Neue Fachkräfte gewinnen und Migrant:innen integrieren

FABIDO stellt zwei neue Modellprojekte vor allem für Zugewanderte in Dortmund vor

Ismail Yalcinkaya, Erzieher in Ausbildung bei FABIDO war vorher bei der Bundeswehr. Archivfoto: Anna Tenholt für Nordstadtblogger.de

Von Teresa Booms

Gemeinsam mit dem Jobcenter Dortmund, der Bundesagentur für Arbeit und der Volkshochschule Dortmund hat Fabido zwei neue Modellprojekte entwickelt. Zum Einen „Startklar“ und zum Anderen „Kita-Einstieg“, die Projekte richten sich besonders an Zugewanderte in Dortmund und sollen so eine neue Zielgruppe ansprechen.

Qualifizierten einen Ausbildungsplatz oder eine Weiterbildung bieten

Am 16. Mai entscheidet der Dortmunder Stadtrat in einer Sitzung, ob die Projekte schon im Oktober starten. Jeweils 36 Personen können an den zwei Programmen teilnehmen, die entweder eine Weiterbildung zu pädagogischen Fach- und Ergänzungskräften machen oder sich als Erzieher:in ausbilden lassen wollen.

Aktuell gibt es 99 FABIDO-Kitas mit 330 Gruppen in Dortmund.
Aktuell gibt es rund 100 FABIDO-Kitas mit 330 Gruppen in Dortmund.

Die Projekte sind derzeit befristet bis zum 31. Juli 2026. Das Projekt „Startklar“ möchte die Zugewanderten erreichen, die bereits mit einer abgeschlossenen Ausbildung im pädagogischen Bereich nach Dortmund kommen.

Diese können dann die Weiterbildung zur pädagogischen Fach- und Ergänzungskraft machen und so bei FABIDO eingestellt werden. Ob der bereits vorliegende Berufsabschluss anerkannt wird, entscheidet das Jobcenter Dortmund.

Bei dem Projekt „Kita-Einstieg“ geht es darum Geflüchteten mit einem Schulabschluss, ähnlich unserer Fachhochschulreife, einen Ausbildungsplatz anzubieten. Der Abschluss wird ebenfalls vom Jobcenter Dortmund geprüft. Die Teilnehmenden durchlaufen dann die komplette Ausbildung zu Erzieher:innen. Bereits während der Ausbildung zu praxisintegrierten Erzieher:innen können die Azubis als Kita-Hilfskräfte bei FABIDO arbeiten.

Zugewanderte unterstützen, erreichen und auf dem Arbeitsmarkt integrieren

Ziel des städtischen Kita-Trägers FABIDO ist es die Fachkräfte zu halten und so einem Fachkräfte-Mangel vorzubeugen. Monika Nienaber-Willaredt, Jugend- und Familiendezernentin erklärt: „Momentan ist die Personalsituation bei FABIDO gut, es handelt sich um eine präventive Maßnahme, da bald große Lücken, durch die in Rente gehenden Babyboomer, entstehen.“

Monika Nienaber-Willaredt leitet das Dezernat 4 mit den Fachbereichen Schulverwaltungsamt, Jugendamt und dem Eigenbetrieb FABIDO.
Monika Nienaber-Willaredt leitet das Dezernat 4 mit den Fachbereichen Schulverwaltungsamt, Jugendamt und dem Eigenbetrieb FABIDO. Archivfoto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Zusätzlich nehmen die Zugewanderten an Deutschkursen an der Volkshochschule Dortmund teil, um die nötige Sprachkompetenz für den Beruf schnell zu erlangen. Einen Teil der Personalkosten, bis zu 50 Prozent für maximal die Hälfte der Beschäftigungszeit, übernimmt für höchstens neun Monate das Jobcenter Dortmund und die Bundesagentur für Arbeit. Die Sprachkurse werden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übernommen.

Monika Nienaber-Willaredt sagt, es gehe darum, Geflüchtete, die Erzieher:in werden wollen oder bereits eine abgeschlossene Ausbildung im pädagogischen Bereich haben, möglichst früh zu erreichen und auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren.

In Frage kommende Personen würden über die Karteien des Jobcenters ermittelt, man könne sich allerdings auch jederzeit bei FABIDO melden, erklärt die Jugend- und Familiendezernentin.


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