Zuschüsse für Depot, Planerladen, Waldgarten und Speicher 100

Die Bezirksvertretung Nordstadt gibt kein Geld für die drei geplanten Taubentürme dazu

Im Stadtgarten betreibt der Tierschutzverein eine Taubenstation. In der Nordstadt wird es keine geben – zumindest keine durch die Bezirksvertretung mitfinanzierten Taubentürme. Archivfoto: Thomas Engel für nordstadtblogger.de

Von Susanne Schulte

Für die geplanten Taubentürme gibt es kein Geld aus der Kasse der Bezirksvertretung Nordstadt. Das beschlossen die Mitglieder des Gremiums am vergangenen Donnerstag während ihrer Sitzung im Keuning-Haus. Durch die Türme, so die Idee, soll die Taubenpopulation verringert werden. Die Eier, die die Tiere dort legen, sollen regelmäßig durch Gipseier ausgetauscht werden. Der Tierschutzverein Groß-Dortmund soll sie pflegen.

Kulturort Depot erhält Geld für einen zweiten Rettungsweg in der Galerie

Der Rat hatte zugesagt, 30.000 Euro für den Bau von den insgesamt 45.000 Euro zu übernehmen. Den Rest solle die BV Nord dazu tun, weil die Türme in der Nordstadt stehen sollen. Dagegen sprachen die Politiker:innen sich aus. Nur weil die Türme in der Nordstadt stehen sollten, seien sie doch dafür nicht zuständig. Zudem kämen noch jährliche Unterhaltskosten von 4000 Euro pro Turm dazu.

Also gab es für diesen Antrag ein entschiedenes „Nein“. Über finanzielle Förderung freuen sich dagegen der Essbare Waldgarten 7000 Schmetterlinge, der 2.200 Euro für ein Gartentor erhält, sowie der Depot-Verein, der 136.000 Euro für den Bau eines zweiten Rettungsweges in der Galerie, einen erleichterten Zugang für Rollifahrer:innen zur Haupthalle und einen neuen Toilettentrakt bekommt.

Zu letzterem Beschluss gab es auch viel Diskussion, da es sich beim Depot neuerdings um eine städtische Immobilie handelt. „Alle haben Bauchschmerzen damit“, so lautete eine Zusammenfassung der Stimmung. Aber da der Verein alle höheren Baukosten selbst zahlen will, gab es bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen doch ein „Ja“.

Speicher100 erhält 5000 Euro für den Stromanschluss auf der Kieselwiese

Der Verein Parzelle möchte 4000 Euro für sein Visual Sound Outdoor Festival im kommenden Jahr. Die Entscheidung verschob das Gremium auf die nächste Sitzung, weil es noch Fragen nach den Einnahmen beantwortet haben will.

In einer lauen Sommernacht sitzen Besucher:innen des Speicher 100 am Hafenbecken. Für das Außengelände soll ein Stromausschluss finanziert werden. Foto: Klaus Hartmann für Nordstadtblogger.de

Nicht unumstritten war auch der Antrag des Vereins Speicher100 auf 5000 Euro für den Stromanschluss auf der Kieselwiese. Da der Pachtvertrag des Vereins nur bis Ende 2024 gilt, das Außengelände ja auch nicht so groß sei und ein Generator gute Dienste leisten könne, gab es viele Diskussionsbeiträge. Letztendlich stimmte das Gremium mit einer Ablehnung und zwei Enthaltungen der Förderung zu.

Der Verein Romano Than und der Verein Hartkern erhalten jeweils 500 Euro für die allgemeine Vereinsarbeit, wie auch die Naturfreunde Dortmund-Nord und der Verein Maschinerie.

Der Planerladen kann mit 7500 Euro für den Seecontainer am Blücherpark planen, die Diesterweggrundschule mit 4500 Euro für Musikinstrumente und die Anne-Frank-Gesamtschule mit 2160 Euro für den Kurs „Kampfsport für Jungs – Gewalt unter Kontrolle“.

Vom Kleingartenverein Hafenwiese braucht das Gremium noch weitere Information sowie eine Summe, um über den Antrag zur Förderung der neuen Beleuchtung entscheiden zu können.

Der Wunsch des Vereins Unabhängige Ladeninitiative, der 2500 Euro für die Neugestaltung des Außenbereichs haben wollte, wurde lange diskutiert. Man wolle keinen Gastronomiebetrieb mit Geld aus der BV fördern, hießt es von der SPD. Der Verein arbeitet nicht kommerziell, hieß es von den Grünen. Mit zehn Stimmen bei sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag schließlich positiv beschieden.


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Reaktionen

  1. Sonja Lemke

    Taubentürme sind sinnvoll, aber dort hätte die Bezirksvertretung auf Jahre verpflichtet, während gleichzeitig massiv die Mittel für die BVen gekürzt werden und es unklar ist, wie es die nächsten Jahre mit dem Haushalt weiter geht.
    (Es geht um 3 Türme je 4000€ pro Jahr, mit Verpflichtungen für die nächsten Jahre. Gleichzeitig 270.000€ Kürzungen, also etwa Halbierung des BV-Budgets)
    Dazu kommt halt, dass zu viele Tauben eine gesamtstädtisches Problem sind. Auch die Innenstadt profitiert von Taubentürmen in der Nordstadt (während es dort bei einem Turm bleibt)

  2. Norbert

    Warum hat die BV Bauchweh, wenn es um den barrierefreien Umbau eines städtischen Gebäudes geht?

    Geld für einen Stromanschluss, der für ein Jahr genutzt wird? Für was? Und wo ist die Kieselwiese? Google kennt die nicht.

  3. Thomas Oppermann

    Moin, leider ist der Bericht zur Förderung des Depots nicht ganz richtig. In der BV gibt es Bauchschmerzen den barrierefreien Umbau zu bezahlen, da das Depot eigentlich von der Stadt verwaltet wird und somit die benötigten Mittel aus dem Stadthaushalt, nicht dem der BV kommen müssten. Die Stadt Dortmund, also der Imobilienbereich hat aber in diesem Jahr kein Geld mehr und auch keine Kapaziäten diese Maßnahme umzusetzen. Die BV erhofft sich durch den Beschluss, dass die Maßnahme jetzt kurzfristig vom Depot Verein umgesetzt werden kann. Der barrierefreie Umbau entsprechend schnell passiert, die BV will aber keinen Präzidenzfall schaffen und möglicherweise zukünftig bei anderen städtischen Gebäude bezahlen. Vor dem Hintergrund der anstehenden Kürzungen im Haushalt der Bezirksvertretung durchaus nachvollziehbar. Vielen Dank für den Bericht zur BV sitzung. Selten wurde so viel über die Sitzung berichtet.

  4. thomas oppermann

    Hallo Norbert, sorry hatte die 2 Frage übersehen. Die Wiese liegt in der nördlichen Speicherstr ziemlich genau gegenüber dem Speicher 100. Sie hat keine offizielle Bezeichnung, ist eben nur eine Grünfläche. Der Pachtvertrag läuft offiziell Ende 2024 aus, der Betreiber geht aber davon aus, das dieser Vertrag verlängert wird, denn es wird noch längere Zeit brauchen, bis das Gelände dann tatsächlich bebaut wird, falls die Wiese dann Bestandteil der Bauplanung ist. Die Wise als Veranstaltungsfläche wird also länger genutzt werden. Aktuell finden dort kleine Konzerte, Lesungen und Kultur statt, also bevor es kalt und nass wurde.

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