Broschüre „Trauer, Wut und Widerstand“ liefert wichtige Infos für den Kampf gegen Rassismus und rechten Terror

4. Tag der Solidarität gedenkt dem NSU-Mordopfer Mehmet Kubasik
Den Verantwortlichen geht es mit der Veröffentlichung der Broschüre vor allem darum, den Betroffenen Rückhalt und eine Stimme zu verleihen. Seit Jahren kämpfen die Akteur*innen für lückenlose Aufklärung und gegen staatliche Vertuschung im Bereich rechtsextremistischer Gewalttaten in Deutschland. Foto: Klaus Hartmann/Archiv

„Trauer, Wut und Widerstand“ ist der Titel einer vom Dortmunder Bündnis „Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich“ herausgegebenen Broschüre. Darin stellen sich einige der antirassistischen Initiativen und Bündnisse in Deutschland vor. „Damit möchten wir die Aufmerksamkeit auf die Perspektive der Angehörigen und Betroffenen rechter Gewalt lenken“, so Ali Şirin, der das Projekt initiiert hat. 

Erschreckende Kontinuität des Rassismus in Deutschland

Ali Şirin vom Dortmunder Bündnis „Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich“ hat das Projekt angestoßen. Foto: Klaus Hartmann/Archiv

Das Bündnis möchte mit der Publikation aufzeigen, dass es sich bei den vielen rechten und rassistischen Morden in den letzten Jahrzehnten nicht um Einzelfälle handelt. Der Mord an Mehmet Kubaşık in Dortmund ist nur ein Beispiel für rechten Terror, rassistische Ermittlungen und unzureichende Aufklärung. Immer wieder gibt es Parallelen zwischen rassistischen Gewalttaten und dem gesellschaftlichen Umgang damit.  ___STEADY_PAYWALL___

„Das Engagement der vorgestellten Initiativen hat viele Gemeinsamkeiten, etwa die Forderung nach Aufklärung und Konsequenzen sowie die Erinnerung an die Betroffenen rechten Terrors und rassistischer Gewalt, erläutert Ali Şirin vom Bündnis „Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich“, „damit schaffen sie Raum für Selbstermächtigung der Opfer, Betroffenen und Unterstützer*innen“. 

Seit Jahrzehnten wiederholen sich rassistisch motivierte Ausschreitungen, Angriffe und Morde. Der NSU-Komplex bleibt weiterhin ungeklärt. Die Terroranschläge in Halle im Oktober 2019 sowie in Hanau im Februar 2020 und die Gefahr von Prepper-Gruppen, die Waffen und Munition horten, um sich für einen Bürgerkrieg aufzurüsten, und die seit Jahren andauernden rassistischen Angriffe in Berlin-Neukölln zeigen die Aktualität und die Gefahr, die von organisierten Rechtsterrorist*innen ausgeht.

Gemeinsam stark – Bundesweites Netzwerk engagiert sich für die Betroffenen

Die Broschüre gibt’s online zum Download oder gegen eine Portogebühr von drei Euro per Post.

Viele Initiativen gründeten sich in Reaktion auf unzureichende Ermittlungen, mangelnden Aufklärungswillen, der staatlichen Behörden, aktive Vertuschungsversuche und institutionellen Rassismus. „Ohne das Engagement von Initiativen wären der Mord an Oury Jalloh 2005 in Dessau  oder der Tod von Amed Ahmad2018 in einer Zelle in der Justizvollzugsanstalt Kleve in Vergessenheit geraten“, so Şirin. 

Mit der Vorstellung der antirassistischen Initiativen will das Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich auch zeigen, dass trotz der erschreckenden Kontinuität des Rassismus in Deutschland ein bundesweites Netzwerk von Menschen entstanden ist, die sich gegenseitig Kraft geben und an der Seite der Betroffenen für Aufklärung und Konsequenzen kämpfen.

In der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW geförderten Broschüre, die eine Auflage von 2000 Exemplaren hat, werden 17 Initiativen bzw. Bündnisse vorgestellt. Die Broschüre kann gegen 3 Euro Portogebühren bestellt werden oder auf der Homepage des Bündnisses sowie der RLS NRW herunter geladen werden. Außerdem steht Sie im Anhang zum Download oder zur Ansicht bereit.

 

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