Aktionstag gegen sexualisierte Gewalt – Frauenberatungsstelle bietet Betroffenen Unterstützung und will sensibilisieren

Der Stand der autonomen Frauenberatungsstellen NRW e.V. im Rahmen der „Stark für Frauen“-Kampagne, auf dem Westenhellweg in Dortmund.
Der Stand der autonomen Frauenberatungsstellen NRW e.V. im Rahmen der „Stark für Frauen“-Kampagne.

Von Heike Becker-Sander (Text) und Leopold Achilles (Fotos)

„Wir brauchen Frauenberatungsstellen…“ – Ein Statement, das auch für sich stehen könnte. Am Montag hatten nicht nur Frauen in der Dortmunder City die Gelegenheit, ihre persönlichen Gründe zu nennen, warum für sie Institutionen wie die Dortmunder Frauenberatungsstelle „Frauen helfen Frauen“ einen ganz besonderen Stellenwert haben. Zum Beispiel: „… damit Tabu-Themen öffentlich werden“, oder: „…damit Frauen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können“.

Für das Thema sexualisierte Gewalt sensibilisieren: Viele Frauen verschweigen Gewaltattacken 

Das Sammeln dieser Stellungnahmen, die mit einem Foto verbunden auf einer großen Pinnwand Platz fanden, war Teil des „Aktionstages gegen sexualisierte Gewalt“, für den die Frauenberatungsstelle auf dem Platz von Netanya gestern einen Info-Stand aufgebaut hatte.

„Mit dem Aktionstag wollen wir für das Thema sexualisierte Gewalt sensibilisieren und zugleich auf das Hilfsangebot der Frauenberatungsstelle aufmerksam machen“, erklärte Martina Breuer von der Beratungsstelle. Der Aktionstag in Dortmund ist Teil einer landesweiten Kampagne zum Thema sexualisierte Gewalt.

Immer noch, so Martina Breuer, würden zu viele Frauen, die in ihren Paarbeziehungen Misshandlungen und schwere Gewalt erleben, schweigen. Einer Studie des Bundesfamilienministeriums zufolge, ist jede 7. Frau in ihrem Leben von sexualisierter Gewalt betroffen. „Etwa ein Drittel der Frauen, die schwere Gewalt in Paarbeziehungen erfahren, haben aber keine Kenntnisse über mögliche Hilfsangebote“, stellt Claudia Ebbers von der Frauenberatungsstelle klar.

Auch Dortmunds Gleichstellungsbeauftragte gab am Infostand ein Statement ab

Maresa Feldmann ist Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund und unterstützte die Aktion.
Maresa Feldmann ist Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund und unterstützte die Aktion.

Neben vielen Frauen (und Männern!), die sich für die Infos der Beratungsstelle am Stand in der Innenstadt interessierten, schaute auch Dortmunds Gleichstellungsbeauftragte Maresa Feldmann beim Aktionstag vorbei.

Natürlich durfte auch ihr persönliches Statement für das Meinungsmosaik nicht fehlen: „Ich bin immer wieder beeindruckt vom Engagement der Frauen der Frauenberatungsstelle Dortmund. Mit ihrer Beratung und Unterstützung sind sie für Frauen, die Gewalt erfahren, ein zentraler Ankerpunkt.“

Die Frauenberatungsstelle will ihr Angebot auch in den nächsten Monaten verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. „Neben dem Thema sexualisierte Gewalt kümmern wir uns noch um viele andere Problembereiche“, erläutert Martina Breuer. „Darunter auch die Themen Essstörungen, Stalking, Zwangsheirat und häusliche Gewalt.“

Beratungsstelle plant weitere Info-Kampagnen – Szenekneipen und Hochschulen im Visier

Die verschiedenen Themenfelder sollen auch direkt „an die Frau“ gebracht werden. „Wir planen Info-Kampagnen vor Ort, zum Beispiel in Szenekneipen und im Uni-Bereich.“

Die Statements der Frauen, die gestern an der Pinnwand am Aktionsstand der Frauenberatungsstelle ihren Platz fanden, sind natürlich auch im Netz präsent.

Sie werden veröffentlicht auf der Landingpage der Kampagne www.starkfürfrauen.de.

Info: Die Frauenberatungsstelle ist erreichbar unter frauen@frauenberatungsstelle-dortmund.de oder unter Telefon 0231/52 10 08

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