Fast 100 Bewerbungen für den Preis: Der „Nordstern 2020“ strahlt über drei Unternehmen im Dortmunder Norden

Einladungskarte zur Teilnahme am Unternehmens-Wettbewerb „Nordstern“.
Einladungskarte zur Teilnahme am Unternehmenswettbewerb „Nordstern“.

Knapp 100 Bewerbungen, 13 Teilnehmende und drei Gewinner: Das sind die Zahlen des diesjährigen „Nordstern 2020“ Unternehmens-Wettbewerbs. Jetzt zeichneten Oberbürgermeister Thomas Westphal sowie Vertreter*innen aus Wirtschaft, Kammern, Banken und Verwaltung die Preisträger des diesjährigen Unternehmenswettbewerbs „Nordstern 2020“ aus. „Der Nordstern zeigt erneut eindrucksvoll, wie viel die nördliche, lokale Wirtschaft in Dortmund von Huckarde über Eving bis Scharnhorst zu bieten hat. Die innovativen Ideen tragen nachhaltig dazu bei, die Attraktivität Dortmunds als Wirtschaftsstandort zu erhöhen“, so Westphal.

Erster Platz: „Twisted Talent Entertainment“
Jörg Michael Musielak

Bei der Preisverleihung, wegen der Pandemie als Live-Stream im Internet übertragen, ging der mit 5000 Euro dotierte erste Platz an die Geschäftsidee der Veranstaltungs- und Produktionsfirma „Twisted Talent Entertainment“ von Jörg Michael Musielak. Das Unternehmen existiert bereits seit 2004 und ist auf vielen Festivals und Events in der Produktion tätig und organisiert neben den Veranstaltungen in der Rockszene auch viele exotische Acts aus Asien, dem J-Rock- oder K-Pop-Bereich.

Das weltweit tätige Dortmunder Unternehmen deckt prinzipiell fast alle Bereiche in der Branche ab, vom Booking über den örtlichen Veranstalter bis hin zur Produktion. Mit dem neuen Konzept LIVE4YOU soll nun die Digitalisierung in der Branche forciert und Streaming von Veranstaltungen und Konzerten auf ein neues Level gehoben werden.

Streaming bekommt in Verbindung mit der Digitalisierung einen ganz neuen, besonderen Stellenwert, nicht nur im Zeitalter der Corona-Pandemie. Sicherheits- und Hygienekonzepte lassen sich einfach und in ausreichender Form umsetzen ohne großen Kostenaufwand.

Auch an die Künstler*innen wird gedacht: Um ihnen und den Fans eine Kommunikationsmöglichkeit zu geben, setzt LIVE4YOU auf die Zusammenarbeit mit der MyApplause App. Hier können die Fans von wo auch immer sie sich aufhalten, klatschen und jubeln. Die Künstler bekommen das Feedback durch Fotos und Boomerangs mit, wie man es auch live on stage, live auf der Bühne üblicherweise gewöhnt ist.

Zweiter Platz: „ArbeitsGlück Ruhr“

Der zweite Platz mit 2.000 Euro Preisgeld zeichnet die Geschäftsidee von Silke Hehner aus. Sie ist die Eigentümerin des sozialen Unternehmens „ArbeitsGlück Ruhr“. Ziel dieses Unternehmens ist die individuelle Förderung und Qualifizierung arbeitsloser Menschen, um in den Arbeitsmarkt wieder einsteigen zu können.

Die Teilnehmer*innen erfahren über die Dauer der unterschiedlichen Maßnahmen (sechs Monate) eine individuelle Förderung durch Systemisches Coaching und Bewerbungstrainings. Das Unternehmen schult seine TeilnehmerInnen nicht auf einen weiteren beruflichen oder Weiterbildungsabschluss, vielmehr lernen die KlientenInnen, sich persönlich neu zu orientieren und ihre Stärken und Schwächen zu erkennen und nutzbringend einzusetzen.

Mit den coachenden, kreativen und teamfördernden Unterrichtseinheiten ist die Grundlage für eine Persönlichkeitsentwicklung gegeben, die die Arbeitssuchenden ermächtigt, ihre Vermittlungshindernisse aktiv zu überwinden. Auch werden die TeilnehmerInnen animiert, die Eigenverantwortung für die Selbstfinanzierung ihres Lebens wieder zu übernehmen.

Silke Hehner bietet als ausgebildete Systemischer Coach, Heilpädagogin und Vermögensberaterin sowie umfangreicher beruflicher Tätigkeiten die Gewähr für einen individuellen Erfolg. „ArbeitsGlück“ ist bei START zertifiziert, eine aktive und rege Zusammenarbeit mit den Jobcentern aus der Region ist angestrebt und verbindlich schriftlich zugesagt.

Dritter Platz: „Bistro Café Ammonit“ 
Berrin Toprakdelen,
Berrin Toprakdelen

Das „Bistro Café Ammonit“ von Berrin Toprakdelen, wurde durch die Jury mit dem 3. Platz ausgezeichnet – der Betrieb ist im neu gestalteten Naturmuseum Dortmund an der Münsterstraße 271. Bekannt ist Berrin Toprakdelen durch ihre Präsenz auf diversen Märkten in Dortmund, u. a. im Botanischen Garten im Rombergpark, dem Heidemarkt sowie dem Kastanienmarkt, an denen sie ein breites Spektrum an orientalischen Speisen und Getränken anbietet.

Leider hat die Pandemie auch die Eröffnung des Cafés Ammonit bislang verhindert, dennoch steht die Unternehmerin bereit, sobald als möglich Gäste zu begrüßen.

Das neue Ausstellungskonzept des Museums „Dortmund – Früher, Heute, Morgen“ diente als Inspiration bei der Namenssuche: Die großen Ammoniten, die im Museum präsentiert werden, sind auffällig und versetzen die BesucherInnen und Kinder seit jeher in Erstaunen. Durch den Ammonit, als Lebewesen der urzeitlichen Meere, lassen sich maritime Farben und Accessoires wirksam einsetzen. Frische, regionale und maritime Speisen runden so auch die Speisekarte entsprechend ab.

Grundsätzlich sollen sich Produkte und Erzeugnisse aus der Region im Angebot finden, kurze Lieferwege spiegeln den Aspekt der Nachhaltigkeit wider, zugekaufte Waren sollen fair gehandelt und möglichst ökologisch erzeugt sein. Das Café verfügt über 58 Sitzplätze im Innenbereich, außen sind es noch einmal 24 Plätze. Über den regulären Geschäftsbetrieb hinaus besteht die Möglichkeit die Örtlichkeit für private Anlässe anzumieten.


Sieben Stadtbezirke sind in „Nordwärts“ ganz oder teilweise einbezogen. Karte: Stadt Dortmund
Sieben Stadtbezirke sind in „Nordwärts“ ganz oder teilweise einbezogen. Karte: Stadt Dortmund

Nur Betriebe aus der „nordwärts“-
Gebietskulisse können teilnehmen

  • Der Wettbewerb „Nordstern“ wendet sich an alle Betriebe, die ihren Sitz bzw. ihre zentrale Betriebsstätte in der „nordwärts“- Gebietskulisse haben.
  • Die Stadt hatte den Wettbewerb unter der Regie des „nordwärts vor ort“- Büros ausgerufen.
  • Von den knapp 100 Bewerbungen wurden 13 Geschäftskonzepte aus der „nordwärts“- Gebietskulisse ausgewählt.
  • Die Aufzeichnung des Live-Streams von der Preisverleihung steht auch dauerhaft zur Ansicht auf dortmund-nordwärts.de bereit.
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Reaktionen

  1. NORDSTERN 2017 – 2020/21: Evaluierte Kennzahlen sprechen für sich (PM)

    NORDSTERN 2017 – 2020/21: Evaluierte Kennzahlen sprechen für sich

    Der NORDSTERN-Wettbewerb erhöht die Marktfähigkeit der teilnehmenden Unternehmen und trägt zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei – so das wichtigste Ergebnis der Projektevaluation durch die Koordinierungsstelle „nordwärts“.

    Der Unternehmenswettbewerb NORDSTERN hat sich in den vergangenen 15 Jahren als feste Größe in Dortmund etabliert. Seit 2017 richtet „nordwärts“, den bis dahin schon seit 2006 von der Wirtschaftsförderung durchgeführten Wettbewerb, aus. Damit konnte dieser auf die bestehende Unternehmerschaft (Klein-/Kleinst- und mittlere Unternehmen) des gesamten „nordwärts“-Projektgebietes ausgeweitet werden – und das mit großem Erfolg.

    Von 2017 bis 2020/21 gab es im Durchschnitt jährlich rund 17 wettbewerbende Unternehmen, die der Jury vorgeschlagen und anschließend prämiert wurden. Insgesamt profitierten in jedem Jahr durchschnittlich 102 angemeldete Unternehmen von den Beratungen und Coachings, die im Rahmen des Wettbewerbes angeboten werden.

    Wie die teilnehmenden Unternehmen genau von diesem Angebot profitieren und welchen Mehrwert die Unternehmen durch ihre Teilnahme erlangen konnten, zeigt die nun vorliegende Projektevaluation, für die die Unternehmer*innen nach ihren Erfahrungen, Entwicklungen und geschaffenen Arbeitsplätzen im Zusammenhang mit dem NORDSTERN-Wettbewerb befragt wurden.

    Die Ergebnisse zeigen:

    Von den 69 Wettbewerbsteilnehmenden konnten sich 62 Unternehmen am Markt behaupten. Nur sieben Gewerbetreibende mussten ihre Geschäftstätigkeit aus diversen Gründen wie bspw. Insolvenz, private/gesundheitliche Gründe oder Corona-bedingt aufgeben. Das entspricht einer Etablierungsquote von 90 Prozent.

    Die Anzahl der gesicherten und neu geschaffenen Arbeitsplätze in dem Zeitraum 2017 bis 2020 konnte von 192,5 auf 269 durch die teilnehmenden Unternehmen gesteigert werden. Dies bedeutet einen Arbeitsplatzaufwuchs von absolut 76,5 zusätzlichen Arbeitsplätzen. Das sind durchschnittlich 19 neu geschaffene Arbeitsplätze pro Jahr.

    Von den teilnehmenden Unternehmen waren 24 von Frauen und 45 von Männern geführt. Das entspricht einer Frauenquote von 35 Prozent. 24 Unternehmer*innen hatten einen Migrationshintergrund (Migrationsquote: 35 Prozent, davon waren acht weiblich und 16 männlich. Das entspricht einer migrantischen Frauenquote von 33 Prozent. Während der betrachteten vier Jahre lag somit der Anteil der migrantischen Unternehmerinnen ähnlich hoch wie im Gesamtdurchschnitt aller Wettbewerbsteilnehmenden.

    Zum Hintergrund

    Das Beratungsangebot des NORDSTERN-Wettbewerbs gliedert sich in vier zentrale Bereiche:

    1. Sondierung / Orientierung

    2. SWOT-Analyse / Coaching / Kalkulation

    3. Konzepterstellung / Wettbewerbsunterlagen

    4. Workshops / Fach- und Netzwerkveranstaltungen / „Stammtisch“

    In der Regel erscheinen die Teilnehmenden mit einer grundsätzlichen Idee der Erweiterung und/oder Veränderung der bisherigen geschäftlichen Tätigkeit. Die Sondierung / Orientierung dient der Eruierung des Beratungsbedarfes und ist Einstieg in den strukturellen Prozess, der auf die individuellen Gegebenheiten aufsattelt.

    Der zweite Block – SWOT-Analyse / Coaching / Kalkulation – schließt sich nahtlos an die Sondierung / Orientierung an und soll, individuell abgestimmt auf die Teilnehmenden, die Idee konkretisieren.

    Im dritten Block geht es um die Verschriftlichung der Konzepterstellung. Diese stellte in den vorangegangenen Wettbewerben insbesondere für Teilnehmende mit Migrationshintergrund eine nicht unerhebliche Hürde dar. Eine gute Vergleichbarkeit der Teilnahmeunterlagen war durch die unterschiedliche sprachliche Begabung der Teilnehmenden nicht ausreichend gewährleistet. Dies führte u. a. zu Nichtteilnahmen aufgrund sprachlicher Defizite. Dem soll entgegengewirkt werden.

    Besondere Aufmerksamkeit wird der Erstellung einer ausführlichen „Roadmap“ gewidmet. Dabei bearbeiten die Teilnehmenden angeleitet ungeklärte Segmente ihrer Geschäftsidee, erfahren aber auch starke inhaltliche Unterstützung. Als Bestandteil der Wettbewerbsunterlagen wird auch ein Businessplan aufgestellt, der z. B. in der Korrespondenz mit Banken wichtig ist.

    Unabdingbarer Bestandteil der Wettbewerbskonzeption sind die Workshops mit einer Unternehmensberatung und sowie die Netzwerktreffen/“Stammtische“. Hier werden Unternehmen professionalisiert und netzwerkfähig gemacht. Ein freiwilliges, niederschwelliges Netzwerk hat sich bereits unter den bisherigen NORDSTERN-Teilnehmenden unter Begleitung durch das ´nordwärts vor ort´- Büro gebildet. Geschäfts- und persönliche Kontakte entstehen, die eine nachhaltige Stärkung der wirtschaftlichen Aktivitäten im Wettbewerbsgebiet gewährleisten.

  2. Der NORDSTERN 2021 geht in die Verlängerung (PM)

    Der NORDSTERN 2021 geht in die Verlängerung

    Aufgrund der diesjährigen Gesamtsituation und den mit Corona verbundenen Auswirkungen auf die Wirtschaft vor Ort wird der NORDSTERN-Wettbewerb 2021 um drei Monate verlängert und die Prämierung auf März 2022 verschoben. Unternehmen haben damit die Chance, sich noch bis Ende 2021 zu bewerben.

    Der NORDSTERN richtet sich an Klein- und Kleinstbetriebe, die ihre Ideen im Projektgebiet von „nordwärts“ umsetzen wollen. Hierzu gehören die Stadtbezirke Huckarde, Mengede, Eving, Scharnhorst und Innenstadt-Nord sowie Teile von Lütgendortmund und Innenstadt-West.

    Weit mehr als 500 Kleinst- und Kleinbetriebe haben in den letzten Jahren am Wettbewerb teilgenommen und sich erfolgreich am Markt positioniert. Viele Geschäftskonzepte wurden entwickelt, beraten und umgesetzt und viele Arbeitsplätze konnten gesichert oder neu geschaffen werden.

    Wer am Wettbewerb teilnimmt, profitiert von einem Coaching durch das externe Unternehmensberatungsbüro ProPlan. In Zusammenarbeit mit einem Vertreter von ProPlan werden individuelle Businesspläne erarbeitet und anschließend einer Jury, die sich aus Vertreter*innen lokaler Einrichtungen zusammensetzt, zur Prämierung vorgelegt. Die Teilnahme an dem Wettbewerb ist kostenlos. Für die prämierten Unternehmen sind darüber hinaus attraktive Geldpreise ausgelobt.

    Ausgerichtet wird der NORDSTERN durch das „nordwärts vor ort“-Büro der Koordinierungsstelle „nordwärts“. Für weitere Informationen steht Projektmanager Dirk Dziabel telefonisch unter 0231-28673913 oder per E-Mail an dirk.dziabel@stadtdo.de zur Verfügung. Oder besuchen Sie die „nordwärts“-Homepage (https://dortmund-nordwaerts.de/portfolio-item/nordstern/).

    Zum Hintergrund
    Der Unternehmenswettbewerb NORDSTERN hat sich in den vergangenen 15 Jahren als feste Größe in Dortmund etabliert. Seit 2017 richtet die Koordinierungsstelle „nordwärts“ den bis dahin schon seit 2006 von der Wirtschaftsförderung durchgeführten Wettbewerb aus. Damit konnte dieser auf die bestehende Unternehmerschaft (Klein-/Kleinst- und mittlere Unternehmen) des gesamten „nordwärts“-Projektgebietes ausgeweitet werden – und das mit großem Erfolg.

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