Das Wohlfahrtsgebäude in der Alten Kolonie am Nollendorfplatz in Eving ist architektonisch und zeitgeschichtlich ein wichtiges Zeugnis für den Stadtbezirk und darüber hinaus.
Maßnahmen zur Bestandserhaltung und zum Brandschutz erforderlich
Es ist ein architektonisches Baudenkmal, das nach der aufwändigen Sanierung im Rahmen der IBA-Emscherpark unter Denkmalschutz gestellt ist. Es war als erstes fertig gestelltes Projekt der Internationalen Bauausstellung Emscherpark das Vorzeigeobjekt der IBA.
Es sind aktuell umfängliche Maßnahmen zur Bestandserhaltung des Gebäudes erforderlich, die Investitionen von ca. 1,14 Millionen Euro erfordern. Damit befasste sich jetzt der Verwaltungsvorstand.
Zu den nötigen Maßnahmen zählen insbesondere die weitere Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen und die Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden im Keller. Darüber hinaus kann das Dachgeschoss für weitere Nutzungen ertüchtigt werden.
Wohlfahrtsgebäude als kulturelles Zentrum des Stadtbezirks aufgewertet und ausgebaut werden
Im Rahmen des Projektes „Nordwärts“ sollen auch inhaltliche Projektziele initiiert und umgesetzt werden. Dazu gehört, das Wohlfahrtsgebäude wieder zum Zentrum in der restaurierten Alten Kolonie werden.
Sie ist die älteste noch erhaltene Bergarbeiter-Kolonie in Eving. Das im Volksmund „Evinger Schloss“ genannte Gebäude soll durch die Investitionen als kulturelles Zentrum des Stadtbezirks aufgewertet und ausgebaut werden.
Damit das Wohlfahrtshaus wieder zu einem kulturellen und sozialen Anziehungspunkt im Stadtbezirk wird, müssen die jetzigen und künftigen Mieter unter einem gemeinsam entwickelten Grundkonzept zusammenarbeiten und die vorhandenen Einrichtungen gemeinsam nutzen und anderen Interessenten aus Kultur und Bildung zugänglich machen.
Konkrete Projektziele:
- Entwicklung eines multikulturellen Kultur- und Bildungszentrum für den Stadtteil, -bezirk und darüber hinaus
- Bisher ungenutzte Räume und Flächen für eine Nutzung zugänglich machen (Dachgeschoss incl. Wohnung. Keller)
- Entwicklung eines gemeinsamen Nutzungskonzepts der aktuellen Mieter
- Reaktivierung des Medienhauses (Archiv für populäre Musik, adäquate Nutzung der Tonstudios, „Kintopp“ Seniorenbüro)
- Gewinnung von weiteren externen Nutzern aus Kultur und Bildung
- Einrichtung eines Cafès, Bistros o.ä. für Besucher/Innen und Bewohner/Innen in der Nachbarschaft
- Verbesserung der Anbindung an den ÖPNV (Frequenz der Buslinie; Wegweiser von der Stadtbahn)
- Umgebungsgestaltung (Fußgängerzone/Spielstraße, Einbeziehung eines Projekts „Gestaltungssatzung Alte Kolonie“, etc.
- Mittelfristig: Teilnahme an Aktionstagen wie Extraschicht, Museumsnacht etc.
Reaktionen
Umgestaltung des Marktplatzes in Eving startet 2024 (PM)
Der Verwaltungsvorstand hat sich in seiner letzten Sitzung mit dem Sachstand zur Planungs- und Entwicklungsperspektive für den Evinger Markplatz (Bayrische Str./Deutsche Str.) befasst.
Der Evinger Marktplatz wurde im Rahmen des “nordwärts“-Teilprojektes „Attraktivitätssteigerung öffentlicher Plätze“ (Projekt-Nr. 864) als Potenzialfläche für eine bauliche Entwicklung identifiziert. Auf dieser Grundlage fand im Jahr 2018 ein städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit drei Gewinnerentwürfen statt.
Entgegen der ursprünglichen Planung, mit ersten Umbaumaßnahmen im Jahr 2020 zu beginnen, ist mit einer Aufnahme der Planung bzw. der Beauftragung des Wettbewerbssiegers erst im Frühjahr 2024 zu rechnen. Dies hängt mit nicht zur Verfügung stehenden Kapazitäten im für die planerische Begleitung zuständigen Tiefbauamt der Stadt Dortmund zusammen sowie mit einer höheren Priorität anderer Projekte, wie z. B. der Erschließung der Westfalenhütte im Rahmen der Nordspange oder dem Bau der Südspange als Straßenverbindung der Robert-Schumann-Str. mit dem Kreisverkehr Gildenstraße. Das neu aufgestellte Jahresarbeitsprogramm 2022 ff. des Tiefbauamtes, das ab Ende Oktober den politischen Gremien zur Kenntnis gegeben wird, berücksichtigt die derzeit vorhandenen Kapazitäten.
Bis zum Beginn des Umsetzungsprozesses bietet die Verwaltung an, kurzfristige Missstände oder mögliche Zwischenlösungen vor Ort zu prüfen und wenn möglich zu beheben bzw. umzusetzen.