Stadt passt ihre Planungen an – mehrere Unterkünfte für Flüchtlinge sollen auf die längere Bank geschoben werden

Die Schiffe zur Unterbringung von Flüchtlingen im Schmiedinghafen haben angelegt
Die Verträge für die Schiffe zur Unterbringung von Flüchtlingen sollen möglichst nicht verlängert werden.

Die Stadt Dortmund passt ihre Planungen an die geringere Zahl der kommunal zugewiesenen Flüchtlinge an. In diesem Jahr sind bereits 2168 Flüchtlinge kommunal nach Dortmund zugewiesen worden. Das sind im Schnitt 136 pro Woche. Allerdings lag nun in der dritten Woche die Zahl bei rund 50 Personen. „Unsere Planung war auf 200 pro Woche ausgerichtet“, erinnerte Birgit Zoerner.

Stadt geht für dieses Jahr von 100 statt 200 ankommenden Flüchtlingen aus

Feuerwehr und Johanniter haben die Hallen für Flüchtlinge hergerichtet.
Bis Ende der Woche sollen die Brügmannhallen leergezogen und die Einrichtung abgebaut werden.

Daher will die Stadt die gesamten Planungen unter der Prämisse, dass es vermutlich dauerhaft weniger sein werden, überprüfen.

„Wir werden unsere Planungen anpassen und gehen über das Jahr von 100 Flüchtlingen pro Woche aus“, so die Sozialdezernentin. Allerdings will die Stadt einen Puffer behalten, der schnell zu aktivieren ist. „Letztes Jahr haben wir ja eine Vervierfachung der Zahlen in kürzester Zeit erlebt“, erinnerte sie.

Was gehört alles zum Puffer? Die Unterbringung von Flüchtlingen im Revierpark in Wischlingen wurde bereits  geschlossen. Ab September würde die Unterbringungsmöglichkeit wieder zur Verfügung stehen, sollte sie gebraucht werden.

Außerdem wird die Belegung in den einzelnen Einrichtungen ein Stück zurückgenommen. Die Stadt hatte im vergangenen Herbst stark verdichtet.

Würden wieder zusätzliche Plätze benötigt, stünden dort 150 Plätze zur  schnellen Aktivierung zur Verfügung. „Außerdem werden wir prüfen, ob wir die Zelte der Drehscheibe übernehmen können. Dann könnten damit schnell 400 Plätze aufgebaut werden“, verdeutlicht Zoerner.

Die beiden neuen Nordstadt-Einrichtungen sollen weiter geplant werden

Das ehemalige Leo-Haus in der Westerbleichstraße sollen aufwändig umgebaut und u.a. für Flüchtlinge nutzbar gemacht werden.
Das ehemalige Leo-Haus in der Westerbleichstraße soll aufwändig umgebaut werden.

Auch die Realisierung der beschlossenen Containerstandorte will sie „auf die längere Schiene setzen“ und  „entschleunigen“.

„Die Häuser des LWL in Aplerbeck werden wir aus diesem Grund nicht an den Start bringen“, kündigte Zoerner sowohl im Verwaltungsvorstand als auch im Sozialausschuss an. Es gebe keinen Bedarf, so langfristige Bindungen einzugehen.

Doch das gilt nicht für alle langfristig angedachten Projekte: Die beiden für die Nordstadt vorgesehenen Flüchtlingswohnheime im „Leo-Haus“ in der Westerbleichstraße und dem Telekom-Gebäude an der Schützenstraße sollen nicht von der Liste gestrichen werden, auch wenn die Verträge dafür noch nicht geschlossen sind.

„Die Immobilien sind für uns sehr interessant“, sagte Zoerner auf Nachfrage der „Nordstadtblogger“.

Mietverträge für Flußkreuzfahrtschiffe sollen möglichst nicht verlängert werden

In den beiden Traglufthallen auf der Stadtkrone-Ost sollten 600 Flüchtlinge untergebracht werden.
In den beiden Traglufthallen auf der Stadtkrone-Ost sind jeweils 200 Flüchtlinge untergebracht.

Zu überlegen ist, ob mit Ablauf der Mietverträge im kommenden Jahr die beiden Flußkreuzfahrtschiffe wieder vom Netz genommen werden können.

„Wir haben eine Option auf Verlängerung. Aber jetzt kann niemand beurteilen, ob wir sie brauchen. Wenn es möglich ist, werden wir sie dann auslaufen lassen“, machte Zoerner deutlich.

Weiter aufgebaut werden die Traglufthallen. Derzeit sind jeweils 200 Menschen in den beiden Hallen auf der Stadtkrone-Ost untergebracht – überwiegend Familien mit Kindern. Wann weitere Hallen in Betrieb gehen, ist noch offen.

Die Brügmann-Sporthallen sollen bis Ende dieser Woche komplett freigezogen werden. Dann erfolgt der Abbau und die Begehung.

„Wenn der Zustand wie in den anderen Sporthallen ist, dann können wir sie nach einer Grundreinigung schnell wieder für den Sport an den Start bringen“, kündigte Birgit Zoerner an. Sollten größere Arbeiten nötig sein, werde man versuchen, diese in die Ferien zu schieben.

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