Grasen und Wässern im Dienste von Natur und Umwelt: Dortmunder Schafe mit vorbildlichem Engagement

Besonders die neu gepflanzten jungen Bäume, wie hier am Ostwall, leiden unter der Trockenheit. Sie brauchen rund 50 Liter Wasser wöchentlich. Die Stadt freut sich über Mithilfe bei der Bewässerung. Foto (2): Stadt Dortmund

Auf etwa 80 Hektar des Dortmunder Stadtgebietes engagieren sich auf Initiative des Umweltamtes seit Ende April auch in diesem Jahr wieder Schafe und Ziegen. Die Herden beweiden hauptsächlich Brach- und Wiesenflächen, Streuobstwiesen und Bachtäler in Naturschutzgebieten oder auf ökologischen Ausgleichsflächen. – Andererseits mangelt es Dortmunds Grünflächen wegen relativer Trockenheit an Wasser. Insbesondere die Jungbäume leiden. Daher freute sich die Stadt ebenso über die Unterstützung umweltbewusster Bürger*innen.

Unermüdlicher Einsatz für Lebensraum- und Artenvielfalt sowie die Bewahrung von Kulturlandschaften

Vorbereitet haben Schafe und Ziegen sich in ihrem wohligen Quartier in Unna, wo sie den Winter verbrachten. Auch dort voller Tatendrang, konnten sie später unter der versierten Betreuung und Aufsicht des Schäfers ihre Lämmer gesund zur Welt bringen. ___STEADY_PAYWALL___

Grasen für Klima und Naturschutz: Dortmunder Schafe im unermüdlichen Einsatz für eine gute Sache.

Jetzt geht es endlich raus auf die Beweidungsflächen. Just erfolgte der diesjährige Start der Beweidung im Naturschutzgebiet „Im Siesack“ (Stadtbezirk Mengede).

Seit über zehn Jahren besteht eine fruchtbare Kooperation des Umweltamtes mit der Wanderschäferei May. Medizinisch wurde das vorbildliche Engagement von Beginn an seitens des Veterinäramtes begleitet. Der Einsatz der Schafe und Ziegen trägt zur Förderung der Lebensraum- wie Artenvielfalt bei und bewahrt eine Kulturlandschaft;  er kommt somit der ganzen Stadt zugute.

Damit lassen sich gleich zwei Ziele des Naturschutzes wie der Landschaftspflege erreichen: Hier werden Offenlandlebensräume mit seltenen Pflanzen- und Tierarten erhalten, dort lassen sich Störungen sensibler Arten durch die erforderlichen Pflegemaßnahmen vermeiden. Denn anders als motorbetriebene Geräte gehen fachgerecht qualifizierte Schafe und Ziegen behutsam, ruhig und dazu unermüdlich gegen Verbuschung in den sensiblen Gebieten vor.

Trockenperioden durch den Klimawandel lassen vor allem die Jungbäume in der Stadt leiden

Doch an einer anderen Front gibt es Probleme: der Klimawandel fordert seinen Tribut. Es sind die ungewohnten Trockenphasen, die nicht nur die Jungbäume – also fast 900 an der Zahl, die in dieser Herbst- Wintersaison gepflanzt wurden – leiden lassen. Sondern überall, wo es grünen möchte, mangelt es im Moment an Wasser.

Patrick Michnikowski (Stadt Dortmund, li.) und Paul Maichrzik (DONETZ) bei der Installation und Bewässerung an der Landgrafen-Grundschule zur Rettung der Straßenbäume bei der Rekordhitze. (Foto: Frauke Schumann/ DEW21)
Der Natur zu Diensten: Mitarbeiter des Dortmunder Grünflächenamtes. Archivfoto: Frauke Schumann/DEW21

So wiesen die Wetterstatistiker*innen den diesjährigen April als besonders sonnenintensiv, aber auch extrem trocken aus, da so gut wie kein Niederschlag zu verzeichnen war. Zwar kündigt die Wettervorhersage immer mal wieder Niederschlag an, aber oft wirkt der eintretende Regen nur wie der gern zitierte „Tropfen auf dem heißen Stein“.

Aus diesem Grund sind Mitarbeiter*innen des Grünflächenamtes bereits seit Wochen – auch an den Wochenenden – unterwegs und gießen vorrangig diese Jungbäume. Deren Wasserbedarf liegt wöchentlich bei immerhin an die 50 Liter. Erkannt werden können sie leicht an der weißen Stammschutzfarbe und dem hölzernen Dreibock, der sie hält.

Unterstützung und Mitwirkung umweltbewusster Bürger*innen bei der Bewässerung sind natürlich stets willkommen. Denn es gilt, unsere Natur zu pflegen und vor Gefahren zu schützen. Damit Dortmund – mit seinen vielen Grünanlagen, Parks und den über 150.000 Bäumen – eine grüne Stadt bleibt.

Querung öffentlicher Straßen, um sich beherzt von einem Auftrag zum nächsten zu fressen

Kunstaktion: NOToperation, Schafe auf dem Borsigplatz von Frank Bölter
Archivfoto: Klaus Hartmann

Am Wochenende – meist sonntags, weil der Verkehr dann geringer ist – sind übrigens auch unsere Schafe und Ziegen unterwegs, weil dann für gewöhnlich ein taktischer Arbeitsplatzwechsel ansteht. Die Herde muss dann öffentliche Straßen, Wege und Plätze queren, um den nächsten Auftrag „abzufressen“.

Mit von der Partie ist ein Wanderschäfer und im Weiteren angeschlossen: Herdenschutzhunde. Die allerdings operieren undercover – lassen sich wegen ihres weißen Fells kaum in der Herde entdecken.

 

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