Gesundheitsfürsorge: Eine nachhaltige Erholung im Alltag für Mütter und Väter in Dortmund durch eine Kurnachsorge

v.l.: Ulla Pawlak und Bärbel Nellissen arbeiten in der „Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Familienplanung, Paar- und Lebensberatung“. Evelin Büdel und Claudia Krommes arbeiten in der Beratungsstelle „auszeit – Kuren für Elternteil und Kind“. Mit einem Schreiben machen sie Eltern auf ihre Angebote aufmerksam. Foto: AWO Dortmund

Kaum sind die Koffer ausgepackt, erhalten Frauen – und auch wenige Männer – einen Brief von Evelin Büdel und Claudia Krommes. Die beiden Fachfrauen der AWO in Sachen Elternteil-und-Kind-Kur machen in dem Schreiben aufmerksam auf die Nachsorge, die der Wohlfahrtsverband allen anbietet, die eine Kur hinter sich haben und sich vorher in der Klosterstraße dazu beraten und betreuen ließen. Sie wissen aus langjähriger Erfahrung: Die vielen Eindrücke und Erfahrungen des dreiwöchigen Aufenthalts in einer Klinik verblassen schnell, wenn der Alltag wieder eingekehrt ist. 

Von der Kurberatung über den Klinikaufenthalt bis zur Nachsorge

Dann scheinen der tägliche Sport, die Entspannung, die Auszeiten nicht mehr zwischen Aufstehen und Zu-Bett-Gehen zu passen. Um zu erkennen, dass vieles geht, wenn man will, sprechen Bärbel Nellissen und Ulla Pawlak speziell mit Frauen nach einem Kuraufenthalt in der AWO-Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Familienplanung, Paar- und Lebensberatung.

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Diese therapeutische Kette, wie der Fachausdruck heißt für den idealen Ablauf einer Elternteil-Kind-Kur – früher Mütter-Kind-Kur genannt –, beginne mit der Kurberatung, dann folge der Klinikaufenthalt und dann die Nachsorge. Diese Kette erdacht habe sich schon vor Jahrzehnten das Müttergenesungswerk, sagen die vier Frauen.

Bei der AWO in Dortmund sind die beiden Stellen für die Beratung und die Nachsorge unter einem Dach und die Wege sind kurz. „Die Nachsorge ist wichtig, um das Positive in den Alltag zu übernehmen“, sagt Bärbel Nellissen. „Die Beratung hilft, Stolpersteine aus dem Weg zu räumen“, ergänzt Ulla Pawlak.

Die Erfahrung zeigt: eine Mutter hat nie Urlaub und nie frei

Gut zehn Prozent der Menschen, 90 Prozent sind Frauen, die sich vor der Kur bei Evelin Büdel und Claudia Krommes Rat holten, nehmen später das Angebot wahr und kommen zu deren Kolleginnen Nellissen und Pawlak in die Sprechstunden. Alle vier wissen aus Erfahrung: Eine Mutter hat nie Urlaub und nie frei. 

Ist sie dazu erwerbstätig, hat sie zwei Arbeitsplätze. Sie muss irgendwann ihren Akku aufladen. Damit dieser aufgeladen bleibt, nehmen viele Frauen auch anschließend die angebotene Hilfe in Anspruch. „Die Beratung dauert so lange wie man es wünscht“, sagen die AWO-Fachfrauen.

Die Kuren seien grundsätzlich eine Gesundheitsvorsorge, „damit keine Erkrankung durch Erschöpfung eintritt“, und bei der Krankenkasse zu beantragen. „Man muss noch gesund sein, um zur Kur zu fahren.“ Kinder bis zum Alter von elf Jahren können ihre Mutter begleiten, sind sie bereits zwölf, fahren sie mit, falls sie selbst behandlungsbedürftig sind. Frauen können diese Kuren auch nur für sich alleine beantragen.

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Weitere Informationen:

  • Die Kurnachsorge der Arbeiterwohlfahrt in Dortmund ist im Haus des Unterbezirks an der Klosterstraße 8 bis 10 untergebracht.
  • Die Sprechzeiten sind montags bis donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr, montags und dienstags von 13 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 13 bis 18 Uhr und freitags von 8.30 bis 13 Uhr.
  • Die Beratungsstelle ist über die E-Mailadresse beratungsstelle@awo-dortmund.de und telefonisch über 0231/9934-222 zu erreichen.
  • Die Kurberatung vergibt Termine nach Anruf oder Mailanfrage bei Claudia Krommes, 0231/9934-126, c.krommes@awo-dortmund.de und bei Evelin Büdel, 0231/9934-217, e.buedel@awo-dortmund.de
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Reaktionen

  1. Kur- und Rehakliniken in ihrer Existenz bedroht: Kostenexplosionen kaum noch zu stemmen (PM)

    Erst Corona, jetzt die explodierenden Kosten für Energie und Lebensmittel: Die Kur- und Rehakliniken in NRW bangen um Ihren Fortbestand, sollten die wirtschaftlichen Belastungen aus der Pandemie und der Energiekrise nicht über einen Rettungsschirm aufgefangen werden können.

    „Im dritten Jahr der Pandemie können die Kur- und Rehaklinken die steigenden Kosten nicht mehr finanzieren“, so Geschäftsführer Andreas Frank. Allein die Mehrausgaben für Energie sind nach ersten Schätzungen für die sieben Kliniken der AW Kur in diesem Jahr kalkulatorisch im sechsstelligen Bereich höher als im vergangenen Jahr. Dazu kommen noch die steigenden Lebensmittelpreise. Darüber hinaus sind am 1. Juli die Corona-Hilfen für Träger von Vorsorge- und Rehaleistungen ersatzlos gestrichen worden – obwohl das Infektionsgeschehen die Kliniken weiterhin zu strengen und kostenintensiven Hygieneschutzkonzepten zwingt. „Ohne solide Kompensation des außergewöhnlichen Mehraufwandes werden wir Vorsorge- und Rehakliniken verlieren.“

    Nicht nur die AWO, sondern alle Anbieter von Reha- und Kurmaßnahmen sind von der aktuellen Entwicklung betroffen und geraten zunehmend in finanzielle Schieflage. Brechen die Kliniken weg, droht eine dramatische Versorgungslücke: Ob Anschlussheilbehandlung nach einem Unfall, die Reha nach überstandener Krebstherapie, eine präventive Kur für überlastete Familien oder für pflegende Angehörige – eine wichtige Säule des Gesundheitssektors ist in Gefahr, wenn nichts passiert.

    „Im dritten Jahr der Pandemie samt Inflation und einer Explosion der Energiekosten sind die Bedingungen für viele Betreiber von Vorsorge- und Rehakliniken ohne finanzielle Unterstützung nicht mehr zu stemmen“, kann auch der Geschäftsführer des Medizinischen Zentrums für Gesundheit (MZG) in Bad Lippspringe, Achim Schäfer, bestätigen. Das MZG und die AW Kur kooperieren beim Aufbau von Vorsorge- und Reha-Angeboten für pflegende Angehörige.

    Denn eigentlich hat sich die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen für diese Legislaturperiode einen zukunftsfähigen Ausbau der Rehabilitationsangebote zum Ziel gesetzt. In diesem Sinne bemühen sich das Landesgesundheitsministerium NRW und die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW um den Ausbau von Versorgungsstrukturen der stationären Vorsorge und Rehabilitation für pflegende Angehörige (siehe u.a. Landesprogramm „Kuren für pflegende Angehörige“).

    „Den Ausbau neuer Klinikangebote sehen wir massiv gefährdet, sollte die bestehende Struktur nicht gesichert werden können. Wir fordern Politik und Sozialleistungsträger auf, pragmatische Lösungen zur schnellstmöglichen Verlängerung des Rettungsschirms rückwirkend zum 01.07. unter Berücksichtigung der steigenden Energiekosten zu finden“, so die Geschäftsführer Achim Schäfer und Andreas Frank.

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