Einsätze gegen Poser- und Raserszene am Wall in Dortmund gehen weiter – Innenminister beobachtet Geschehen

Die Polizei setzt ihre Kontrollen mit Schwerpunkteinsätzen fort. Fotos: Leopold Achilles
Die Polizei setzt ihre Kontrollen mit Schwerpunkteinsätzen fort. Fotos: Leopold Achilles

In der Nacht zu Sonntag (17.01.2021) hat die Dortmunder Polizei erneut mit einem Großeinsatz in der Innenstadt von Dortmund ihren Kampf gegen die Raser-, Poser- und illegale Tuningszene verstärkt. Die Polizei hat diese Szene bereits seit mehreren Jahren intensiv in den Fokus ihrer Arbeit gesetzt und geht gegen die Gefahren illegaler Kfz-Rennen, den szenetypischen Begleiterscheinungen und in Zeiten der Pandemie auch gegen die Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen der Coronaschutzverordnung vor.

Lärmbelästigungen in der letzten Zeit führten immer wieder zu zahlreichen Beschwerden

Gerade für die Anwohner*innen des Wallbereichs hatte sich die Situation in den letzten Wochen noch einmal deutlich verschärft. Die Lärmbelästigungen in der letzten Zeit führten immer wieder zu zahlreichen Beschwerden, die bei der Polizei Dortmund eingingen. Aus diesen Gründen sperrte die Polizei Dortmund gegen 21.30 Uhr erneut den Wall an mehreren Stellen und leitete den Verkehr durch drei Kontrollstellen (Rheinische Straße, Ruhrallee, Märkische Straße) ab.

An der Kontrollstelle Ruhrallee machte sich der Innenminister des Landes NRW Herbert Reul gemeinsam mit Polizeipräsident Gregor Lange und Oberbürgermeister Thomas Westphal selbst ein Bild von der Situation in der Dortmunder Innenstadt und dem Einsatzgeschehen.

„Es ist eine eindrucksvolle Aktion, die hier läuft und zwar nicht einmalig jetzt, sondern schon seit vielen Jahren. Was die Dortmunder Polizei hier macht, kann sich wirklich sehen lassen und es geht auch nur so. Konsequent dran bleiben, kontinuierlich arbeiten und mit vielen Nadelstichen am Ball bleiben, um denen, die sich hier so danebenbenehmen, das Leben schwer zu machen. Ich habe eine Riesenhochachtung vor den Polizistinnen und Polizisten, die sich hier genau aus diesem Grund die Nächte um die Ohren schlagen“, so Innenminister Herbert Reul.

Weniger Szeneangehörige kommen mittlerweile nach Dortmund – Einsätze sollen weitergehen

Ebenso wie bei den Kontrollen in der Nacht zum Samstag (16.01.2021) waren deutlich weniger Fahrzeuge als in den Wochen zuvor auf dem Wall unterwegs: „Es ist deutlich sichtbar, dass wesentlich weniger Szeneangehörige nach Dortmund gekommen sind. Für uns ist dies ein erkennbares Zeichen dafür, dass unser konsequentes Einschreiten mit einem massiven Personaleinsatz sowie unsere Appelle in die Szene hinein erste und auch deutliche Erfolge zeigen“, so der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange.

Dass die geringere Zahl der Teilnehmenden aber auch dem Wetter geschuldet sein könnte – der Schnee fiel in Dortmund ja bis in die Niederungen – blendete er offenbar aus. Lange will auch in Zukunft „nachhaltig gegen diese Szene und ihr Verhalten vorgehen (…), denn uns ist klar, dass dies heute auch nur eine Momentaufnahme sein könnte. Wir werden nicht eher Ruhe geben, bis es zu einer Verbesserung für die Dortmunder Bürgerinnen und Bürger gekommen ist“, so Lange.

Die Polizei kontrollierte 373 Personen und überprüfte 218 Kraftfahrzeuge. Sechs Fahrzeuge wurden dabei sichergestellt. Weitere Zahlen zum Einsatz: 57 Platzverweise, drei Blutproben wegen des Fahrens unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und insgesamt 28 Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung. Zusätzlich konnte ein Unfallbeteiligter nach einer Verkehrsunfallflucht ermittelt werden.

Einsatzleiterin der Polizei: „Der öffentliche Straßenverkehr ist kein Event- und Erlebnisraum“

Anders als in den Wochen zuvor gab es in der Einsatznacht über den Polizeinotruf 110 kaum Beschwerden über Lärmbelästigungen. Unterstützt wurde die Dortmunder Polizei von insgesamt 18 Einsatzkräften des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Verkehrsüberwachung der Stadt Dortmund. Bei deren Geschwindigkeitskontrollen konnten insgesamt 181 Verstöße festgestellt werden.

Darüber hinaus erstatteten die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 29 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung (Ansammlungen und Mund-Nasen-Schutz), die Straßenverkehrsordnung, das Landesimmissionsschutzgesetz und das Kreislaufwirtschaftsabfallgesetz.

„Der öffentliche Straßenverkehr ist kein Event- und Erlebnisraum. Die Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner aufgrund der massiven Lärmbelästigungen zeigen uns, dass es noch viel zu tun gibt“, so Einsatzleiterin Stephanie Luzemann. „Wir stehen mit unseren Maßnahmen an der Seite dieser Bürgerinnen und Bürger und haben in letzter Zeit auch bereits viele positive Rückmeldungen zu unseren Einsätzen bekommen. Wir werden auch in Zukunft mit unseren Maßnahmen genauso konsequent weitermachen.“

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