Schauspiel-Intendantin Julia Wissert inszeniert bitterböse Satire

„Kinderkriegen 4.0“ feiert am Samstag Premiere am Schauspiel Dortmund

Probenfoto von „Kinderkriegen 4.0“ mit Nika Mišković, Christopher Heisler und Adi Hrustemović. Foto: Florian Dürkopp

Als nächste Premiere am Schauspiel Dortmund inszeniert Intendantin Julia Wissert mit „Kinderkriegen 4.0“ von Kathrin Röggla, die gerade mit dem Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 2022 ausgezeichnet wurde, eine bitterböse Satire über ein Thema, dass alle betrifft. Das Stück wurde für Dortmund aktualisiert und feiert am kommenden Samstag, 19. März, um 19.30 Uhr im Schauspielhaus Premiere.

Satirische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Vorstellungen

Schauspielintendantin Julia Wissert. Archivfoto: Bettina Hupfeld

„Unsere Kinder sind unsere Zukunft!“ hören wir überall. Auch im Ruhe-Abteil des ICE, in dem Rögglas Theaterstück seinen Anlauf nimmt. Doch lieber wäre es den Reisenden schon, wenn diese Zukunftsträger:innen nicht hier, sondern im Kinderabteil reisen würden.

In einer Zeit, in der Selbstverwirklichung ganz oben auf der To-Do-Liste steht und das Versprechen, dass alles möglich ist, allgegenwärtig ist, sind Kinderplanung, Geburt und Erziehung zu einem stetig wachsenden Markt der Hoffnungen und Ängste geworden.

Die nächste Generation bleibt in „Kinderkriegen 4.0“ unsichtbar, stattdessen schubsen sich der „Spätberufene“, die „Oma“, die „Alte Mutter“, die „Rabenmutter“, der „Bundestagsabgeordnete“, der „Engagierte“ und die „Kinderlose“ in den Ring der Verurteilung. Alle wissen es besser, niemand kann es richtig machen.

Premierenkarten gibt es zum Preis von 12 bis 33 Euro – weitere Vorstellungstermine sind geplant

Um alle Fragen rund um Tickets und Abos kümmert sich das neue Kundencenter des Theaters. Foto: Alex Vökkel
Karten können online, telefonisch oder im Kundencenter am Platz der Alten Synagoge erworben werden. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

„Kinderkriegen 4.0“ verarbeitet auf satirische Art und Weise, den gesellschaftlichen Druck, der auf allen Menschen – insbesondere Frauen – lastet, sich zum Thema Kinderkriegen und Kinderhaben zu verhalten und die Bilder der Gesellschaft zu erfüllen.

Für Julia Wissert ist es nach „Der Platz“ die zweite Inszenierung in dieser Spielzeit in Dortmund. Die Bühne hat Moïra Gilliéron entworfen, die Kostüme Nicola Gördes. Für die Musik ist Yotam Schlezinger verantwortlich, für Video Daniela Sülwold, Hannah Saar ist Dramaturgin der Produktion.

Auf der Bühne stehen Bettina Engelhardt, Ekkehard Freye, Nika Mišković, Adi Hrustemović, Linda Elsner, Christopher Heisler und als Gast Martina Eitner-Acheampong. In der digitalen Welt spielen zudem Marlena Keil sowie der Dortmund Sprechchor.

Karten gibt es von 12 bis 33 Euro (Premiere) sowie für 9 bis 23 Euro für die weiteren Termine am 26. März (19.30 Uhr), 27. März (18 Uhr), 2. April (19.30 Uhr) und 10. April (18 Uhr) an der Tageskasse im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter www.theaterdo.de und 0231/50-27222. Die Produktion wird gefördert von der Sparkasse Dortmund.

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