Dortmund knackt wieder die 600.000 Einwohner-Marke: Untersuchung zur Bevölkerungsentwicklung in Großstädten

Bevölkerung 2014 nach Altersgruppen
Nach langen Zeiträumen mit rückläufigen Einwohnerzahlen wachsen die deutschen Großstädte seit einigen Jahren wieder. Aber: Manche wachsen schnell, manche langsamer, einige fast gar nicht. Die Dortmunder Statistiker haben daher die deutschen Städte, die in der Größenordnung mit Dortmund vergleichbar sind, untersucht.

Untersuchung vergleicht Städte mit 500.000 bis 700.000 EinwohnerInnen

Anlass der Untersuchung: Dortmund hat wieder mehr als 600.000 Einwohnerinnen und Einwohner, fast 20.000 mehr als vor fünf Jahren. Doch mit dieser Entwicklung steht die Stadt nicht allein da.

Die Dortmunder Statistiker haben aktuell die Bevölkerungsentwicklung zwischen 2010 und 2014 in den deutschen Großstädten mit einer Einwohnerzahl zwischen rund 500.000 (Duisburg) und rund 700.000 (Frankfurt/M.) untersucht. Von Duisburg abgesehen, lebten Ende 2014 in allen Städten mehr Menschen als fünf Jahre vorher. Am stärksten zugelegt haben Leipzig (+54.000) und Frankfurt/M. (+45.000).

Die Bevölkerungsgewinne sind in erster Linie darauf zurückzuführen, dass mehr Menschen in die Städte zugezogen als aus ihnen fortgezogen sind. In Frankfurt/M. und Stuttgart gab es zudem mehr Geburten als Sterbefälle. Dortmund ist schneller gewachsen als die beiden anderen Ruhrgebietsstädte Essen und Duisburg und auch Bremen.

Ein besseres Ergebnis wird u. a. durch die ungünstige Relation zwischen Geburten und Sterbefällen verhindert. Nur in Essen sind zwischen 2010 und 2014 mehr Menschen gestorben als in Dortmund. Und sowohl hinsichtlich des Anteils von Frauen im gebärfähigen Alter als auch bezüglich der Geburtenrate belegt Dortmund eher hintere Plätze.

Wanderungssaldo nach Altersklassen

Dortmund fehlen im Vergleich die Zuzügen der 25- bis unter 30-Jährigen

Attraktiv erscheint Dortmund für Familien. Der Saldo bei den Wanderungen unter 15-Jähriger zwischen 2010 und 2014 liegt bei +2.500, höher als in allen anderen Vergleichsstädten.

Die größten Wanderungsgewinne liegen im Übrigen in allen Städten bei den jungen Erwachsenen zwischen 15 und 30 Jahren, die der Studien- oder Arbeitsplatz in die Zentren lockt. Hier fehlt es in Dortmund im Vergleich zu vielen anderen Großstädten an Zuzügen der 25- bis unter 30-Jährigen, also eher in der Phase nach dem Studium.

Die Altersstruktur zeigt einen vergleichsweise hohen Anteil unter 18-Jähriger in Dortmund, bei der Bevölkerung im Erwerbsalter ist die Stadt aber eher durch geringe Anteile jüngerer (18 bis unter 45 Jahre) und hohe Anteile älterer Jahrgänge (45 bis unter 65 Jahre) gekennzeichnet.

Diese Relation ist etwa in Dresden, Stuttgart, Leipzig und Frankfurt/M. wesentlich günstiger. Zusammengefasst: Im Ruhrvergleich ist Dortmund spitze, eine Reihe weiterer Großstädte zeigt, dass es noch Potenzial nach oben gibt.

Hier gibt es die gesamte Untersuchung mit allen Diagrammen als PDF zum Download: Kurzinfo_2016-01

Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2014

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