Herbst bringt positiven Schwung in den Arbeitsmarkt – Arbeitslosenquote in Dortmund sinkt auf 10,1 Prozent 

Im September 2018 ist die Arbeitslosenquote in Dortmund auf 10,1 Prozent gesunken.
Im September 2018 ist die Arbeitslosenquote in Dortmund auf 10,1 Prozent gesunken.

Der Arbeitsmarkt in Dortmund hat nach den Sommerferien wieder Fahrt aufgenommen. Im September 2018 ist die Arbeitslosenquote in Dortmund auf 10,1 Prozent gesunken. Arbeitsagentur und Jobcenter zählen rund 2.300 Arbeitslose weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der arbeitslosen AusländerInnen und die Jugendarbeitslosigkeit sind rückläufig. Ein Grund: Die Arbeitskräftenachfrage steigt spürbar an.

Die Arbeitslosenquote in Dortmund kratzt an der Zehn-Prozent-Marke

Der September brachte Dortmund die erwartete Belebung. Zum einen endete mit den Ferien auch die Übergangsarbeitslosigkeit vieler junger Menschen unter 25 Jahren. Zum anderen zog die Nachfrage nach Arbeitskräften wieder spürbar an. Unternehmen haben mit Neueinstellungen zum Teil bis nach dem Ende der Hauptferienzeit gewartet. Im September haben mehr Menschen eine Arbeit aufgenommen als sich arbeitslos gemeldet.

Martina Würker, Chefin der Agentur für Arbeit in Dortmund.
Martina Würker, Chefin der Agentur für Arbeit in Dortmund.

Von dieser positiven Entwicklung profitieren alle Personengruppen, auch arbeitslose AusländerInnen. Deren Zahl ist im vergangenen Monat um 2,3 Prozent zurückgegangen. Dies war aufgrund des Zuzugs vom Menschen mit Fluchthintergrund so nicht unbedingt zu erwarten“, kommentiert Martina Würker, Chefin der Arbeitsagentur Dortmund, die Situation auf dem Arbeitsmarkt.

„Gute Witterungsbedingungen und das anstehende Weihnachtsgeschäft werden auch in den nächsten Wochen dafür sorgen, dass viele Menschen einen neuen Job finden. Ich rechne damit, dass der positive Aufwind auch im Oktober anhält. Die Arbeitslosenquote kratzt an der Zehn-Prozent-Marke“, so Würker weiter.

Im September wurden 31.613 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 956 Personen oder 2,9 Prozent gesunken. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit deutlich um 2.292 Personen oder 6,8 Prozent niedriger. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sank um 0,3 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 11,0 Prozent.

 Gute wirtschaftliche Entwicklung und anhaltend hoher Bedarf an Arbeitskräften

Das Jobcenter Dortmund, das für die Betreuung der Arbeitslosen im Rechtskreis des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) zuständig ist, verzeichnet ebenfalls einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. In der Zuständigkeit des Jobcenters waren im August 611 Menschen weniger arbeitslos, als im Monat zuvor. Im Vergleich zum September des Vorjahres sind es 1.799 Arbeitslose weniger. Damit sind im September insgesamt 24.682 Personen arbeitslos gemeldet.

Frank Neukirchen-Füsers (Geschäftsführer Jobcenter Dortmund)
Frank Neukirchen-Füsers ist Geschäftsführer des Jobcenters in Dortmund.

Die Unterbeschäftigung fiel im aktuellen Berichtsmonat mit 44.164 Personen um 320 Personen oder 0,7 Prozent niedriger aus als im August. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist im September um 1,6 Prozentpunkte auf 71,6 Prozent gesunken (Vorjahr: 72,5 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Berichtsmonat September bei 13,6 Prozent (Vorjahr: 14,7 Prozent).

„Bei allen Personengruppen verzeichnet das Jobcenter im September einen moderaten Rückgang an Arbeitslosen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist um 227 auf 11.632 weiter gesunken. Im Vergleich zu September 2017 sind 1.246 Menschen weniger langzeitarbeitslos, was einen Rückgang um fast zehn Prozent ausmacht“, so der Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, Frank Neukirchen-Füsers.

Die gute wirtschaftliche Entwicklung und der anhaltend hohe Bedarf an Arbeitskräften – auch im Helfersektor – sind gute Voraussetzungen für den weiteren Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit am Dortmunder Arbeitsmarkt. „Aktuell bereiten wir die Umsetzung eines neuen Förderinstruments für besonders arbeitsmarktferne Menschen vor und hoffen, dass wir damit die Quote Langzeitarbeitsloser in Dortmund noch weiter senken können“, so Neukirchen-Füsers.

Jugendarbeitslosigkeit: 8,7 Prozent der DortmunderInnen unter 25 Jahren ist arbeitslos

Das Jugendberufshaus vereint Jugendamt, Jobcenter und Arbeitsagentur.
Das Jugendberufshaus vereint Jugendamt, Jobcenter und Arbeitsagentur. Fotos: Alex Völkel

Die Jugendarbeitslosenquote in Dortmund ist im Vergleich zum August um 0,7 Prozentpunkte auf 8,7 Prozent gesunken. Im September waren damit 2.789 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das ist ein Rückgang um 211 Personen oder sieben Prozent gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl um 12,8 Prozent oder 409 Personen zurück.

Im September waren 2.511 Personen im Kontext von Fluchtmigration arbeitslos gemeldet, davon 1.799 Männer und 712 Frauen. Dies entspricht einem Rückgang um gut fünf Prozent. Personen aus Syrien bilden hier mit 1512 Meldungen die größte Gruppe. Es folgen 245 Personen aus dem Irak, 102 Personen aus der Islamischen Republik Iran und 100 Personen aus Afghanistan.

Geflüchtete Menschen stehen dem Arbeitsmarkt häufig aufgrund von notwendiger Förderung nicht unmittelbar zur Verfügung. Zur Einschätzung der statistischen Gesamtsituation ist es daher sinnvoll, die Unterbeschäftigung hinzuzuziehen. In der Unterbeschäftigung ist neben der Zahl der Arbeitslosen die Zahl der Personen enthalten, die zum Beispiel an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen.

Die Unterbeschäftigung von Personen im Kontext von Fluchtmigration belief sich im Juni auf 4.902 – die Daten werden mit einer dreimonatigen Wartezeit ermittelt. Das sind 48 Personen mehr als im Vormonat, und 574 Personen oder 13,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Dortmunder Arbeitsverwaltung liegen 7.569 offenen Stellen vor

Im September ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften wieder leicht gestiegen. Die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen meldeten im aktuellen Berichtsmonat 1.674 neue Stellen. Das sind 27 Stellen mehr als im August und 83 Stellen oder 5,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der aktuelle Stellenbestand ist mit 7.569 offenen Stellen um 0,5 Prozent höher als im Vormonat. Neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden im September insbesondere im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung, im Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, in den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen gesucht.

Alle Informationen und Zahlen gibt es hier als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_September_2018

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