Das zweite „0+1 Festival für Diversität + Komplexität":

Das Festival macht Expert:innen mit Zuwanderungsgeschichte sichtbar

Das „0+1 Festival für Diversität + Komplexität“ findet vom 4. bis zum 28. Oktober 2022 in Dortmund statt. Dennis Treu

Elf Veranstaltungen an sieben verschiedenen Orten, mit über 40 Akteur:innen. Expert:innen mit Migrationshintergrund, die ihr Wissen teilen, zum Nachdenken anregen und einen Raum für Diskussionen bieten. Das ist das „0+1 Festival für Diversität + Komplexität“, welches vom 4. bis zum 28. Oktober 2022 in Dortmund stattfindet.

Im Fokus stehen die Expert:innen mit Migrationshintergrund, denn sie werden sichtbar gemacht

Dr. Natasha A. Kelly wird den Vortrag „Die Schwarze Renaissance: Oder warum Deutschland eine Schwarze Ästhetik braucht." halten
Dr. Natasha A. Kelly hält den Vortrag „Die Schwarze Renaissance: Oder warum Deutschland eine Schwarze Ästhetik braucht.“ . Foto: Samia Rachel

Wie im vorherigen Jahr wird der „Verbund der sozial- kulturellen Migrantenvereine in Dortmund“ (VMDO) im gesamten Oktober die Kulturinstitutionen Dortmunds „besetzen“ und mit Expert:innen und Themen bespielen. In diesen Wochen wird es für das Publikum Vorträge wie  „Warum Deutschland eine schwarze Ästhetik braucht.“ geben, aber auch Musik und Film.

Auf vielen Fachtagungen fehlen die Menschen mit Migrationshintergrund. Die Veranstalter:innen dieser Vorträge versichern, dass sie keine Expert:innen mit Migrationshintergrund finden. „Das stimmt nicht. Man findet sie“, entgegnet Kati Stüdemann vom Bildungswerk des (VMDO).

Die Veranstalter:innen wollen den migrantischen Expert:innen und ihrer Expertise eine Plattform geben. Expertise, die oft ungesehen ist. So hat die Veranstaltung bei einem Vortrag Menschen, die das Thema betrifft. Nicht wie in den vielen Fällen, wo Themen wie Rassismus von Nicht-Betroffenen behandelt werden.

Viele Kooperationen: „Die Kultur muss sich beteiligen, damit sich was ändert“

Fatma Aydemir wird über über Familie, Geheimnisse, Wünsche und Wunden sprechen.
Fatma Aydemir wird über über Familie, Geheimnisse, Wünsche und Wunden sprechen. Foto: Sybille Fendt

Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Veranstalter:innen 2022 viele Gäst:innen einladen. Das haben die Kooperationspartner:innen möglich gemacht. Sie haben das erste Festival gesehen und wollten dieses Jahr ein Teil davon sein.

Mit einer HipHop Liveperformance und einem Konzertabend mit dem Ensemble „Orpheus XII“ ist in in diesem Jahr auch das „VokalMusikZentrum NRW“ vertreten. „Die Kultur muss sich beteiligen, damit sich was ändert“, sagt Torsten Mosgraber, Direktor des „VokalMusikZentrum NRW“.

Das Ensemble „Orpheus XII“ spielt Musik aus dem arabischen Raum. Zu der Gruppe gehören 25 Leute. Unter ihnen sind Kurd:innen, Iraner:innen und Syrer:innen. Ihnen gibt das „VokalMusikZentrum NRW“ die Bühne, ihre Kulturen vorzustellen.

Das Festival findet regelmäßig statt: „Dinge, die man einmal macht, verändern gar nichts“

Im Vergleich zum Jahr davor konnten die Veranstalter:innen in diesem Jahr viele Gäst:innen einladen.
Im Vergleich zum Jahr davor konnten die Veranstalter:innen 2022 viele Gäst:innen einladen. Foto: Chimène Goudjinou

Die Veranstalter:innen wollen das Festival regelmäßig organisieren, damit ihr Vorhaben, migrantische Expert:innen sichtbar zu machen nicht nur eine einmalige Sache ist. „Dinge, die man einmal macht ,verändern gar nichts“, betont Mosgraber.

Damit keine Hemmschwelle besteht, zum Festival zu kommen, sind alle Veranstaltungen –  außer der Konzertabend mit dem Ensemble „Orpheus XII“ – kostenlos.

Doch sind die Veranstaltungen sind mit Blick auf die Anzahl möglicher Besucher:innen limitiert. Deswegen ist eine Anmeldung über die Website des Festivals erforderlich ist. Wer sich die Konzertkarte aus finanziellen Gründen nicht leisten kann, hat die Möglichkeit eine Freikarte zu bekommen.

LINK: nullpluseinsfestival.de

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Reaktionen

  1. „Race Relations“: Lesung und Gespräch mit Dr. Michaela Dudley beim 0+1 Festival im MKK (PM)

    Noch bis zum 28. Oktober läuft in Dortmund das „0+1 Festival für Diversität + Komplexität“. Zum Abschluss ist am Freitag, 28. Oktober, 19 Uhr Dr. Michaela Dudley zu Gast im Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Die Berlinerin, US-amerikanische Juristin, mehrsprachige Journalistin und Transfrau mit afroafrikanischen Wurzeln stellt ihr neues Buch „Race Relations – Essays über Rassismus“ vor.

    Michaela Dudley ist eine Meisterin darin, bisher ungesehene Geschichte sichtbar zu machen. Sie nimmt ihr Publikum mit auf eine bewegende Exkursion, die nicht nur die verzweigten Facetten des Rassismus vor Augen führt, sondern die auch in die Gefühlswelt der Opfer und der Täter*innen eintauchen lässt. Moderator Glen Akama Esema spricht mit ihr über die Bedeutung von Erfahrungen und die Entwicklung von historischem Wissen und Geschichte.

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