeit geblieben sei.

Ihr Text war von der Flüchtlingsthematik der letzten Wochen geprägt und äußerte sich als gelungene Gesellschaftskritik.

In der 15 Minütigen Pause konnten die Gäste sich für spenden am vielfältigen Buffet bedienen, bei dem von Couscous über Kuchen für jeden Geschmack etwas dabei war. Getränke gab es für kleine Preise an der Bar des Partykellers zu kaufen.

Rapper Schlakks fordert das Publikum zum Mitmachen auf

Schlakks
Schlakks

Die zweite Häfte von „Wir Haben Bock“ eröffnetete der Rapper Schlakks. Er forderte das Publikum zum Aufstehen und Mitsingen auf.

Die Stimmung zu diesem Zeitpunkt war ausgelassen genug, dass das ganze Publikum mitmachte.

Neben seinem Eröffnungslied „Immer noch Bock“, das vom Titel her sehr gut die Atmosphäre des gesamten Abends beschrieb, präsentierte er noch zwei andere Lieder.

Entertainment jeglicher Facetten: Slammer berichten von Selbstzweifel und Darth Vader

Sebastian23
Sebastian23

Für eine Überraschung sorgte Poetry Slammer Sebastian 23.  Statt Poesie trat er mit ironischer Musik auf. So handelte sein Song „Küss mich“, den er selbst als seinen größten und einzigen Hit bezeichnete von Darth Vader.

Eine weitere schöne Botschaft überbrachte Slam Poetin Theresa Sperling  mit ihrem Text. Sie kritisierte die Oberflächlichkeit der Menschheit, die oftmals zu großen Selbstzweifeln führe.

Denn Abschluss der Veranstaltungen machten die Slammer und Musiker Radio Bart.

Die Atmosphäre des Abends war insgesamt ungezwungen und entspannt. Durch die Vielfalt des Programms wurde jeder Besucher gut unterhalten.

„Wir danken neben euch allen vor allem der DEW21 Kultur und dem Dietrich Keuning Haus, die unsere Veranstaltung regelmäßig unterstützen und präsentieren“ sagten die beiden Moderatoren zum Abschluss.

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Reaktionen

  1. Sabine Behrendt

    „Kinder- und Jugendprostitution“ halte ich für einen sehr falschen Ausdruck. Es geht hier um Nötigung, Ausbeutung, Zwangsarbeit womöglich, Missbrauch, Vergewaltigung…aber nicht um Prostitution. Diese geschieht freiwillig, einvernehmlich und v.a. als Erwachsener. Alles andere ist Gewalt!

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