Arbeitslosenquote in Dortmund liegt bei 12,5 Prozent – Der Anteil der Flüchtlinge und EU-Bürger steigt deutlich an

Arbeitsagentur, Jobcenter und Sozialamt haben den Integration Point für Flüchtlinge gestartet, der beim Start in Ausbildung und Beruf helfen soll.
Arbeitsagentur, Jobcenter und Sozialamt wollen mit den Integration Point Flüchtlingen beim Start helfen.

Die Arbeitslosigkeit ist im Februar in Dortmund geringfügig angestiegen. Es gab 102 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+0,3 Prozent). Allerdings liegt die Arbeitslosenquote mit 12,5 Prozent noch zwei Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin sehr hoch.

Mehr ausländische Arbeitslose – darunter sind auch Flüchtlinge

Astrid Neese ist Chefin der Arbeitsagentur Dortmund
Astrid Neese ist Chefin der Arbeitsagentur Dortmund.

Der Arbeitsmarkt entwickelt sich mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit saisontypisch. Die heimischen Unternehmen meldeten mehr Stellen als im Januar und auch als im Februar des Vorjahres. „Bei diesem stabil guten Bedarf an Arbeitskräften, können wir grundsätzlich positiv auf die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt blicken“, kommentiert Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, die aktuellen Zahlen.

Die Arbeitslosigkeit von ausländischen Menschen ist stärker gestiegen. „Darunter sind auch bereits jetzt Personen, die geflüchtet sind und zum Beispiel nach Anerkennung als Asylbewerber in die Betreuung der Arbeitsvermittlung gehen, damit auch sie die ersten Schritte in Richtung Beschäftigung einschlagen können“,

Die gestiegene Zahl von arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahren sei jahreszeitlich bedingt, da bei Berufsausbildungen auch Abschlusstermine zu Beginn des Jahres liegen.

„Ich gehe davon aus, dass sich der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit weiter fortsetzt, da sich gerade auch für junge gut ausgebildete Fachkräfte Beschäftigungschancen bieten“, so Neese weiter. In der Woche der Ausbildung vom 07. bis 11. März will sich die Arbeitsagentur zusammen mit Partnern noch einmal besonders für die betriebliche Ausbildung stark machen. So sollen Eltern über die zukunftsträchtigen Berufe im MINT Bereich informiert werden.

 37.518 Menschen in Dortmund waren im Februar 2016 arbeitslos gemeldet

Im Februar waren 37.518 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon waren 6.785 Personen bei der Arbeitsagentur und 30.733 beim Jobcenter Dortmund registriert. Damit hat die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 102 Personen oder 0,3 Prozent zugenommen. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um 753 Personen oder 2,0 Prozent niedriger.

Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und lag im Berichtsmonat Februar bei 12,5 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 12,9 Prozent. Die spezielle Arbeitslosenquote für die Agentur lag bei 2,3 Prozent und für das Jobcenter bei 10,2 Prozent.

Arbeitslosenzahlen in Dortmund im Februar 2016 und im Jahresvergleich.
Die Arbeitslosenzahlen in Dortmund im Februar 2016 und im Jahresvergleich.

Junge junge Arbeitslose unter 25 Jahren – dafür weniger Arbeitslose über 50 Jahren

Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer Jobcenter Dortmund
Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Januar 2016 marginal auf aktuell 6.785 Personen. Günstig entwickelte sich die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen, hier mit einem Rückgang um 37 Personen oder 1,4 Prozent zum Vormonat.

Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnet die Arbeitsagentur bei den Jüngeren unter 25 Jahren (+19,1 Prozent oder 128 Personen). Hier schlägt sich wie schon im Vormonat das Ende von zwei- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen nieder.  Im Vorjahresvergleich entwickelte sich die Arbeitslosigkeitaber günstig und lag um 6,4 Prozent oder 467 Personen niedriger.

Das Jobcenter Dortmund, das für die Betreuung der Arbeitslosen im Rechtskreis des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) zuständig ist, meldet einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Waren im Januar noch 30.621 Personen arbeitslos gemeldet, so sind es im Februar 30.733 – 112 Personen oder 0,4 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zu Februar 2015 ist die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung um 286 Personen oder 0,9 Prozent gesunken.

„Im Berichtsmonat Februar 2016 ist die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II erwartungsgemäß um 0,4 Prozent angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte aber eine Verbesserung um 0,9 Prozent erreicht werden. Es ist erkennbar, dass die gute konjunkturelle Lage weiterhin wirkt und die saisontypische Nachfragesteigerung nun anläuft“, analysiert der Geschäftsführer des Jobcenters, Frank Neukirchen-Füsers, die Situation.

Dabei ist das Volumen der gemeldeten Stellenangebote von Februar 2015 mit 4967 offenen Stellen auf 6333 im Februar 2016 nahezu kontinuierlich angestiegen. „Wir sehen weiterhin eine starke Nachfrage für Arbeitskräfte in Dortmund“, so Neukirchen-Füsers.

Ausländer machen mittlerweile 32 Prozent der registrierten Arbeitslosen in Dortmund aus

Arbeitsagentur, Jobcenter und Sozialamt haben den Integration Point für Flüchtlinge gestartet, der beim Start in Ausbildung und Beruf helfen soll.
Die Zahl der ausländischen Arbeitslosen in Dortmund steigt kräftig an.

Die Anzahl von geflüchteten Menschen, die in Dortmund untergebracht sind, zeigt sich nun auch zunehmend in der Arbeitsmarktstatistik. So stieg der Anteil der Ausländer an der Gesamtarbeitslosigkeit im Februar im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Prozentpunkt auf 32,0 Prozent.

Damit sind aktuell 12.014 Ausländer bei der Arbeitsagentur und beim Jobcenter arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein deutlicher Anstieg um 6,8 Prozent oder 760 Personen zu verzeichnen.

Der größte Anteil entfällt auf die Gruppe der Menschen aus Asylzugangsländern; 3.214 Personen waren im Februar arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus von 29,8 Prozent oder 737 Menschen im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Überproportional ist hier vor allem die Arbeitslosigkeit von geflüchteten Menschen aus Syrien gestiegen. Innerhalb eines Jahres stieg ihre Zahl um 183,5 Prozent oder 646 Personen auf 998 Syrerinnen und Syrer.

Zudem sind 1.955 Personen aus dem EU-Ausland arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus von 13,7 Prozent oder 235 Menschen zum Vorjahr.

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