Drunter und Drüber – gewobene und geknotete Steine und anderes Verwobenes von Sabine Klemp im Depot Dortmund

Sabine Klemp, in der Galerie Dieter Fischer im Depot, Immermannstraße, mit ihrer Skulptur aus Elbsandstein. Fotos: Gerd Wüsthoff
Sabine Klemp in der Galerie Dieter Fischer im Depot mit ihrer Skulptur aus Elbsandstein. Fotos: Gerd Wüsthoff

Von Gerd Wüsthoff

„Drunter und Drüber – weil es Spaß macht!“ sagt Sabine Klemp beim Pressegespräch mit Nordstadtblogger vor der Eröffnung ihrer Ausstellung in der Galerie Fischer im Depot. Klemp arbeitet gerne mit der Grundform des Rechtecks oder der Raute und bearbeitet in dieser Weise verschiedene Materialien wie Steine oder Papier. Ihr grundsätzliches Thema, welches sich wie ein roter Faden durch ihre Werke zieht, ist Verflochtenes. Die Ausstellung eröffnet am 31. August 2018 ab 19 Uhr und wird bis zum 9. September 2018 zu sehen sein.

Klemp schafft verwobene Räume und versinnbildlicht die verwobene Welt

Verwobener Stein - verwobene Welt
Verwobener Stein – verwobene Welt.

Die Künstlerin spielt frei mit dem Raum und lässt Steine wie einen gewobenen Stoff erscheinen, oder führt die Linien, einem Stoffband gleich, in ihrer neuesten Skulptur in einen Knoten. Unwillkürlich verspürt man den Drang die Skulptur zu berühren. „Sie können sie gerne anfassen, aber dabei sollten sie bitte keine Ringe tragen. Die können Kratzer hinterlassen“, sagt Klemp.

Klemp strukturiert Räume und Wände mit Rechtecken und Rauten. Dies versinnbildlicht nicht von ungefähr die verwobene Welt, wie sie war, wie sie ist und wie sie sein wird. Die Arbeiten der Künstlerin sind nicht gegenständlich und bieten freien Raum zur Interpretation. Oberflächlich könnte man die Arbeiten, unwissend, als Kunst um der Kunst willen missdeuten – weit gefehlt! Eine der Inspirationsquellen der Künstlerin ist neben anderen der russische Künstler Malewitsch.

Der Knoten aus Stein – aus einem Galstone, multicolor, einem Speckstein nicht unähnlich – ist ein Faszinosum in sich. Der Betrachter ist verblüfft, vermutet ein dickes Stoffband vielleicht, doch es ist bearbeiteter Stein – zugleich massiv und doch von bestechender Leichtigkeit.

Ein geschlungenes Band aus Stein – „Knoten“ schimmert wächsern

Knoten von Sabine Klemp
Knoten von Sabine Klemp.

Der wächserne Schein des Steinknotens, ein Gordischer Knoten vielleicht, lädt zum befühlen ein. Da der Stein weich ist, sollte die Hand bitte unberingt sein, um die Oberfläche nicht zu zerkratzen. „Damit wären gut 100 Stunden Arbeit ruiniert. Das Schleifen alleine dauerte eine gefühlte Unendlichkeit“, lacht die Künstlerin.

Knoten und verwobenes sind das Hauptthema von Klemp. Wie Teppich- oder Stoffausschnitte unter dem Vergrößerungsglas, schweben zwei massive verwobene Steinskulpturen im Raum und laden zur Berührung ein. Kunst mit allen Sinnen. Die Sinne anregend sind auch die Siebdrucke und geflochtenen Wandbilder.

Daneben präsentiert die Künstlerin Siebdrucke, die ebenfalls wie Plastiken strukturiert sind und in den Raum hineingreifen. „Strukturen aufzuzeigen ist mir wichtig“, sagt Klemp. „Geradliniges oder reines Chaos ist langweilig, daher ist beides immer an verschiedenen Stellen wie ein Bruch in der jeweiligen Komposition.“ Dies ist sowohl in den Flechtwerken, als auch in den Siebdrucken, wie auch Skulpturen zu erkennen.

Eine vielfältige Ausstellung im doppelten Sinn des Wortes

In zwei der Siebdrucke sind Collagetechniken zu erkennen. „Ich habe eine Zeit lang Werbungen gesammelt und ausgeschnitten, um sie in Bildern zu verwenden“, antwortet die Künstlerin auf Nachfrage. Bei den anderen erkennt der Betrachter, dass die Siebdrucke in Schichten entstanden sind. Verwobene Wandbilder, verwobene Skulpturen, vielschichtige Bilder zeigen eine vernetzte, vielfältige Welt aus der Sicht von Sabine Klemp.

Am Abend der Eröffnung der Ausstellung im Depot in der Immermannstraße werden die Gäste musikalisch von Johanne Schopp und Jim Galakti neben der Künstlerin empfangen.

Weitere Information:

  • Galerie Dieter Fischer im Kulturort Depot
  • Immermannstraße 29, 44147 Dortmunder

Termine:

  • Eröffnung: Freitag, 31. August 2018, 19 Uhr
  • Sonntag, 2. September 2018, 16 bis 18 Uhr
  • Donnerstag 6. September 2018, 17 bis 20 Uhr
  • Freitag 7. September 2018, 17 bis 20 Uhr
  • Finissage: 9. September 2018 ab 17 Uhr
  • Sowie Terminabsprachen nach Vereinbarung

Kontakt:

  • Mobiltel: 0151-11569332
  • E-Mail: info@sabineklemp.de
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