2500 Arbeitsplätze - die Belegschaft wird immer selbstbewusster

Fünf Jahre Amazon in Dortmund: Logistik als Jobmotor – nicht nur für An- und Ungelernte

Seit fünf Jahren gibt es das große Amazon-Logistikzentrum („DTM2“) in Dortmund.
Seit fünf Jahren gibt es das große Amazon-Logistikzentrum („DTM2“) auf der Westfalenhütte in Dortmund. Foto: Amazon Deutschland

Vor fünf Jahren eröffnete das große Amazon-Verteilzentrum in Dortmund. Mit 750 Beschäftigten gestartet, arbeiten aktuell über 1.900 Mitarbeiter:innen dauerhaft bei Amazon in Dortmund – drei Viertel davon mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Dazu kommen noch weitere Jobs für Aushilfen und weitere Standorte. Viele von ihnen waren vorher arbeitslos und haben bei dem Logistikriesen eine neue berufliche Perspektive für sich gefunden. Das ist ein Grund zum Feiern, aber auch einer für eine kritische Betrachtung der Rahmenbedingungen.

Zum Start in Dortmund investierte Amazon 27 Millionen Euro

„DTM2“ ist das firmeninterne Kürzel des Standorts auf der Westfalenhütte. Die Zentren bekommen immer das Kürzel des nächstgelegenen internationalen Flughafens. „DTM1“ steht allerdings in Werne – an einen weiteren Standort innerhalb der Stadtgrenzen Dortmunds hatte damals niemand gedacht.

Ein riesiger Komplex ist auf der Westfalenhütte entstanden. 2000 Menschen arbeiten dort.
Ein riesiger Komplex ist auf der Westfalenhütte entstanden. 2000 Menschen arbeiten dort. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Es ist ein beeindruckender – manche:r sagt auch erschreckend großer – Firmenkomplex nach US-Vorbild. 50.000 Quadratmeter groß ist das Logistikzentrum. Damit hat es die Fläche von sieben Fußballfeldern.

Zum Start stapelte man offenbar tief: 27 Millionen Euro habe der Online-Versandhandels-Konzern in sein erstes „Inbound Crossdock Center“ in Europa investiert. Offenbar war das nur der Gebäudepreis. Insgesamt ist mittlerweile von einem „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ die Rede, die das Unternehmen in Dortmund investiert habe. 

Im Klartext: Der Dortmunder Standort nahm zum Start vor fünf Jahren eine zentrale Funktion im europäischen Logistiknetzwerk ein. Mittlerweile gibt es ein zweites sogenanntes Inbound-Crossdock in Deutschland mit dem Standort in Helmstedt, der Mitte August in den Betrieb gegangen ist. Die Chefin dort kommt übrigens aus Dortmund – doch dazu später mehr.

Dortmund beliefert 34 weitere Amazon-Logistikzentren

Was ist ein Inbound-Crossdock? Das ist ein großes Umverteilzentrum. Hier liefern Händler:innen Waren an, die dann an Logistikzentren in Deutschland und im europäischen Ausland umverteilt werden. Der Standort beliefert also keine Kund:innen, sondern 34 weitere Amazon-Logistikzentren. „Durch diese Gebäudetypen gestalten wir unsere Logistik effizienter, indem wir die Verteilung von Artikeln bündeln und somit auch Verkehr einsparen“, erklärt Unternehmenssprecher Thorsten Schwindhammer.

Der Dortmunder Amazon-Standortleiter Andreas Rohe
Amazon-Standortleiter Andreas Rohe Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Chef vor Ort in Dortmund ist Andreas Rohe. Er ist seit 12 Jahren im Unternehmen und seit August 2020 Standortleiter. Am 18. Oktober will er mit seinem Team den fünften Geburtstag von „DTM2“ mit zahlreichen Aktionen für die Beschäftigten feiern.

„Es macht mich wirklich stolz, wie wir als Team in den letzten fünf Jahren gewachsen sind. Klar, es gab in der Zeit auch einige Herausforderungen, aber gemeinsam haben wir stets Lösungen gefunden“, sagt er beispielsweise mit dem Blick auf die mehrtägigen Parkplatzsperrungen wegen eines Bombenfunds auf dem Nachbargrundstück. „Solche Erfahrungen haben uns noch weiter zusammengeschweißt.“

Amazon legt Wert auf Ausbildung und Aufstiegschancen

Das Team ist bunt und vielfältig – und es gibt nicht nur Jobs für An- und Ungelernte: „Wir investieren auch in junge Karrieren und bilden hochqualifizierte Spezialist:innen in technischen Berufsfeldern selbst aus. Derzeit gibt es in Dortmund elf Auszubildende in den Bereichen IT und Robotics-Technik (RME). Darüber hinaus sind vier duale Student:innen am Standort beschäftigt. Im gesamtdeutschen Amazon-Logistiknetzwerk haben wir knapp 300 Azubis“, berichtet der Dortmunder Standortleiter.

Für Vorstellungsgespräche bei Amazon gibt es den „Zero Day“-Eingang.
Jobchance: Für Vorstellungsgespräche bei Amazon gibt es den „Zero Day“-Eingang. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Amazon lege zudem großen Wert auf Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter:innen. So seien in Dortmund alleine in diesem Jahr bisher schon 57 Mitarbeiter:innen befördert worden.

„Wir haben hier ein sehr vielfältiges Team. Von jungen Auszubildenden, über Quereinsteiger:innen und ehemals Langzeitarbeitslosen bis hin zu Kolleg:innen, die seit Tag eins dabei sind. Doch genau diese Diversität ist unsere Stärke und lässt uns zu einer funktionierenden Einheit werden“, betont Andreas Rohe.

Die ersten Betriebsratswahlen kamen viel zu früh

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Das Teamgefühl ist deutlich erkennbar – allerdings auch wachsendes Selbstbewusstsein. Denn immer mehr Beschäftigte trauen sich, für ihre Rechte und Wünsche einzutreten. Das wurde auch bei der Betriebsratswahl im Frühjahr deutlich, wo kritische Stimmen deutlich vernehmbar und lauter wurden. 

„Die Wahlen wurden vom Unternehmen beworben. Das zeigt uns, dass sie langsam unsere Kultur der Mitbestimmung verstehen und dass der Druck auch Früchte trägt“, kommentierte seinerzeit Gewerkschaftssekretär Karsten Rupprecht, bei ver.di Westfalen für den Fachbereich Handel zuständig. 

Doch für ver.di kamen die Wahlen 2018 eigentlich zu früh: „Wir müssen die Menschen ja schützen und werden sie nicht verheizen, weil wir befürchten, wenn Menschen aktiv für Interessen kämpfen, dass es mit der Entfristung der Arbeitsverträge Probleme geben könnte.“ Denn ein Betriebsrat kann zwar nicht gekündigt werden. Doch ein Betriebsratsmandat schützt nicht davor, dass ein Zeitvertrag ausläuft. 

Der erste Betriebsrat war noch sehr arbeitgeberfreundlich

Osman Oezkan war erster Vorsitzender des 17 Mitglieder zählenden Betriebsrats. Der damals 41-Jährige kam nach der Selbstständigkeit über das Jobcenter zu Amazon. „Wir sind bisher in einem guten Dialog und haben noch keinen Grund gesehen, zu streiken. Ich habe das Unternehmen bisher als human erlebt“, betont Oezkan bei einem Presserundgang zum einjährigen Bestehen vor vier Jahren.

Streiks wie in dieser Woche waren zu Beginn völlig undenkbar.
Streiks wie in dieser Woche waren zu Beginn am Standort in Dortmund völlig undenkbar. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Solche Äußerungen waren Wasser auf die Mühlen der Kritiker:innen: „Wir hatten befürchtet, dass bei einer Wahl dort Menschen aus dem Management die Wahl beeinflussen und anschließend arbeitgebernahe Menschen im Betriebsrat sitzen, was ich noch schwieriger finde als gar keinen Betriebsrat“, so Rupprecht. „Ich unterstütze das Gremium und versuche, die Betriebsratsarbeit mit aufzubauen und sie zu stärken“, sagte er 2018 im Nordstadtblogger-Interview.

Die Sorge war nicht unberechtigt: Amazon hatte offenbar vor allem solche Beschäftigten zur Kandidatur motiviert, die dem Unternehmen wohl gesonnen waren und gerade selbst Beförderungen erfahren hatten. Eine damalige Betriebsrätin aus dem mittleren Management legte eine besonders steile Karriere hin: Nach Dortmund war sie in der Zwischenzeit Standortleiterin in Heidenheim und auch an anderen Standorten in führender Position aktiv. Die Nordstädterin ist mittlerweile Standortleiterin des neuen Logistikzentrums in Helmstedt – dieser „Schwesterbetrieb“ wurde mit der Hilfe von vielen Dortmunder:innen aufgebaut und an den Start gebracht. 

Mittlerweile ist die Belegschaft selbstbewusster und streikbereiter

Der neue Betriebsrat ist deutlich vielstimmiger aufgestellt – und auch streitbarer. Das zeigt sich darin, dass sich mittlerweile auch Beschäftigte aus Dortmund an Streiks der Gewerkschaft beteiligen. In den vergangenen zwei Wochen wurde insgesamt an vier Tagen gestreikt. Sie machen damit auf den wachsenden Druck und die Arbeitsverdichtung aufmerksam, fehlende Tarifverträge, aus ihrer Sicht unnötige Befristungen bei Arbeitsverträgen und mangelnde Mitbestimmungsmöglichkeiten. 

Aziz von Kralik-el Boutaybi (li.) und Philip Keens (re.) stärkten Salih Arslandemir den Rücken.
Aziz von Kralik-el Boutaybi (li.) und Philip Keens (re.) stärkten dem Dortmunder Betriebsratsvorsitzenden Salih Arslandemir während der Streiks den Rücken. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Im neuen Betriebsratsgremium ist ver.di mittlerweile deutlich zu vernehmen. Die Gewerkschaft stellt unter anderem den Betriebsratsvorsitzenden, hält aber „nur“ sieben der siebzehn Plätze im Betriebsrat. Daher muss sich die Gewerkschaft zuletzt häufiger anhören, dass sie unliebsame Entscheidungen mitzuverantworten habe, auch wenn sie nicht über die Mehrheit im Unternehmen verfügt.

Außerdem zeigt sich der international agierende Tech-Gigant mehr als hartleibig, was die Einführung von Tarifverträgen angeht. Anfangs lagen die Löhne und Gehälter beim Einstiegslohn noch deutlich über dem neu eingeführten Mindestlohn von damals 8,50 Euro. Mit einem Einstiegslohn von 10,79 Euro brutto im Grundlohn starteten die Beschäftigten, dazu kamen leistungsbezogene Boni und Sonderzahlungen.

Mittlerweile ist das umstrittene Boni-System vom Tisch

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

„Da müssen wir uns nicht verstecken. Viele Mittelständler können das nicht bieten“, betonte der damalige Standortleiter Lars Krause – mittlerweile Regionalleiter im Unternehmen. Doch genau an der Bezahlung scheiden sich die Geister. Denn Amazon zahlt keinen Tarif und orientiert sich an den ortsüblichen Tarifen in der Logistikbranche. „Sie zahlen nur so viel, wie sie auch zahlen wollen. Es gibt keine Mitbestimmung oder Tarifverträge“ verdeutlicht die Gewerkschaft.

Durch den Anstieg des Mindestlohns kam auch Amazon in Zugzwang: Zuletzt zahlte das Unternehmen 12,50 Euro brutto als Einstiegsgehalt. Seit September 2022 ist der rechnerische Einstiegslohn auf 13,36 Euro gestiegen. Dafür hat Amazon die Boni gestrichen und in das Festgehalt eingerechnet.

Damit ist das kritisierte Bonusprinzip Geschichte: Neben dem Brutto-Lohn gab es bis zu zehn Prozentpunkte Bonus: Zwei Prozent für Effizienz, zwei Prozent für Qualität und sechs Prozent für Anwesenheit. Sprich: Wer zu lange krank ist, könnte seinen Bonus verlieren. Und nicht nur er oder sie persönlich: Bewertet werden immer Teams. 

Kein Tarif: Aber klare Gehaltsstrukturen für mehr Transparenz

Die Sorge der Kritiker:innen: Die Kolleg:innen könnten Druck auf kranke Beschäftigte machen, trotzdem zur Arbeit zu kommen, um dem Team den Bonus „nicht zu versauen“. Eine Gefahr, die der Betriebsratsvorsitzende damals nicht sah und die das Unternehmen immer bestritt. „Wir brauchten ein Anreizsystem. Das hat aber nichts mit Druck auf Kranke zu tun. Solche Quoten gibt es in allen DAX-Unternehmen“, betonte der damalige Standortleiter Krause. 

Amazon-Sprecher Thorsten Schwindhammer
Amazon-Sprecher Thorsten Schwindhammer Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Mittlerweile ist – auch gerade in Zeiten von Corona – zumindest dieser Punkt überdacht worden. Die variablen Komponenten wurden gestrichen und der Basislohn für alle erhöht. Zu kompliziert und ohne wesentlichen Mehrwert, räumt das Unternehmen im Gespräch mit Nordstadtblogger zum Fünfjährigen in Dortmund ein, auch wenn das von ver.di befürchtete Gegeneinander „nie ein großes Thema“ gewesen sei. Nun sei es „eh vom Tisch“.

Denn ein Mehr an Qualität und Motivation sei – im Vergleich zu Standorten ohne diese variablen Bestandteile – nicht zu erkennen gewesen, merkt Standortleiter Andreas Rohe an. „Die neue Regelung ist viel transparenter. Das ist der richtige Schritt“, ergänzt PR-Mann Thorsten Schwindhammer – auch mit Blick auf „die ein oder andere kritische Medienanfrage“. 

52 Prozent der Beschäftigten kommen mit dem ÖPNV zur Arbeit

Die kostenlose Ausleihe der Next-Bikes wird immer beliebter: 240 Beschäftigte nutzen das Angebot schon.
Die kostenlose Ausleihe der Next-Bikes wird immer beliebter: 240 Beschäftigte nutzen das Angebot. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Doch auf die Einstiegsvergütung von 13,36 Euro in Dortmund möchte das Unternehmen gar nicht das Augenmerk richten. Es verweist viel lieber auf die Gehälter bei längerer Betriebszugehörigkeit. Nach 12 Monaten steigt dieser Lohn auf 15,47 Euro und nach 24 Monaten auf 16,15 Euro. „Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn in Dortmund damit rechnerisch bei über 36.000 Euro brutto pro Jahr. Gehälter für Fach- und Führungskräfte fallen entsprechend höher aus“, rechnet Schwindhammer vor.

Zahlreiche Extras und Vergünstigungen kämen noch hinzu, wie Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr und zur betrieblichen Altersvorsorge, Zuschüsse für eine Weiterbildung von bis zu 8.000 Euro, kostenlose Versicherungen, vergünstigte Mahlzeiten, kostenlose Getränke sowie Zuschläge, etwa für Überstunden. 

Aktuell besonders beliebt ist neben dem Jobticket – 52 Prozent der Beschäftigten kommen mit dem ÖPNV – auch die kostenlose Nutzung der Next-Bikes. 240 Beschäftigte nutzen mittlerweile Leihfahrräder. Daher ist die Radstation von 20 auf 50 Leihräder erweitert worden

„Wir beschäftigten an allen Standorten Arbeitssicherheits- und Gesundheitsexpert:innen. So auch hier in Dortmund. Ein großes Thema ist beispielsweise Ergonomie. Wir haben eine physiotherapeutische Betreuung am Arbeitsplatz durch eine fest eingestellte Physiotherapeutin. Auch ein Betriebsarzt ist am Standort im Einsatz“, betont das Unternehmen. 

Mittlerweile gibt es drei Amazon-Standorte in Dortmund

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Aktuell haben zusätzlich neben dem 1900 Beschäftigten auch wieder rund 400 Saisonkräfte die Arbeit aufgenommen. Sie sind befristet bis Jahresende eingestellt. In diesem Jahr gab es eine gewisse Unsicherheit und Unruhe – bedingt durch die Neueröffnung in Helmstedt. Denn bis dahin war Dortmund für 30 Prozent des gesamten Wareneingangs für Zentraleuropa zuständig. Wie sich das nun verteilt, war mit Unsicherheiten behaftet und auch Sorgen.

Allerdings wird das Unternehmen nicht müde, den Standort in Dortmund als unverzichtbar im System darzustellen. Schließlich gehe es bei Helmstedt ja um eine Expansion. Dazu passen auch die anderen Erweiterungen. Denn das „DTM2“ ist nicht der einzige Dortmunder Standort. 

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Direkt nebenan ist seit 3,5 Jahren das Lager „DTM3“. Hier arbeiten rund 250 Beschäftigte im Bereich „Customer Fulfillment“. Konkret geht es um zu liefernde Produkte, die schwerer als 32 Kilogramm sind und von zwei Personen ausgeliefert werden müssen. 

Auch eine dritte Halle ist mittlerweile fertig. Neben dem REWE-Zentrallager wird in Kürze seinen Dienst aufnehmen. Es ist eine Auslieferstation, wo die Bullis für die „letzte Meile“ zum Endkunden beladen werden. In Dortmund gibt es eine solche Station bisher nicht – bislang werden die Lieferfahrzeuge für Dortmund in Witten, Bochum, Unna und Wuppertal bestückt. Im Zentrum selbst werden weitere 100 bis 150 Arbeitsplätze entstehen.

Keine Arbeitsplatzverluste durch zunehmende Automatisierung?

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Eine andere Sorge bereitet Politik und Gewerkschaft die Automatisierung. In Dortmund wurde von Anfang an auch der Einsatz von Robotern erprobt. Doch das koste keine Arbeitsplätze. In Dortmund seien mittlerweile acht dieser großen Roboter im Einsatz. Sie übernehmen wiederkehrende Aufgaben und nehmen Transportboxen vom Förderband und stapeln sie auf Paletten. „Sie sind da, um die Beschäftigten technisch zu unterstützen. Das ist mittlerweile Standard und wurde in Helmstadt schon zum Start eingebaut“, so Rohe.

„Auch der neueste Lager-Standort in Kaiserslautern ist im September  gestartet und beschäftigt schon jetzt 1400 Mitarbeiter:innen. Wir sehen nicht, dass wir perspektivisch keine Leute mehr brauchen werden. Ganz im Gegenteil“, blickt der Dortmunder Standortleiter zuversichtlich in die Zukunft. Denn das Warenvolumen insgesamt steigt – die Arbeit wird eher mehr als weniger.

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Die zusätzliche Automatisierung  sehen die Verantwortlichen als Beitrag zu mehr Effizienz und der Verbesserung der Arbeitsergonomie: In Dortmund verfügt der Wareneingang über hochmoderne „Parcel Identifier“ mit „Vision Tunnel“. Hier werden Pakete von sechs verschiedenen Winkeln eingescannt, damit ein Algorithmus Gewicht, Abmessung und Bar Code der Inhalte erfassen kann. Entsprechend ihrem Status werden die Pakete anschließend direkt in den Warenausgang oder zu einer Sortierstation transportiert.

Seit 2019 investierte der Standort außerdem in 34 Sortierautomaten für Kleinteile (UIS), die über neun Kilogramm heben können. Diese Sortierautomaten sind bisher einzigartig im europäischen Logistiknetzwerk und verbessern neben der Sortierung der Artikel auch die Ergonomie für die Mitarbeiter:innen.

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