Anerkennung für selbstlose Hilfe – FreiwilligenAgentur und Stadt sprechen dem Ehrenamt in Dortmund ihren Dank aus

Am eigenen Stand in der Weihnachtsstadt verteilte die FreiwilligenAgentur als kleines Dankeschön Stutenkerle an die engagierten HelferInnen. Diese nutzten den Tag auch um über das Ehrenamt in Dortmund zu informieren. Foto: FWA

Bürgerschaftliches Engagement hält unsere Gesellschaft in starkem Maße zusammen und ist und bleibt Ehrensache. Umso wichtiger ist es, den engagierten Menschen Dank und Anerkennung zu zollen. Der 5. Dezember ist der „Internationale Tag des Ehrenamtes“, Zeit um einmal innezuhalten und Danke zu sagen. Auch in Dortmund wurde die Gelegenheit genutzt, den vielen Menschen zu danken, die mit Herz und Freude uneigennützig dort geholfen haben, wo es gesellschaftlich an Personal und Finanzen mangelt. Dafür hatte die FreiwilligenAgentur die HelferInnen zum eigenen Stand in der Weihnachtsstadt eingeladen, bevor Bürgermeisterin Birgit Jörder am Abend im Namen der Stadtgesellschaft ihren Dank zum Ausdruck brachte.

In der Weihnachtsstadt wurde informiert und es gab Stutenkerle für alle

Im Ehrenamt hat die Anerkennungskultur einen besonderen Stellenwert, denn Ehrenamtliche engagieren sich ohne Vergütung mit viel Einsatz und Kreativität. Sie bringen zumeist ganz eigene Motive und Bedürfnisse mit, berichten von dem persönlichen Zugewinn und besonderen Erlebnissen.

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So auch an diesem Nachmittag in der Weihnachststadt. Am Stand der FreiwilligenAgentur kamen rund 1.000 aktive Ehrenamtliche zusammen. Als kleines Dankeschön der Agentur gab es für alle einen kleinen Stutenkerl. Die Vertreter*nnen der einzelnen Helfer*innen-Initiativen konnten ihr jeweiliges Logo an einer dafür bereit gestellten Pinnwand aufhängen. 

So ergab sich am Ende ein tolles Bild des breiten Spektrums ehrenamtlicher Arbeit in Dortmund. Rund 50 bis 60 Initiativen lieferten den Beweis für die bunte Vielfalt freiwilliger Tätigkeiten. Neben dem feierlichen Anlass nutzten OrganisatorInnen und Aktive die Gelegenheit, die Öffentlichkeit über das Thema freiwilliges Engagement zu informieren. Außerdem berichteten sie über Erlebnisse und Erfahrungen ihrer Arbeit. 

An einer Pinnwand wurde das vielfältige ehrenamtliche Spektrum in Dortmund sichtbar gemacht

Karola Jaschewski, Leiterin der FreiwilligenAgentur Dortmund. Foto: Sascha Fijneman

Unter dem Motto „Mach mit!“ sprachen sie Passanten an oder wurden angesprochen und verteilten kleine Kärtchen mit Informationen zum Ehrenamt. Alle gemeinsamen stellten fest, dass die Übernahme eines Ehrenamtes glücklich macht und das eigene Leben bereichert.

Diese Erkenntnis wollten sie auch an die Öffentlichkeit weiter vermitteln. Die Aktiven konnten weiße oder orangefarbene Bälle, je nachdem, wie zufrieden sie mit der Ausführung ihres Amtes waren, in einen dafür vorgesehenen Behälter werfen. Am Ende war er voll mit weißen Bällen, es gab lediglich zwei orangene.

„Viele Dortmunder und Dortmunderinnen engagieren sich mit großem persönlichen Einsatz und sehr ideenreich in unserer Stadtgesellschaft“, so Karola Jaschewski, Leiterin der FreiwilligenAgentur Dortmund. Mit der symbolischen Aktion lenke die FreiwilligenAgentur den Blick auf das Ehrenamt und sage auf diese Art und Weise „Danke“.

„Repair Cafe Nette“, „Einkaufsservice für Senior*innen“ und Verein „TransBekannt“ wurden geehrt

MitarbeiterInnen vom „Repair Cafe Nette“ hier bei einer Spendenübergabe.  Foto: Thomas Brandt

Am Abend dann verlagerte sich das Geschehen ins Dortmunder Rathaus. Viele der Gäste in der Weihnachtsstadt nahmen auch an der Auszeichnung durch Bürgermeisterin Birgit Jörder in der Bürgerhalle teil.

Neben der Ehrung des gesamten Dortmunder Engagements, an dem sich hunderte Menschen Tag für Tag beteiligen, sei es bei der Unterstützung von wohnungslosen und kranken Menschen, von Senior*innen, Kindern und Geflüchteten, im kulturellen, sozialen und sportlichen Bereich, wurden hier drei besondere Projekte ausgezeichnet.

Die Bürgermeisterin übergab Urkunden an die verschiedenen VertreterInnen der Helferinitiativen. Außerdem bekamen sie jeweils ein Geldpräsent in Höhe von 500 Euro und drei Karten für den Neujahrsempfang, zu dem der OB jeweils im Januar des neuen Jahres geladene Gäste empfängt.

In ihrer Dankesrede zitierte Birgit Jörder den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, der seinerzeit das Ehrenamt als einen Brückenbau innerhalb einer Gesellschaft und zwischen Gesellschaften bezeichnete, zwischen ärmeren und reicheren Menschen, zwischen Älteren und Jüngeren. Die Freiwilligen würden anderen Menschen etwas ganz besonderes, „das Wertvollste schenken, über das sie verfügen: ihre Zeit.“ Jörder freue sich über die Ehre, den Menschen in diesem Jahr ihren Dank im Namen der Stadtgesellschaft aussprechen zu dürfen.

Werte können nicht erzwungen, sie müssen gelebt werden

Birgit Jörder überreichte Vertretern der drei ausgezeichneten Projekt ihre Urkunden. Foto: Anja Kador

„Werte, wie Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Solidarität können nicht durch Gesetze und Verordnungen erzwungen werden, sie müssen gelebt werden“, so die Bürgermeisterin. Vom Kuratorium „Tag der Freiwilligen“ seien unter vielen geeigneten Vorschlägen das „Repair Café Nette“, der „Einkaufsservice für Senior*innen“ und der Verein und gleichzeitig Selbsthilfegruppe für transidente Menschen „TransBekannt e.V.“ ausgewählt worden.

Ohne das „Reparier Café Nette“ wäre so manches Schätzchen dem Untergang geweiht, so Jörder. Denn dort werden defekte Kleingeräte von Kinderspielzeug bis zu kleinen Möbelstücken von einem losen Zusammenschluss freiwilliger Reperaturexpert*innen repariert. Neben der Hilfe für andere Menschen werde hier auch ein wichtiger Beitrag für die Umwelt geleistet. Die „Kund*innen müssen nur für die evtl. anfallenden Ersatzteile aufkommen.

Der „Einkaufsservice für Senior*innen“ ermögliche es älteren Menschen selbstständig zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Rund 30 Mitarbeiter*innen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Aplerbeck sorgen dafür, dass die Sennior*innen die oftmals relativ weit von ihren Wohnungen entfernten Einkaufszentren schnell und bequem erreichen können und helfen ihnen, falls dies gewünscht wird, bei den Einkäufen und tragen diese anschließend in die Wohnungen.

„TransBekannt“ kämpft für Akzeptanz und Toleranz und gegen Diskriminierung und Diffamierung

Transidenten-Organisationen Lili Marlene und Transbekannt hissen zusammen mit Unterstützerinnen und Unterstützern Regenbogenfahne am Rathaus
Transidenten-Organisationen wie Lili Marlene und TransBekannt kämpfen gegen Dikriminierung und für mehr Toleranz. Foto: Klaus Hartmann

Hierbei sind auch der soziale zwischenmenschliche Kontakt, die kurzen Unterhaltungen und die Gesellschaft an sich bedeutende Beiträge zur Steigerung der Lebensqualität älterer Menschen, deren Zahl in der Gesellschaft stetig zunimmt. 

Beim Verein „TransBekannt“ bedankte sich die Bürgermeisterin für seine in unserer Gesellschaft leider immer noch notwendige Aufklärungsarbeit für mehr Akzeptanz und Toleranz transidenter Menschen. Es werde hier wichtige Arbeit geleistet im Kampf gegen Diskriminierung und Diffamierung der Betroffenen.

Bei den Gruppentreffen des Vereins unterstützen sich die Transidenten gegenseitig beim Coming-Out, tauschen sich über Erfahrungen und Erlebnisse aus und sprechen über rechtliche und medizinische Themen. Zum Abschluss der Veranstaltung wünschte Birgit Jörder allen Anwesenden alles Gute, viel Gesundheit und eine schöne Vorweihnachtszeit und endete mit den Worten: „Ich hoffe, das Sie auch in Zukunft mit ihrem Engagement und ihrer Kreativität unserer Stadt verbunden bleiben.“

Besondere musikalische Begleitung durch den Dortmunder Chor „Provokal“

Die Veranstaltung in der Bürgerhalle wurde musikalisch vom Dortmunder Chor „Provokal“ begleitet. Auch der hatte sich etwas Besonderes für die Ehrenamtlichen ausgedacht. So wurden die Stücke nicht nur statisch vor dem Publikum stehend vorgetragen, sondern einzelne SängerInnen verteilten sich an verschiedenen Stellen in der Halle, nah beim Publikum und nutzen so die Klangakustik der Halle aus. 

Ihr umfangreiches Repertoire war bunt gemischt, es wurden russische italienische und englische Stücke vorgetragen, die humorvoll, unterhaltsam aber auch nachdenklich stimmten. Abgerundet wurde der Abend durch ein gemeinsames Beisammensein mit kleinen Snacks und Getränken.

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