In Dortmund gibt es im September 760 Arbeitslose weniger – Die Arbeitslosenquote liegt bei aktuell 11,6 Prozent

Arbeitslosenzahlen September 2016 DortmundDer positive Trend aus dem Vormonat hat sich im September nicht nur bestätigt, sondern weiter verstärkt. „Wir haben rund 760 Arbeitslose weniger als im August. Zudem konnten deutlich mehr Menschen eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt aufnehmen“, freut sich Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund,über die aktuellen Arbeitsmarktzahlen.

Arbeitskräftenachfrage mit 7.000 offenen Stellen weiter auf hohem Niveau

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich mit gut 7.000 offenen Stellen weiter auf hohem Niveau. „Doch braucht es mittlerweile länger, den geeigneten Kandidaten oder die geeignete Kandidatin zu finden. Bei spürbarem Fachkräftebedarf passen Stellenanforderung und Bewerber oft auf den ersten Blick nicht zusammen“, so Neese.

Daher setzt die Agentur für Arbeit auf ein breites Angebot an Qualifizierungen für arbeitslose Menschen. „Gleichzeitig besprechen wir mit den Arbeitgebern ihre Anforderungen und bieten individuelle Förderung und Unterstützung an, damit auch die Einarbeitung von nicht optimal vorqualifizierten Bewerbern gelingt. So passt es am Ende für beide Seiten, wenn auch beide Seiten flexibel und kompromissbereit sind“, so die Agentur-Chefin.

Von der aktuellen Arbeitsmarktentwicklung profitierten vor allem die Frischausgebildeten. Sie kommen gut im Markt unter und finden Anschlussverträge. Dennoch ist die Jugendarbeitslosigkeit in Dortmund immer noch zu hoch. „3.441 junge Menschen brauchen weiterhin unsere volle Unterstützung und Engagement auf ihrem Weg in Ausbildung und Arbeit“, so Neese weiter.

Die Arbeitslosenquote ist im Vorjahresvergleich deutlich gesunken

Astrid Neese ist Chefin der Arbeitsagentur Dortmund
Astrid Neese ist Chefin der Arbeitsagentur Dortmund.

Der positive Trend aus dem Vormonat hat sich im Herbstmonat September weiter verfestigt. Die Arbeitslosigkeit in Dortmund ist deutlich gesunken. Im September waren 35.353 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon waren 6.537 Personen bei der Arbeitsagentur und 28.816 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet.

Damit hat die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 758 Personen oder 2,1 Prozentpunkte abgenommen. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit deutlich um 1.521 Personen oder 4,1 Prozent niedriger. Vom Rückgang profitierten alle Personengruppen und insbesondere junge Menschen unter 25 Jahren. Bei ihnen ging die Arbeitslosigkeit um 300 Personen oder 8,0 Prozent auf 3.441 Personen zurück.

Auch die Langzeitarbeitslosigkeit in Dortmund ist weiter rückläufig – insbesondere im Vorjahresvergleich. 15.410 Personen werden derzeit als langzeitarbeitslos geführt. Das sind 58 Personen oder 0,4 Prozent weniger als im Vormonat, aber 1.534 oder 9,1 Prozent weniger langzeitarbeitslosen Menschen als im September 2015.

Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen ging im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 11,6 Prozent zurück. Im Vorjahr betrug die Quote 12,3 Prozent. Die spezifische Arbeitslosenquote für die Agentur lag bei 2,1 Prozent und für das Jobcenter bei 9,4 Prozent.

Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen sinkt – die bei Ausländern steigt

Rechtkreisübergreifend liegt die Jugendarbeitslosenquote bei aktuell 11,2 Prozent oder 3.441 jungen Menschen. Das ist ein deutlicher Rückgang um 300 Personen oder 8,0 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Ursache hierfür ist der Ausbildungsbeginn im September. Auch zeigt der Arbeitsmarkt aktuell eine gute Aufnahmefähigkeit für gut ausgebildete junge Fachkräfte. Im Vorjahresvergleich liegt die Jugendarbeitslosigkeit um 76 Personen oder 2,3 Prozent höher.

Aktuell sind 11.849 Ausländer bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter Dortmund arbeitslos gemeldet. Die Zahl hat im Vergleich zum Vormonat um 134 Personen leicht abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich ein deutlicher Anstieg um 2,4 Prozent oder 282 Personen.

10.434 ausländische Mitbürger werden durch das Jobcenter Dortmund und 1.415 Personen werden aktuell von der Agentur für Arbeit betreut. Der größte Anteil der Arbeitslosen mit ausländischen Pass entfällt auf Zugänge aus Asylzugangsländern. 3.608 Personen waren im August arbeitslos gemeldet.

Das ist ein Plus von 24,2 Prozent oder 874 Menschen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Überproportional ist hier vor allem die Arbeitslosigkeit von geflüchteten Menschen aus Syrien gestiegen. Innerhalb eines Jahres stieg ihre Zahl um 130 Prozent oder 798 Personen auf 1.411 Syrerinnen und Syrer. Bei den geflüchteten Menschen aus dem Irak stieg die Zahl innerhalb eines Jahres um 25,7 Prozent oder 69 Personen auf aktuell 338 Menschen.

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Reaktionen

  1. Linke & Piraten

    Linke & Piraten üben Kritik an neuen Arbeitsmarktzahlen:
    Quote ist tatsächlich viel höher


    Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN sieht die aktuellen Arbeitsmarktdaten in Dortmund kritisch. Die Zahl der Arbeitslosen in Dortmund und Lünen soll laut Arbeitsagentur im September im Vergleich zum Vormonat um 760 Personen gesunken sein. Somit gelten aktuell 35.353 Menschen offiziell als arbeitslos. Dies würde einer offiziellen Arbeitslosenquote von 11,6 Prozent entsprechen.

    Aus Sicht von Linken und Piraten ist die tatsächliche Arbeitslosigkeit aber wesentlich höher.

Die scheinbar positive Entwicklung lässt außer acht, dass folgende Personengruppen nicht zu den offiziellen Arbeitslosen gezählt werden:

    2.843 Menschen über 58 Jahre, die in den letzten 12 Monaten kein Jobangebot bekommen haben,
    668 krankgeschriebene, kurzfristig arbeitsunfähige Arbeitslose,
    2.045 Personen aus dem Bereich Aktivierung und Berufliche Eingliederung sowie
    6.809 Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, darunter fallen auch sogenannte 1-Euro-Jobs.

    „Somit werden insgesdamt 12.365 weitere Arbeitslose in Dortmund nicht zur offiziellen Statistik gezählt. Die tatsächlichen Arbeitslosenzahl liegt daher bei 47.718 Menschen, die Quote nicht bei 11,6 Prozent, sondern bei 15,65 Prozent“, erklärt der linke Ratsvertreter Carsten Klink, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN. 

163 Menschen, die Gründungszuschüsse erhalten oder sich in einer sonstig geförderten Selbständigkeit befinden und dort um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen, so Ratsmitglied Carsten Klink, der selber selbständiger Kaufmann ist, seien darüber hinaus bei der offiziellen Arbeitslosenzahl auch nicht berücksichtigt worden.

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