Arbeitslosenzentrum vor drohender Insolvenz gerettet

Eberhard Weber und Jutta Reiter tragen Verantwortung für das Arbeitslosenzentrum Dortmund.
Eberhard Weber und Jutta Reiter engagieren sich für das Arbeitslosenzentrum Dortmund.

Von Joachim vom Brocke

Vor zwei Jahren haben Eberhard Weber (ehemaliger DGB-Chef) und Unternehmensberater Dr. Andreas Bach das Arbeitslosenzentrum an der Leopoldstraße vor drohender Insolvenz und folgender möglicher Schließung bewahrt. Diese schwierige Aufgabe ist dem Duo gelungen, die wichtige Beratungsstelle wurde gerettet. Neuer Träger wird mit Beginn des neuen Jahres der AWO-Unterbezirk Dortmund. Noch eine Weile, so hat Eberhard Weber zugesichert, möchte er den Übergang begleiten.

Schmerzliche Einschnitte für die vier Mitarbeiter in der Beratungsstelle

„Eine schwierige Aufgabe mit hohem Sanierungsbedarf“, schildert Weber die damals vorgefundene Lage. Nach einem „harten Konsolidierungsprogramm“ mit „schmerzlichen Einschnitten“ für die vier Vollzeitbeschäftigten ist es Eberhard Weber und Andreas Bach gelungen, das Arbeitslosenzentrum wieder auf solide Beine zustellen und fit für die Zukunft zu machen. Über alledem stand für beide das Ziel, die Zukunft des Arbeitslosenzentrums zu sichern.

Ziel war es, die Anlaufstelle in der Nordstadt zu erhalten

Wichtig war es, aus der Vielzahl von Trägern – insgesamt 80 – eine geeignete Trägerstruktur zu finden. „Nur der AWO-Unterbezirk war bereit, die Trägerschaft zu übernehmen“, sagte Weber. Eine Einigung mit den anderen Trägern wurde erzielt, der Vorstand einstimmig entlastet und ebenso einstimmig der Übergang in die AWo-Trägerschaft genehmigt. „Obwohl viele Arbeitslosenzentren in NRW längst aufgegeben haben, sahen wir für Dortmund die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung“, sagte Weber: „Wir wollten für die vielen Arbeitslosen und armen Menschen in der Stadt diese Anlaufstelle erhalten“.

DGB-Chefin Jutta Reiter ist neue Vorsitzende des Vereins

Neue Vorsitzende des Vereins Arbeitslosenzentrum wurde DGB-Chefin Jutta Reiter. Weiter gehören Pfarrer Friedrich Stiller (ev. Kirche), Bernhard van Ackeren (kath. Kirche), Norbert Hüwel (Verdi), Gunther Niermann (Der Paritätische) sowie Lydia Hahn und Helmut Eigen dem Vorstand an. Mitte Januar, so sehen die Planungen vor, sollen die einzelnen Aufgaben verteilt werden. Jutta Reiter ist ebenso glücklich über das Weiterbestehen des Arbeitslosenzentrums in AWo-Trägerschaft. „Das ALZ verfügt über keine professionelle Geschäftsführung. Die großen Verbände, die zum Teil verschlankt wurden, konnten diese Aufgaben nicht so ohne weiteres mitmachen“, sagte Reiter.

Finanziell ist durch die Übernahme der AWO auch die weitere Zukunft der Einrichtung an der Leopoldstraße gesichert. Die Stadt gibt zum Beispiel einen Zuschuss und stellt die Immobilie zur Verfügung, JobCenter und Agentur für Arbeit fördern. Neben Spenden von Sponsoren, privaten Zuwendungen und Mitgliedsbeiträgen wird auf die Zusage weiterer Landesmittel aus dem Europäischen Sozialfond gesetzt.

Mehr Informationen:

  • Das Arbeitslosenzentrum ist in der Leopoldstraße 16-20 untergebracht.
  •  Geöffnet ist Montag, Mittwoch und Donnerstag von 8.30 bis 16 Uhr, Dienstag von 14 bis 16 Uhr und Freitag von 8.30 bis 14 Uhr.
  •  Es werden Auskünfte und Hilfestellungen bei allen mit der Arbeitslosigkeit verbundenen Fragen gegeben. Darüber hinaus gibt es Kurse, Veranstaltungen und Gruppenangebote.
  •  www.alz-dortmund.de

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Reaktionen

  1. herr rossi

    ich bin froh, dass das Arbeitslosenzentrum erhalten bleibt. Aktuell wurde mir dort geholfen. Die mitarbeiterin konnte errechnen, das mir rund 5000 Euro ALG 2 zuwenig gezahlt wurde und hat einen Antrag zur Überprüfung gestellt. Das hätte ich alleine niemals hinbekommen. Danke schön!

  2. ALZ

    Programmangebote für das 1. Halbjahr 2015 im Arbeitslosenzentrum

    Das ALZ der Arbeiterwohlfahrt Dortmund bietet wieder ein interessantes Programm für das 1. Halbjahr 2015.
    Die Info-Veranstaltungen zum Sozialrecht, insbesondere die komplexen Fragen rund um Hartz IV nehmen den größten Raum ein.Es geht um:

    Antragstellung und Bescheidüberprüfung, Fragen rund um`s Wohnen, Anrechnung von Einkommen und Vermögen und den Regelungen zur Zwangsverrentung mit 63 Jahren.

    Mitarbeiter des Jobcenters informieren ausführlich über Hilfen, einen Arbeitsplatz zu finden und den Angeboten der Fort- und Weiterbildung.

    In Kooperation mit der Beratungsstelle „Wendepunkt“ werden neue Ideen zur selbstbestimmten Jobsuche gemeinsam entwickelt.

    Das Seminar „Selbstvermittlungscoaching für Frauen“ wird für eine Dauer von 3 Monaten 2x wöchentlich stattfinden.

    Grundlegende arbeitsrechtliche Fragen werden von den Kollegen der Gewerkschaften beantwortet.
    In Gemeinschaft mit anderen können die Besucher Sprachen und die PC-Nutzung in verschiedenen Programmen lernen, im wöchentlichen Jobcafe die Stellenangebote auswerten und Bewerbungen schreiben.

    Der Programmflyer ist im ALZ in der Leopoldstraße 16-20 erhältlich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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