Aufsichtsrat wählt DEW21-Chefin zur Nachfolgerin von Guntram Pehlke

Heike Heim wechselt an die Spitze von DSW21

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (2.v.r.), DSW21-Vorstandsvorsitzender Guntram Pehlke (l.) und DSW21-Betriebsratsvorsitzender Sven Hartleif (r.) gratulieren Heike Heim zur Wahl.
OB Thomas Westphal (2.v.r.), DSW21-ChefGuntram Pehlke (l.) und DSW21-Betriebsratsvorsitzender Sven Hartleif (r.) gratulieren Heike Heim zur Wahl. Foto: DSW21 / Jörg Schimmel

Heike Heim, Vorsitzende der Geschäftsführung der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21), wird neue Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Stadtwerke AG. Der Aufsichtsrat von DSW21 hat die Diplom-Wirtschaftsingenieurin heute in außerordentlicher Sitzung gewählt. Heim tritt am 1. Juni die Nachfolge von Guntram Pehlke an, der am 31. Mai nach 17 Jahren an der Spitze des Stadtwerke-Konzerns ausscheiden wird – zwei Jahre vor Ablauf seiner Amtszeit. Der Rat der Stadt Dortmund soll die Wahl von Heike Heim in seiner Sitzung am 23. März bestätigen.

Heim möchte „die Weichen für die wichtigen Zukunftsthemen stellen“

„Die Wahl von Heike Heim zur Vorsitzenden des Vorstandes von DSW21 ist eine entscheidende personelle Weichenstellung, um das Unternehmen zielstrebig weiterzuentwickeln. Ich freue mich sehr darüber“, sagt Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund und Aufsichtsratsvorsitzender von DSW21. „In der kommunalen Familie sind Zuverlässigkeit für die Bürgerinnen und Bürger, Nachhaltigkeit und Innovation wichtige Faktoren für Akzeptanz und für den wirtschaftlichen Erfolg. Heike Heims erfolgreiches unternehmerisches Handeln war stets daran ausgerichtet und wird es auch in Zukunft sein“, so Westphal weiter.

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal
OB Thomas Westphal gratulierte Heike Heim als Aufsichtsratschef zur Wahl. Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Die künftige Stadtwerke-Chefin bedankt sich „für das Vertrauen, das mir mit dieser Wahl entgegengebracht wird. Ich freue mich sehr auf die neue Verantwortung. Mit einer bundesweit einzigartigen Vielfalt kommunaler Unternehmen steht die 21-Gruppe für eine moderne und zuverlässige Daseinsvorsorge in Dortmund. Sie ist prädestiniert dafür, als Drehscheibe für regionale Sektorkopplung zu agieren, sei es bei der Mobilitäts- und Energiewende oder der Erreichung ambitionierter Nachhaltigkeitsziele“.

In ihrer neuen Funktion möchte Heike Heim „gemeinsam mit allen Beteiligten unsere kommunalen Dienstleistungen in und für Dortmund weiter ausgestalten und die Weichen für die wichtigen Zukunftsthemen stellen“.

Sechs Jahre Kämmerer, dann 16 Jahre Stadtwerke-Chef

Zufrieden zeigte sich auch Guntram Pehlke mit dem Ergebnis der Aufsichtsratssitzung, an der er als scheidender Amtsinhaber nicht teilnahm. „Ich freue mich, dass meine Nachfolge nun geklärt ist. Mit Heike Heim bekommt DSW21 eine Vorstandsvorsitzende, die den Stadtwerke-Konzern sehr gut kennt – und zwar sowohl die unterschiedlichen Geschäftsfelder als auch die handelnden Personen. Sie wird, was in diesen herausfordernden Zeiten von großer Bedeutung ist, keine lange Anlauf- und Einarbeitungszeit benötigen.“ Pehlke versichert: „Ich werde in den kommenden Wochen alles daransetzen, den Übergang so nahtlos wie möglich zu gestalten.“

DSW21-Chef Guntram Pehlke holte zu einem Seitenhieb gegen die Grünen aus.
DSW21-Chef Guntram Pehlke. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Guntram Pehlke war im Jahr 2000 aus seiner Heimatstadt Salzgitter nach Dortmund gekommen. Sechs Jahre lang verantwortete er im Rathaus als Kämmerer die Finanzen der Stadt Dortmund, ehe er als Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden Harald Heinze in die DSW21-Zentrale an der Deggingstraße wechselte.

Seit 2006 steuert der Finanz- und Energieexperte den Stadtwerke-Konzern und etablierte ihn mit den Beteiligungen an RWE, Gelsenwasser, STEAG sowie der eigenen Tochter DEW21 als einflussreichen Player in der Energiebranche. Unter Pehlkes Führung baute der Stadtwerke-Konzern sein Portfolio kontinuierlich aus. So fallen u.a. die für den erfolgreichen Strukturwandel in Dortmund maßgeblichen Stadtentwicklungsprojekte »Stadtkrone-Ost«, »Phoenix-See« und »Hohenbuschei« in seine Amtszeit.

Heike Heim kam im Juli 2017 als Chefin von DEW21 nach Dortmund

Die Arbeit war aber auch nicht unumstritten. So geriet Pehlke häufiger mit Ratsfraktionen aneinander. Sie warfen dem DSW21-Chef u.a. Eigenmächtigkeit und Selbstherrlichkeit vor. So fühlte sich Pehlke mitunter nicht an Ratsentscheidungen gebunden bzw. griff ihnen auch bei Personalentscheidungen vor, weshalb insbesondere die grün-schwarze Projektpartnerschaft im Rat verstärkt auf das „Primat der Politik“ pocht.

Heike Heim ist seit Sommer 2017 Geschäftsführerin von DEW21. Foto: Alex Völkel
Heike Heim sitzt 1. Juli 2017 bei DEW21 im Chefsessel. Nun wechselt sie zur Stadtwerke-Mutter. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Mit Heike Heim übernimmt eine erfahrene Führungskraft die Leitung des Stadtwerke-Konzerns. Nach beruflichen Stationen im Bereich Anlagenbau/Energietechnik, in der IT-Branche sowie in der internationalen Beratungsbranche lenkte sie ab 1. Januar 2013 viereinhalb Jahre lang als Vorstandsvorsitzende die Geschicke der Energieversorgung Offenbach AG (EVO), ehe sie am 1. Juli 2017 den Vorsitz der Geschäftsführung bei DEW21 übernahm.

Dort verantwortet Heike Heim Vertrieb, Handel, IT, Digitalisierung und die kaufmännischen Bereiche. Die Diplom-Wirtschaftsingenieurin (Fachrichtung Elektrotechnik) gilt als absolute Expertin in der Energiebranche. Im vergangenen Jahr zeichnete die Fachpublikation »Energie & Management« Heike Heim als »Energiemanagerin des Jahres« aus.

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Reaktionen

  1. Christian Skark

    Frau Heim weist zurecht darauf hin, dass “ …. einzigartigen Vielfalt kommunaler Unternehmen steht die 21-Gruppe für eine moderne und zuverlässige Daseinsvorsorge in Dortmund.“ Der Dortmund – Konzern steht also für Daseinsfürsorge. CDU und FDP haben in allen kommunalen Wahlen seit 2000 (ausgenommen die letzte) immer gefordert, den Dortmund-Konzern aufzulösen. Sie haben sich also immer gegen die Daseinsfürsorge gestellt. Erinnern wir uns daran für die Zukunft! Und erinnern wir uns daran bei der Beurteilung zukünftiger Vorschläge aus diesen Parteien! Und im Übrigen, der Markt wird es nimmer richten!

  2. Heike Heim wird neue Aufsichtsratsvorsitzende des Flughafens – Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt Jahresergebnis (PM)

    Am 16. Juni 2023 hat der Aufsichtsrat des Dortmunder Flughafens Heike Heim zur neuen Vorsitzenden gewählt. Heike Heim ist seit dem 01. Juni 2023 die neue Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Stadtwerke AG.

    Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt Jahresergebnis

    Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH bestätigte den Jahresabschluss 2022 von minus 8,5 Millionen Euro. Das entspricht einer Verbesse-rung gegenüber dem Jahresergebnis 2021 von 7,1 Millionen Euro.

    Mit 1,4 Mio. Euro erreicht der Dortmund Airport zudem erstmals das in den EU-Leitlinien geforderte positive Betriebsergebnis (Jahresergebnis ohne Abschreibungen, Zinsen und hoheit-liche Kosten) und erfüllt damit früher als geplant die Verpflichtungen der seit April 2014 geltenden Leitlinien für staatliche Beihilfen zu einem ausgeglichenen operativen Betriebsergebnis bis 2024.

    Im Jahr 2022 nutzten rd. 2,6 Millionen Fluggäste den Dortmund Airport für ihre Reise (plus 53 Prozent).

  3. DSW21 veröffentlicht Jahresabschlüsse 2022 – Beteiligung am Energiekonzern STEAG wirkt sich positiv auf das Ergebnis von Stadtwerke AG und Holding aus (PM)

    Die Aufsichtsräte der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) und der übergeordneten Dortmunder Stadtwerke Holding GmbH haben am Dienstag (20. Juni) den jeweiligen Jahresabschlüssen sowie dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 zugestimmt. Der Geschäftsbericht der Holding, der die Lage und Geschäftsentwicklung des gesamten Konzerns im Vorjahr abbildet, wird nun wie gewohnt im Internet veröffentlicht (https://21.de/2766.html).

    Im Vergleich zu den bereits im März kommunizierten vorläufigen Kennziffern des zurückliegenden Geschäftsjahres haben sich grundlegende Veränderungen ergeben. Sie resultieren aus den inzwischen ebenfalls vorliegenden Ergebnissen der Essener STEAG GmbH und der Kommunalen Beteiligungsgesellschaft KSBG KG, in der die Anteile der sechs kommunalen Gesellschafter an den STEAG gebündelt sind. DSW21 ist über die KSBG mit 36 Prozent an STEAG beteiligt und damit größter Anteilseigner.
     
    Aufgrund des überraschend guten Geschäftsverlaufs der STEAG ist DSW21 zu einer Wertzuschreibung in Höhe von 77,5 Mio. € auf die ursprünglichen Anschaffungskosten seines Beteiligungsbuchwertes an der KSBG verpflichtet und schließt daher im Einzelabschluss der Dortmunder Stadtwerke AG mit einem endgültigen Jahresüberschuss in Höhe von 252,4 Mio. € ab (nach -3,7 Mio. € in 2021). Neben der Wertzuschreibung aus der STEAG-Beteiligung ist im Ergebnis ein weiterer buchhalterischer Sondereffekt enthalten: die Übertragung von 50,1 % der DOGEWO-Anteile von DSW21 an die DSW21-Beteiligungsgesellschaft (193,2 Mio. €).
     
    Allerdings: Durch das positive STEAG-Ergebnis fließen DSW21 nicht automatisch liquide Mittel zu. Der Essener Energiekonzern steht seit Ende 2021 wegen der zwischenzeitlich angespannten Geschäftslage unter einem so genannten Sanierungsregime: Eine Gewinnausschüttung über die KSBG an die sechs Gesellschafter (Stadtwerke Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg, Oberhausen und Dinslaken) ist demnach vorerst ausgeschlossen.
     
    „Der positive Effekt zeigt sich daher erst einmal nur buchhalterisch im Rahmen des Jahresabschlusses 2022“, sagt Heike Heim, Vorstandsvorsitzende von DSW21, und fügt an: „Sobald das Sanierungsregime beendet ist, gehen DSW21 die liquiden Mittel aus dem anteiligen STEAG-Ergebnis zu. Voraussichtlich wird dies Ende 2023 der Fall sein.“
     
    Auf das Ergebnis der Dortmunder Stadtwerke Holding GmbH wirkt sich die Entwicklung bei der STEAG noch deutlicher aus: Der DSW21-Konzern legt für die Bewertung der KSBG-Beteiligung den Konzernabschluss der KSBG zugrunde und hat hierdurch im Geschäftsjahr 2022 einen entsprechenden Beteiligungsertrag erzielt. Im Ergebnis wird so ein Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 523,1 Mio. € (Vorjahr: -57,8 Mio. €) erzielt. Das Eigenkapital im Konzern betrug am Bilanzstichtag 936,7 Mio. € (Vorjahr: 412,4 Mio. €). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 23 %.
     
    Jörg Jacoby, Finanzvorstand von DSW21, erläutert: „Dass sich das erfolgreiche STEAG-Geschäftsjahr 2022 in der Bilanz schon jetzt und zeitverzögert dann auch auf unsere Liquidität positiv auswirken wird, ist unbestritten. In welcher Größenordnung DSW21 darüber hinaus nach dem Verkauf der STEAG Mittel zufließen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings rein spekulativ. Wir können aktuell weder abschätzen, wie das Geschäftsjahr 2023 für STEAG läuft. Noch können wir absehen, zu welchem Preis das Unternehmen verkauft wird.“
     
    In jedem Fall, ergänzt Heike Heim, würden die „erfreulichen Botschaften aus Essen“ DSW21 helfen, die immensen Herausforderungen, die sich u.a. aus der Mobilitätswende und der Transformation des Energiesystems ergeben, zu bewältigen. DSW21 werde die Stadt Dortmund „mit voller Kraft auf dem Weg in die Klimaneutralität begleiten“ und durch zahlreiche Projekte im 21-Konzern unterstützen. Exemplarisch seien hier der umfassende Um- und Ausbau der Strom- und Wärmenetze von DEW21 im Rahmen des zu erstellenden kommunalen Energienutzungsplans sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien erwähnt. Auch in Bezug auf die Verkehrswende warten enorme Herausforderungen, die u.a. mit der weiteren Elektrifizierung der Busflotte, dem Neubau (Castrop-Rauxel) bzw. der Erweiterung der Betriebshöfe und mit dem angedachten H-Bahn-Ausbau einhergehen. Nicht zuletzt muss DOGEWO21 den mehr als 16.000 Wohneinheiten umfassenden Wohnungsbestand aufwändig klimaneutral modernisieren. Die 21-Gruppe ist überdies dabei, eine Wasserstoffstrategie zu erarbeiten. Deren Umsetzung wird ebenfalls hohe Investitionen erfordern, die dazu beitragen, die Klimaziele auf Ebene der Stadt zu erreichen.
     
    „Darüber hinaus“, so Jörg Jacoby, „würden wir einen Teil der Mittel, die uns aus den STEAG-Ergebnissen 2022 und 2023 sowie dem Verkauf der STEAG-Anteile zufließen, nutzen, um Verbindlichkeiten zurückzuführen und die Wertpapier-Spezialfonds zur Absicherung unserer Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Beschäftigten zu stärken.“

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